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Geopolitische Ungewissheit belastet Märkte nach starkem Wochenausklang

Nach einem positiven Wochenausklang haben die Aktienmärkte diese Woche einen wackeligen Start hingelegt, da geopolitische Bedenken in den Mittelpunkt gerückt sind. Die militante Hamas-Gruppe hat am Wochenende einen Überraschungsangriff auf Israel verübt, bei dem Hunderte von Israelis getötet wurden. Als Reaktion darauf griff Israel Gebiete in der palästinensischen Exklave Gaza an, wobei Hunderte von Menschen starben. Es war der grösste Gewaltausbruch in der Region seit Jahrzehnten.

Datum
Autor
Shane Strowmatt, LGT
Lesezeit
5 Minuten

Markt
© Shutterstock

Die Ölpreise stiegen aufgrund der Befürchtung, dass sich die Spannungen zu einem umfassenderen Konflikt im Nahen Osten ausweiten könnten. Brent-Rohöl wurde am Montagmorgen um rund 5% höher gehandelt. Der Anstieg erfolgte, nachdem die Ölpreise in der vergangenen Woche von einem Preisniveau zurückgegangen waren, das als möglicher Auslöser für eine weitere Inflationsrunde angesehen wurde. Auch Safe-Haven-Anlagen wie Gold erhielten durch die unsichere Lage Auftrieb.

Entscheidend für die Märkte wird sein, wie andere internationale Akteure reagieren und ob die Gewalt vor Ort eingedämmt werden kann. Der mit der Hamas verbündete Iran gratulierte zwar zum Erfolg des Anschlags, bestritt aber eine Beteiligung. Auch die Reaktion der USA wird von Bedeutung sein, nachdem am Wochenende erste Berichte aufgetaucht sind, wonach US-Bürger bei der Gewalt ums Leben gekommen sind.

Im asiatisch-pazifischen Raum waren die Aktienmärkte überwiegend rückläufig, wobei einige wichtige Märkte am Montag geschlossen blieben. In China wurde der Shanghai Composite 0.7% niedriger gehandelt, nachdem die Börse in der vergangenen Woche aus einer einwöchigen Ferienwoche zurückgekehrt war. Der Markt in Hongkong blieb am Montag wegen einer Taifun-Warnung geschlossen, und auch an den japanischen und koreanischen Märkten wurde zu Wochenbeginn aufgrund eines Feiertags nicht gehandelt. Der australische S&P/ASX legte um 0.2% zu und beendete damit eine fünftägige Verluststrähne.

Die Daten aus den USA zum Ende der vergangenen Woche zeichneten ein Bild eines starken Arbeitsmarktes, da das Beschäftigungswachstum im September die Markterwartungen weit übertraf. Die Zahl der Beschäftigten ausserhalb der Landwirtschaft in den USA stieg im September um 336'000, etwa 100'000 mehr als im August und weit über den Schätzungen der Analysten. Der hohe Stellenzuwachs ist ein weiteres Indiz dafür, dass der US-Arbeitsmarkt trotz hoher Zinsen nach wie vor solide ist. Die Arbeitslosenquote lag mit 3.8% immer noch auf einem recht niedrigen Niveau. Ein Anzeichen dafür, dass die aggressiven Zinserhöhungen der US-Notenbank Wirkung zeigen, sind hingegen die Lohndaten. Mit einem bescheidenen Anstieg der Stundenlöhne um 0.2% im September gegenüber dem Vormonat bzw. um 4.2% im Jahresvergleich verzeichneten die Arbeitgeber weniger Zuwächse als in den vergangenen Monaten.

In letzter Zeit wurden positive Arbeitsmarktdaten als Zeichen dafür gewertet, dass das Fed die Zinsen bald weiter anheben oder länger hoch halten könnte, was zu einem Rückgang der Aktienkurse führte. Am Freitag konnten die guten Arbeitsmarktdaten die Aktien in New York jedoch nicht aufhalten. Der Dow Jones Industrial stieg um 0.9% und der S&P 500 um 1.2%. Der Nasdaq-100 legte um 1.7% zu.

In Europa gab es einige positive Daten aus Deutschland, das sich in diesem Jahr bisher schwer getan hat, ein Wirtschaftswachstum zu schaffen. Die Industrieaufträge in Deutschland stiegen im August um 3.9% im Vergleich zum Vormonat. Die Aussichten für das verarbeitende Gewerbe bleiben jedoch düster, da der jüngste Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe in Deutschland mit 39.6 Punkten weit unter der 50er-Marke lag, die eine Kontraktion signalisiert.

Die Arbeitslosigkeit in der Schweiz blieb mit 2% auf einem sehr niedrigen Niveau. Das ist etwas mehr als die 1.9% im September des letzten Jahres.

Unternehmensnachrichten im Fokus: Q3-Umsatz OMV.

Konjunkturdaten im Fokus: Die Jahrestagung 2023 der Weltbank und des Internationalen Währungsfonds beginnt in Marrakesch (bis Sonntag), Industrieproduktion Deutschland (08:00 Uhr), Sentix Investorenvertrauen (11:30).

 

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Quelle: LGT Bank (Schweiz) AG

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