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Geschäftsklima in Deutschland verschlechtert sich erneut

Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hat sich im September erneut eingetrübt. Dies ist bereits der fünfte Monat, in dem sich die Stimmungsdaten aus Europas grösster Volkswirtschaft verschlechtern. Die Daten unterstreichen, dass der Euroraum ein schwieriges drittes Quartal erlebt, in dem die Wirtschaft schwächelt und die Inflation hoch bleibt. Die europäischen Märkte reagierten negativ, und die Renditen zehnjähriger deutscher Staatsanleihen stiegen auf den höchsten Stand seit 2011.

Datum
Autor
Shane Strowmatt, LGT
Lesezeit
5 Minuten

Deutsche Fahne mit Wolken
© Shutterstock

Der ifo-Geschäftsklimaindex für Deutschland lag im September bei 85.7 Punkten und damit leicht unter dem Wert vom August (85.8 Punkte). Die Geschäftserwartungen verbesserten sich jedoch leicht von 82.7 Punkten im Vormonat auf 82.9 Punkte, was bedeutet, dass der Pessimismus langsam abnimmt. Die Europäische Kommission geht nun davon aus, dass die Wirtschaft des Euroraums in diesem Jahr nur noch um 0.8% wachsen wird, was vor allem auf die Schwäche Deutschlands zurückzuführen ist. Die deutsche Wirtschaft befand sich bereits Ende 2022 und Anfang 2023 in einer Rezession.

Nach der Veröffentlichung der ifo-Daten erreichten die Renditen zehnjähriger deutscher Staatsanleihen den höchsten Stand seit 2011 und notierten am Montag bei rund 2.8%. Der deutsche DAX fiel um 1%. Die europäischen Märkte insgesamt gaben etwas weniger nach - der Stoxx Europe 600 verlor am Montag 0.6%. Die Verbraucherpreisdaten aus Deutschland und anderen europäischen Ländern, die im Laufe dieser Woche veröffentlicht werden, dürften den Anlegerinnen und Anlegern Aufschluss über den nächsten Schritt der Europäischen Zentralbank (EZB) geben, nachdem die EZB Anfang des Monats zum zehnten Mal in Folge die Zinsen erhöht hat.

In New York ignorierten die Aktienindizes die schwachen Wirtschaftsdaten aus Europa und konnten sich zu Beginn der Woche stabilisieren. Der Dow Jones Industrial stieg um 0.1% und der S&P 500 legte um 0.4% zu. Der Nasdaq-100 beendete die Sitzung 0.5% höher. Die Stabilisierung erfolgte, obwohl sich weitere Unsicherheiten am Horizont abzeichneten. Ein möglicher Stillstand der US-Regierung aufgrund von Haushaltsverhandlungen könnte bereits am Sonntag eintreten. Staatsanleihen gerieten unter Druck, und die Renditen für zehnjährige Staatsanleihen stiegen auf 4.55%, ein Wert, der zuletzt 2007 erreicht worden war.

In der asiatisch-pazifischen Region hatten die Aktien am Dienstag erneut zu kämpfen, da keine wichtigen Wirtschaftsdaten oder Zentralbankentscheidungen die Marktstimmung aufhellten. In Tokio wurde der Nikkei 225 mit einem Minus von 0.9% gehandelt und in Südkorea verlor der Kospi 1.2%. In Australien gab der S&P/ASX 200 um 0.5% nach. Auch die chinesischen Märkte standen unter Druck: Der Hang Seng Index in Hongkong fiel um 1%, während der Shanghai Composite um 0.3% nachgab.

Unternehmensnachrichten im Fokus: Q4-Zahlen von Costco.

Konjunkturdaten im Fokus: Aus den USA Baugenehmigungen (14:00 Uhr) sowie Conference Board Verbrauchervertrauen (16:00) und Verkäufe neuer Häuser USA (16:00).


 

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Redaktion: Alessandro Fezzi
Quelle: LGT Bank (Schweiz) AG

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