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Hoffnung auf moderatere US-Inflation treibt Börsenerholung an

Mit dem US-Erzeugerpreisindex wurde gestern einer der beiden wichtigen Inflationsberichte in dieser Woche veröffentlicht. Die Daten liefern nach der Verunsicherung an den Märkten in der letzten Woche Hinweise auf den Zustand der weltgrössten Volkswirtschaft sowie auf die nächste Zinsentscheidung der Fed im September. Die Erzeugerpreise deuteten dabei auf eine sich weiter abschwächende Inflation in den USA hin, was an der Wall Street mit Kursgewinnen quittiert wurde. Heute richtet sich der Fokus nun auf die US-Verbraucherpreise, die für die Geldpolitik der Federal Reserve von entscheidender Bedeutung sind. 

Datum
Autor
Dominique Stutz, LGT
Lesezeit
5 Minuten

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Nach der zurückhaltenden Stimmung anfangs Woche sorgte die Hoffnung auf baldige Zinssenkungen durch die Federal Reserve (Fed) für neuen Mut an den US-Aktienmärkten. Erleichterung brachte der nur leichte Anstieg der Erzeugerpreise im Juli. Der Dow Jones Industrial legte um 1% zu und der S&P 500 schloss mit 1.7% im Plus. Die deutlichsten Kursgewinne verzeichnete der Technologiesektor. Der Nasdaq-100 stieg um 2.5% auf 19'006.43 Punkte und schloss damit den vierten Tag in Folge im Plus und wieder über der 19’000-Punkte-Marke, die der Nasdaq-Index in diesem Monat zeitweise nicht überschritten hatte.

Nur moderater Anstieg der Erzeugerpreise in den USA 

Der Erzeugerpreisindex - der die Verkaufspreise misst, die Produzenten erhalten - verzeichnete im Juli einen Anstieg im Monatsvergleich von 0.1%, wie das Bureau of Labor Statistics in Washington am Dienstag mitteilte. Der Kern-Erzeugerpreisindex, der Lebensmittel und Energie ausschliesst, blieb auf Monatssicht unverändert. Die Erzeugerpreise sind damit weniger stark gestiegen als erwartet, was die Kurse an den internationalen Aktienmärkten stützte. Anlegerinnen und Anleger gehen nun noch stärker von einer baldigen Zinssenkung der Fed aus, warten nun aber noch auf den für die kurzfristigen geldpolitischen Erwartungen relevanteren Verbraucherpreisindex, der heute Nachmittag um 14:30 Uhr (MEZ) publiziert wird. Die Märkte rechnen allgemein mit einer Zinssenkung im September, bei der Frage wie gross der Zinsschritt ausfallen wird gehen die Meinungen jedoch auseinander.

Asiatisch-pazifische Märkte uneinheitlich - Neuseelands Zentralbank senkt Leitzins

Die Märkte im asiatisch-pazifischen Raum tendierten am Mittwoch uneinheitlich, nachdem die neuseeländische Zentralbank den Leitzins gesenkt und der japanische Premierminister Fumio Kishida seinen Rücktritt für September angekündigt hatte. Neuseelands Notenbank (Reserve Bank of New Zealand) senkte ihren Leitzins unerwartet um 25 Basispunkte auf 5.25%. Erwartet worden war eine Beibehaltung bei 5.5%. In Tokio stieg der Nikkei 225 nach der Ankündigung von Kishida um 0.1%. In Korea stieg der Kospi um 0.6%, während der australische S&P/ASX 200 einen geringeren Anstieg von 0.4% verzeichnete. In Hongkong fiel der Hang Seng Index um 0.5%, der Shanghai Composite um 0.4%.

Starbucks-Aktie hebt nach CEO-Rücktritt ab

Bei den Einzelwerten sorgten am Dienstag die Aktien von Starbucks für Schlagzeilen. Der abrupte Chefwechsel von Laxman Narasimhan zu Brian Niccol, der von der Fast-Food-Kette Chipotle Mexican Grill abgeworben werden konnte, sorgte für Euphorie. Die Starbucks-Aktie schoss knapp 25% höher, während die Chipotle-Aktie 7.5% verlor.

ZEW-Indikator erreicht Jahrestiefststand 

Der monatlichen Umfrage des Mannheimer Instituts ZEW zufolge haben sich die Konjunkturaussichten für Deutschland deutlich eingetrübt. Das Erwartungsbarometer sank um 22.6 Punkte auf 19.2 Zähler. Das ist der tiefste Wert seit Beginn des Jahres und lag damit deutlich unter den Erwartungen. Die schwachen Konjunkturdaten aus Deutschland belasteten kurzzeitig den Euro. Die europäischen Aktien tendierten am Dienstag ohne klare Tendenz und hatten Mühe, nach der letzten volatilen Woche die positive Dynamik aufrechtzuerhalten. Nach den moderateren Erzeugerpreisdaten aus den USA legte der Dax wie auch der EuroStoxx 50 vor dem Hintergrund einer wieder deutlich positiveren Börsenstimmung um jeweils 0.5% zu.

Arbeitsmarktbericht Grossbritannien

In London zeigt der gestern veröffentlichte Arbeitsmarktbericht einen geringer als prognostizierten Anstieg der Gehälter. Die Löhne sind demnach zwischen April und Juni im Jahresvergleich um 5.4% gestiegen, was der niedrigsten Rate seit zwei Jahren entspricht. Die Arbeitslosenquote sank entgegen einem erwarteten Anstieg von 4.4% auf 4.2%. Der britische Arbeitsmarkt scheint demnach weiterhin angespannt und könnte das Ausmass der geldpolitischen Lockerung der Bank of England (BoE) möglicherweise limitieren. Heute werden erstmals seit der ersten Zinssenkung der britischen Notenbank die aktuellen Inflationsdaten veröffentlicht. 

Unternehmens- und Wirtschaftskalender

Unternehmensnachrichten im Fokus: Straumann, UBS und Vestas Wind Systems.

Konjunkturdaten im Fokus: Erzeugerpreise und Verbraucherpreise Grossbritannien, Verbraucherpreise Frankreich, Bruttoinlandsprodukt Eurozone, Verbraucherpreise USA.

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Redaktion: Alessandro Fezzi
Quelle: LGT Bank (Schweiz) AG

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