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In Asien scheint der Börseneinbruch vorerst gestoppt

Während sich der weltweite Ausverkauf an den Aktienmärkten zu Wochenbeginn noch verstärkte - getrieben von der Furcht einer Rezession in den USA, dem Risiko eines zu zögerlichen Handelns der US-Notenbank und dem anhaltenden Druck auf die grossen Technologiewerte - setzten die Börsen in Asien am Dienstag zu einer Erholung an. Dies sollte heute auch Europas Aktienmärkte zum Handelsauftakt stützen. 

Datum
Autor
Alessandro Fezzi, LGT Research Content & Publications
Lesezeit
5 Minuten

Zinssorgen lassen die Anleger nicht los
© Shutterstock

In Tokio setzten der Nikkei 225 und der Topix nach den massiven Verlusten der letzten Tage zu einer Erholung an und legten zeitweise um gut 10% zu. Auch alle anderen asiatisch-pazifischen Märkte lagen im Plus. Japans schwergewichtige Handelshäuser verzeichneten Kursgewinne von über 8%, wobei Marubeni um über 12% zulegte. Softbank stieg um fast 10%. Zu den anderen Sektoren, die Gewinne verzeichneten, gehörten auch japanische Automobilhersteller und Halbleiterlieferanten. Die Aktien von Honda stiegen beispielsweise um über 16%. Gleichzeitig schwächte sich der Yen zum US-Dollar wieder um knapp 1% ab. Der südkoreanische Kospi stieg um über 4%, während der Small-Cap-Kosdaq um mehr als 5% zulegen konnte. Das südkoreanische Schwergewicht Samsung Electronics stieg um gut 2%, während der Chiphersteller SK Hynix um 4.5% zulegte. Der chinesische Leitindex CSI 300 notierte unverändert, während der Hang Seng-Index in Hongkong um knapp 1% zulegte. Der australische S&P/ASX 200 verbuchte ein moderateres Plus von rund 0.4%. Im Laufe des Tages erwarten wir den Zinsentscheid der Reserve Bank of Australia. Es wird erwartet, dass der Leitzins unverändert bleibt bei 4.35%.

In New York hielt der Druck vor allem auf Tech-Werte weiter an

An der Wall Street hatte sich zuvor die Talfahrt am Montag fortgesetzt. Der Dow Jones Industrial fiel um 2.6% auf 38'703.27 Punkte und der marktbreite S&P 500 gab um 3% auf 5'186.33 Punkte nach. An der Nasdaq verbuchten die Indizes Verluste von knapp 3%. Unter Druck standen erneut Technologiewerte, die von der hohen Erwartungshaltung hinsichtlich Künstlicher Intelligenz (KI) profitiert hatten. So musste beispielsweise Nvidia gestern einen Kursverlust von rund 6.5% hinnehmen. Hintergrund waren auch Medienberichte, wonach der Chipproduzent den Start neuer KI-Chips wegen Designmängel verschieben muss. Apple verlor zum Wochenstart knapp 5% und Tesla-Aktien notierten rund 4% tiefer.

Am Anleihenmarkt fiel die Rendite zehnjähriger US-Treasuries zunächst bis auf 3.70% zurück und notiert nun wieder bei 3.84%.

Negativer Wochenauftakt an Europas Börsen

Vor dem Hintergrund des Einbruchs an den asiatischen Aktienmärkten und den Verlusten an der Wall Street haben auch die europäischen Aktienindizes zu Wochenbeginn den jüngsten Kursrutsch fortgesetzt. Der EuroStoxx schloss 1.45% tiefer mit 4'571.60 Punkten und der SMI in Zürich musste am Montag 2.8% abgeben. In Frankfurt rutschte der Dax zeitweise um mehr als 3% ab, erreichte stellenweise den tiefsten Wert seit Februar und fiel unter die 200-Tage-Durchschnittslinie.

Stimmung im US-Dienstleistungssektor hat sich verbessert 

Der Einkaufsmanagerindex von ISM (Instituts for Supply Management) deutete mit einem Anstieg auf 51.4 Punkte von 48.8 im Juni auf eine deutliche Stimmungsaufhellung bei den amerikanischen Dienstleistern und ein Wachstum des Sektors hin. Analysten waren im Schnitt von 51.0 Punkten ausgegangen.

Finanzexperten und Unternehmer in Europa zeigen sich pessimistischer 

Die von der deutschen Finanzmarktforschungsfirma Sentix befragten Analysten und institutionellen Anleger und Anlegerinnen schätzten die Konjunkturperspektiven in der Eurozone deutlich skeptischer ein als noch einen Monat zuvor. Der Sentix-Konjunkturindikator für August fiel dabei den zweiten Monat infolge, diesmal um 6.6 auf -14.9 Punkte (Konsens -8.0 Punkte), und erreichte das tiefste Niveau seit Jahresbeginn. Die Umfrage wurde vom 1. bis 3. August unter 1’150 Investorinnen und Investoren durchgeführt.

Auch die Stimmung der Unternehmen im Euroraum leidet unter Rezessionsängsten und geopolitischen Unsicherheiten. So gab der von S&P Global monatlich erstellte Einkaufsmanagerindex (PMI Composite) von 50.9 Punkten im Juni auf 50.2 nach und verzeichnete damit bereits den zweiten Monat in Folge eine Verschlechterung, sowie das tiefste Niveau seit fünf Monaten. Während der Indikator für die Industrie nach wie vor auf eine Kontraktion des Sektors hindeutet, bleibt der Dienstleistungsbereich weiterhin auf Wachstumskurs.

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Redaktion: Alessandro Fezzi
Quelle: LGT Bank (Schweiz) AG

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