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Schuldenstreit in Washington bleibt der Unsicherheitsfaktor

Der Streit um die fast unumgängliche Erhöhung der Schuldenobergrenze in den USA bleibt weiterhin eines der bestimmenden Themen an den internationalen Finanzmärkten. In rund zwei Wochen müssen Demokraten und Republikaner eine Einigung finden, ansonsten droht der Regierung in Washington bereits anfangs Juni die Zahlungsunfähigkeit. Heute wollen sich US-Präsident Joe Biden und der Verhandlungsführer der Republikaner, Kevin McCarthy, erneut zu einem Spitzengespräch treffen. Am G7-Gipfel in Japan wurden die Sanktionen gegen Russland noch einmal verschärft und betont, dass die G7-Staaten ihre wirtschaftliche Abhängigkeit von China verringern wollen. 

Datum
Autor
Alessandro Fezzi, LGT Research Content & Publications
Lesezeit
5 Minuten

US Schuldenobergrenze
© Shutterstock

An der New Yorker Börse gaben die Aktienindizes nach den deutlichen Vortagesgewinnen wieder etwas nach. Für anhaltende Unsicherheit sorgt der parteipolitische Streit um eine Lösung des Schuldenstreits in Washington. Gemäss US-Finanzministerin Janet Yellen könnte die Regierung am 1. Juni zahlungsunfähig sein, sollte die Schuldenobergrenze nicht erhöht werden. US-Präsident Joe Biden zeigte sich trotz der schwierigen Verhandlungen einmal mehr optimistisch. Für einen Dämpfer sorgten am Freitag zudem einige Quartalsberichte. So hatte der US-Sportschuh- und Sneaker-Händler Foot Locker seine Umsatzprognose für das laufende Jahr signifikant gesenkt, was Sorgen für den gesamten Einzelhandel weckte. Der Dow Jones Industrial musste anfängliche Gewinne wieder abgeben und schloss am Freitag bei 33'426.63 Punkten 0.33% tiefer als am Vortag. Auf Wochensicht blieb die Bilanz knapp positiv (+0.38%). Der S&P 500 verlor vor dem Wochenende 0.14% und ging bei 4'191.98 Punkten aus dem Handel. Am Donnerstag, als die die europäischen Märkte feiertagsbedingt geschlossen blieben, hatte der S&P 500 aber noch den höchsten Stand seit vergangenem August erreicht. An der Nasdaq verloren die Technologieindizes am Freitag rund 0.2%. Am Anleihenmarkt kletterte die Rendite für zehnjährige US-Staatsanleihen vor dem Wochenende auf 3.7% und notiert heute Morgen bei 3.66%. 

Am G7-Gipfel in Hiroshima standen neben dem Ukraine-Krieg und dem Konflikt mit Russland vor allem die Beziehungen zu China im Zentrum. In der Abschlusserklärung hiess es: Wirtschaftliche Widerstandsfähigkeit erfordere Risikoverringerung und Diversifizierung. Die G7-Staaten wollten "konstruktive und stabile Beziehungen" zu China und es sei wichtig, mit China bei globalen Herausforderungen zu kooperieren.

In Asien starteten die Aktienbörsen überwiegend mit Gewinnen in die neue Woche. In Tokio legte der Nikkei 225 um 0.1% zu, womit die Aktienbörse in Japan auf dem höchsten Stand seit 1990 verharrte. Der Hang-Seng-Index in Hongkong stieg um 1.3% und führte die Gewinne in der Region an, während der Hang-Seng-Tech-Index um 2.2% zulegte. Auf dem chinesischen Festland stieg der Shanghai Composite um 0.15% und der Shenzhen Component um 0.2%, nachdem Chinas Zentralbank ihre Leitzinsen für ein- und fünfjährige Darlehen unverändert belassen hatte.

In dieser Woche stehen u.a. am Dienstag die neusten Einkaufsmanagerumfragewerte für den Industriesektor in Europa und den USA sowie am Mittwoch das Protokoll des letzten geldpolitischen Entscheids der US-Notenbank vom 3. Mai im Fokus. 

Unternehmensnachrichten im Fokus: Jahresbilanz von Ryanair und Q1-Zahlen von Zoom Video Communications. Investorentag von JPMorgan und Kapitalmarkttag von Ford Motor.

Konjunkturdaten im Fokus: Industrieproduktion im Q1 (08:30 Uhr MEZ), Verbrauchervertrauen Eurozone im Mai (16:00 Uhr). 
 

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Redaktion: Alessandro Fezzi
Quelle: LGT Bank (Schweiz) AG

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