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US-Arbeitsmarkt setzt Fed weiterhin unter Druck

Der US-Arbeitsmarktbericht beherrschte zum Ende der letzten Woche die Schlagzeilen mit leicht widersprüchlichen Signalen. Nach dem überraschend starken ADP-Beschäftigungsbericht vom Donnerstag zeigten die offiziellen Daten aus Washington am Freitag Anzeichen einer Abkühlung auf dem US-Arbeitsmarkt. Gleichzeitig stiegen die Stundenlöhne stärker als erwartet, was eher für eine weiterhin restriktive Geldpolitik der US-Notenbank spricht, um die Inflation in Schach zu halten.

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Alessandro Fezzi, LGT
Lesezeit
5 Minuten
Bürogebäude
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In den USA stieg die Zahl der Beschäftigten ausserhalb der Landwirtschaft im Juni um 209'000, blieb damit aber unter den Schätzungen der Analysten und bedeutete den geringsten Zuwachs seit Ende 2020. Andererseits entwickelten sich die durchschnittlichen Stundenlöhne aber stark und stiegen um 4.4% gegenüber dem Vorjahresmonat. Die am Freitag veröffentlichten Arbeitsmarktdaten fielen moderater aus als der einen Tag zuvor veröffentlichte Beschäftigungsbericht des ADP-Forschungsinstituts, in dem für den Monat fast eine halbe Million neuer Arbeitsplätze ausgewiesen wurden. Insgesamt zeigten die Daten einen Arbeitsmarkt, der weiteren Zinserhöhungen der US-Notenbank (Fed) durchaus standhalten kann. Vor diesem Hintergrund ist ein weiterer Zinsschritt des Fed am 26. Juli wohl nicht auszuschliessen.

In New York setzten sich im späten Handel die Pessimisten durch. Der Dow Jones Industrial schloss bei 33'734.88 Punkten 0.55% niedriger und beendete die erste Juliwoche mit einem Verlust von fast 2%. Der S&P 500 beendete den Freitag mit einem Minus von 0.29% bei 4'398.95 Punkten und der technologielastige Nasdaq 100 fiel um 0.35% auf 15'036.85 Punkte. Inzwischen liegt die Rendite zehnjähriger Staatsanleihen bei 4.08%.

Bei den Einzelwerten sorgt die Facebook-Mutter Meta weiterhin für Schlagzeilen. Die Konkurrenz-App zum Kurznachrichtendienst Twitter, die unter dem Namen Threads gestartet wurde, soll bereits 70 Millionen Nutzer erreicht haben. Twitter droht Meta nun mit einer Klage.

Im Mittelpunkt stehen Mitte dieser Woche die neuesten Daten zu den US-Verbraucherpreisen und der regelmässige Konjunkturbericht des Fed, das so genannte Beige Book. Am Ende der Woche beginnt dann bereits die Unternehmensberichtssaison für das dritte Quartal mit den Bilanzen der grossen US-Banken.

Die Aktienmärkte im asiatisch-pazifischen Raum zeigten sich zu Wochenbeginn vor den wichtigen Inflationsdaten aus den USA uneinheitlich. In China blieb die Inflationsrate der Verbraucherpreise im Juni gegenüber dem Vorjahr unverändert und erreichte damit den niedrigsten Stand seit Februar 2021. Gleichzeitig fielen die Erzeugerpreise im Jahresvergleich um 5.4% und damit so schnell wie seit Dezember 2015 nicht mehr. In Tokio gab der Nikkei 225 um 0.87% nach und weitete damit seine Verluste aus, nachdem er am Freitag um mehr als 1% gefallen war. Der südkoreanische Kospi stieg um 0.26%, während der Kosdaq einen Verlust von 0.33% verzeichnete. Am Donnerstag wird mit Spannung die Zinsentscheidung der Bank of Korea erwartet. Der australische S&P/ASX 200 stieg zum Wochenstart um 0.15%. Der Hang Seng Index in Hongkong erholte sich und kletterte um 1.57%, und auch die chinesischen Märkte auf dem Festland legten zu. Der Shanghai Composite stieg am Montag um 0.38% und der Shenzhen Component um 0.56%.

US-Finanzministerin Janet Yellen sagte zum Abschluss ihres Besuchs in Peking, die Gespräche seien "direkt" und "produktiv" gewesen und hätten die bilateralen Beziehungen auf eine "solidere Grundlage" gestellt, auch wenn es weiterhin "erhebliche Meinungsverschiedenheiten" gebe.

Unternehmensnachrichten im Fokus: OMV Q2-Umsatz (07:30).

Konjunkturdaten im Fokus: Sentix Eurozone Investorenvertrauen für Juli (10:30 Uhr MEZ), Gouverneur der Bank of England, Andrew Bailey, spricht (21:00).
 

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Redaktion: Alessandro Fezzi
Quelle: LGT Bank (Schweiz) AG

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