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US-Arbeitsmarkt zeigt weitere Schwächen

Die Verlangsamung des Einstellungsrhythmus in den USA ist das nächste Teil des Arbeitsmarktpuzzles, das eindeutig Risse aufweist. Die Wall Street schloss am Mittwoch im Minus, und auch die asiatischen Aktienindizes waren rückläufig. Die Renditen von US-Staatsanleihen gerieten zunächst unter Druck, erholten sich aber am Donnerstagmorgen wieder etwas.

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Autor
Shane Strowmatt, LGT
Lesezeit
5 Minuten
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© Schutterstock

Laut dem am Mittwoch veröffentlichten nationalen US-Arbeitsmarktbericht von ADP verlangsamte sich die Zahl der Neueinstellungen in den USA um 103'000 Stellen. Sowohl im verarbeitenden Gewerbe als auch im Freizeit- und Gastgewerbe wurden Stellen abgebaut. Die Verlangsamung des Beschäftigungswachstums erfolgt einen Tag, nachdem der nationale US-ADP-Beschäftigungsbericht gezeigt hat, dass die Zahl der offenen Stellen in den USA auf den niedrigsten Stand seit Anfang 2021 gefallen ist. Offizielle Arbeitsmarktdaten der Regierung werden am Freitag erwartet, bevor das Federal Reserve (Fed) nächste Woche ihren letzten Zinsentscheid des Jahres bekannt gibt. Es wird allgemein erwartet, dass das Fed die Zinsen unverändert lässt.

Die schwachen US-Arbeitsmarktdaten haben die Renditen weiter unter Druck gesetzt, und die Rendite der zehnjährigen US-Staatsanleihen notiert bei 4.16%, nachdem sie sich am Donnerstag etwas erholt hatte. Dieses Niveau liegt weit unter dem Höchststand von rund 5%, den sie vor weniger als zwei Monaten erreicht hatte.

In New York begannen die Aktienindizes den Handelstag stark, beendeten ihn jedoch im Minus. Der Dow Jones Industrial verlor 0.2% und der S&P 500 ging um 0.4% zurück. Der Nasdaq-100 verlor 0.6%.

Bei den Einzelwerten fielen die Aktien der Merck KGaA am Mittwoch um rund 13%, nachdem das Multiple-Sklerose-Medikament des deutschen Unternehmens in einer Studie gescheitert war. Die Wirksamkeit von "Evobrutinib" erwies sich in der letzten Testphase als schwach, was die Hoffnung, dass das Medikament das Wachstum der Gesundheitssparte von Merck KGaA ankurbeln könnte, zunichte machte.

Im asiatisch-pazifischen Raum folgten die Aktienmärkte der Wall Street nach unten. Die chinesischen Handelsbilanzdaten fielen für die zweitgrösste Volkswirtschaft der Welt überraschend positiv aus: Die Exporte stiegen im November um 0.5%, während die Importe im Jahresvergleich um 0.6% zurückgingen. Dennoch verlor der Hang Seng Index in Hongkong 1.2%, während der Shanghai Composite 0.1% niedriger notierte. In Tokio schloss der Nikkei 225 mit einem Minus von 1.8% und in Südkorea beendete der Kospi den Tag mit einem Minus von 0.1%. In Australien verlor der S&P/ASX 200 ebenfalls 0.1%.

Italien wird seine Teilnahme an der chinesischen "Belt and Road Initiative", an der es seit 2019 teilnimmt, nicht fortsetzen. Italiens Teilnahme als einziges G7-Land an dem Investitionsprogramm läuft im März aus. Das Programm zielt darauf ab, den wirtschaftlichen Einfluss Pekings rund um den Globus durch ein Netzwerk von Investitionen und Geschäftsverbindungen zu erhöhen.

Die Ölpreise fielen am Mittwoch und in der Nacht zum Donnerstag und wurden in der Nähe eines Fünfmonatstiefs gehandelt. Grund dafür waren Sorgen über ein langsames Wachstum in China, ein "wackeliger" Konsens unter den OPEC+-Mitgliedern und ein Anstieg der Lagerbestände in den USA. Nach Angaben des American Petroleum Institute stiegen die Ölvorräte in den USA in der vergangenen Woche um fast 600'000 Barrel. Brent wurde am Donnerstag unter USD 75 pro Barrel und West Texas Intermediate unter USD 70 pro Barrel gehandelt.

Die Bank of Canada (BoC) beliess die Zinssätze am Mittwoch bei der dritten Sitzung in Folge unverändert. Wie die meisten anderen grossen Zentralbanken bekräftigte auch die Notenbank, dass sie nicht zögern werde, zu handeln, falls die Inflation nicht von der Jahresrate von 3.1% im Oktober auf das BoC-Ziel von 2% zurückgehen sollte.

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Quelle: LGT Bank (Schweiz) AG

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