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US-Inflation kühlt ab – kräftige Gewinne zum Wochenschluss

Redaktioneller Hinweis: Aufgrund eines Feiertages erscheint die nächste Ausgabe des LGT Navigators am Mittwoch, den 2. August.

Die Inflation in den USA stieg so langsam wie seit mehr als zwei Jahren nicht mehr und näherte sich dem Ziel der US-Notenbank (Fed) von 2% Inflation an, wie am Freitag veröffentlichte Daten zeigten. Die Märkte begrüssten das nachlassende Tempo des Preisanstiegs und beendeten die Woche mit Gewinnen.

Datum
Autor
Shane Strowmatt, LGT
Lesezeit
5 Minuten
Konsumausgaben
© Shutterstock

Die persönlichen Konsumausgaben (PCE) stiegen im Juni um 0.2% im Vergleich zum Vormonat bzw. um 3.0% im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Der PCE-Kernindex – der die volatilen Energie- und Lebensmittelpreise herausrechnet und die vom Fed bevorzugte Messgrösse für die Inflation in der US-Wirtschaft ist – stieg im Jahresvergleich um 4.1%. In der vergangenen Woche erhöhte das Fed die Zinssätze um einen Viertelprozentpunkt, so dass sich ihr Leitzins nun in einer Spanne von 5.25% bis 5.50% bewegt. Das Fed wird einige Zeit haben, um die Auswirkungen ihrer Zinserhöhungen zu beobachten, bevor sie eine weitere politische Entscheidung trifft. Die nächste Sitzung des Offenmarktausschusses des Fed findet erst am 19. und 20. September statt.

Am Freitag wurden einige Daten veröffentlicht, die es dem Fed erschweren könnten, ihren Zinserhöhungszyklus zu beenden. Der endgültige Wert des Verbraucherstimmungsindex der University of Michigan lag im Juli bei 71.6. Das ist der höchste Stand seit fast 2 Jahren und höher als der Wert von 64.4 im Juni. Ein starker Verbrauchermarkt liefert dem Fed ein Argument für eine weitere Straffung ihrer Geldpolitik.

In New York lagen die Aktienindizes am letzten Handelstag der Woche im Plus. Der Dow Jones Industrial beendete die Freitagsrunde mit einem Plus von 0.5% bei 35'459.29 Punkten und der S&P 500 gewann 0.99% und beendete den Tag bei 4582.23 Punkten. Der technologielastige Nasdaq-100 führte die Kursgewinne an und schloss mit einem Plus von 1.85% bei 15'750.93 Punkten.

Bei den Einzelwerten waren ExxonMobil und Chevron die nächsten grossen Ölgesellschaften, die am Freitag einbrechende Quartalsergebnisse meldeten, wobei der Gewinn beider Unternehmen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um etwa die Hälfte zurückging. Die Gewinne des Sektors wurden durch die höheren Öl- und Gaspreise im vergangenen Jahr nach dem Einmarsch Russlands in der Ukraine stark beeinträchtigt. Letzte Woche meldeten auch Shell und TotalEnergies stark rückläufige Gewinne.

In Asien starteten die Aktienmärkte optimistisch in die Woche, nachdem sich die Produktionstätigkeit in China im Juli leicht verbessert hatte. Der Einkaufsmanagerindex des verarbeitenden Gewerbes in China lag mit 49.3 Punkten über dem Wert des Vormonats von 49.0 Punkten, aber immer noch unter der 50-Punkte-Marke, die eine Kontraktion signalisiert. Der Hang Seng Index in Hongkong wurde mit einem Plus von 1.3% gehandelt, während der Shanghai Composite um 0.4% zulegte. In Japan stieg der Nikkei 225 um rund 1%, nachdem Daten zur Industrieproduktion veröffentlicht wurden, die für Juni ein Wachstum von 2% im Vergleich zum Vormonat auswiesen. Der südkoreanische Kospi stieg um 0.9%. In Australien lag der S&P/ASX 200 mit einem Minus von etwa 0.1% hinter den anderen wichtigen Indizes zurück.

Zum Abschluss der makroökonomischen Daten der vergangenen Woche konnte die grösste europäische Volkswirtschaft die Anleger nicht überzeugen: Das deutsche Bruttoinlandsprodukt für das zweite Quartal blieb unverändert. Die deutsche Wirtschaft befindet sich seit geraumer Zeit in einem Trott, nachdem sie im letzten Quartal 2022 um 0.4% und im ersten Quartal dieses Jahres um 0.1% geschrumpft war. Auch die Inflation ist weiterhin hoch, aber rückläufig, wie die am Freitag veröffentlichten Daten zeigen. Die Inflation in Deutschland lag im Juli bei 6.2% im Jahresvergleich, gegenüber 6.4% im Juni.

In der Schweiz gab es am Freitag leicht positive Wirtschaftsdaten. Das KOF-Konjunkturbarometer stieg im Juli leicht an, nachdem es drei Monate in Folge gesunken war und lag bei 92.2 Punkten, was immer noch unter dem Durchschnittswert des Indikators liegt. Mit Ausnahme des Konsums entwickelten sich alle Indikatorenbündel unterdurchschnittlich. Trotz der schwachen Wirtschaftslage notiert der Schweizer Franken gegenüber dem US-Dollar weiterhin auf dem höchsten Stand seit über acht Jahren.

Unternehmensnachrichten im Fokus: Ganzjahreszahlen von Logitech, Halbjahreszahlen von Heineken, Quartalszahlen von Raiffeisen International.

Konjunkturdaten im Fokus: Einzelhandelsumsatz Schweiz (08:30 Uhr), Bruttoinlandsprodukt Eurozone (11:00), Verbraucherpreise Eurozone (11:00).

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Redaktion: Alessandro Fezzi
Quelle: LGT Bank (Schweiz) AG

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