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US-Wirtschaft wächst schneller als erwartet

Die US-Wirtschaft ist im zweiten Quartal des Jahres deutlich schneller gewachsen als angenommen, wie am Donnerstag veröffentlichte Daten zeigen. Die europäischen Börsen gaben auf breiter Front nach, und die Rotation weg von US-Technologiewerten setzte sich am Donnerstag fort. Unterdessen erholten sich die asiatischen Aktienmärkte am Freitag weitgehend. Der Goldpreis dürfte im Vorfeld der für Freitag erwarteten Daten zu den persönlichen Konsumausgaben in den USA einen Wochenverlust hinnehmen und um die USD 2370 notieren. Öl wird wahrscheinlich zum dritten Mal in Folge einen Wochenverlust verzeichnen.

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Autor
Shane Strowmatt, LGT
Lesezeit
5 Minuten

Bauarbeiter
© Shutterstock

Das US-Bruttoinlandsprodukt (BIP) wuchs im zweiten Quartal mit einer annualisierten Rate von 2.8% gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres. Dies war ein wesentlich stärkeres Wachstum als von Ökonomen prognostiziert und stellte eine Verbesserung gegenüber der Wachstumsrate von 1.4% im ersten Quartal dar. Das solide Wachstum kommt trotz der Anzeichen für eine Verlangsamung des Privatkonsums und der Besorgnis hinsichtlich der Arbeitsmarktentwicklung zustande - Entlassungen nehmen zu und die Arbeitslosenquote liegt inzwischen über 4%. Die Märkte gehen davon aus, dass die Federal Reserve (Fed) - die die Zinssätze als Reaktion auf Inflationsschocks auf ein 23-Jahres-Hoch von 5.25 bis 5.5% angehoben hatte - die Zinsen bis Ende des Jahres mindestens zweimal senken wird.

Die Rotation an der Wall Street geht weiter

Das kräftige US-Wirtschaftswachstum reichte am Donnerstag nicht aus, um die Aktien an der Nasdaq zu stützen und die Aktien kleiner und mittelgrosser Unternehmen liessen die Tech-Giganten im New Yorker Handel weiterhin hinter sich. Der Dow Jones Industrial gewann 0.2% und der S&P 500 schloss 0.5% niedriger. Der technologielastige Nasdaq-100 fiel um 1.1%. Nachdem STMicroelectronics am Donnerstag seine Prognosen gekürzt hatte, gehörten andere Chipwerte zu den grössten Verlierern an der Nasdaq, darunter Arm Holdings, AMD, ON Semiconductor und Qualcomm.

Asiatische Aktien überwiegend im Plus

In Tokio wurde der Nikkei 225 in etwa unverändert gehandelt, nachdem Inflationsdaten einen moderaten Anstieg der Preise in der Hauptstadt von 2.1% im Juni auf 2.2% im Juli zeigten. Die Inflation in Tokio gilt als Frühindikator für die nationale Teuerung. Der japanische Yen blieb am Freitag stabil und notierte um 154 gegenüber dem US-Dollar, nachdem er den grössten Teil der Woche gegenüber dem Greenback zugelegt hatte. In Südkorea stieg der Kospi um 0.9% und der australische S&P/ASX 200 legte um 0.8% zu. Der Hang Seng Index in Hongkong wurde um 0.2% höher gehandelt, während der CSI 300 im Wesentlichen unverändert gegenüber dem Schlusskurs der vorangegangenen Sitzung blieb.

Deutsches Geschäftsklima sinkt

Der ifo-Geschäftsklimaindex für Deutschland sank im Juli auf 87.0 von 88.6 Punkten im Juni, was eine erhebliche Verschlechterung des Geschäftsklimas in allen Sektoren bedeutet. Sowohl das verarbeitende Gewerbe als auch der Dienstleistungssektor trugen zu diesem Rückgang bei, ebenso wie das Klima im Handel und im Baugewerbe. Die Kapazitätsauslastung im verarbeitenden Gewerbe ist auf 77.5% gesunken und liegt damit sechs Prozentpunkte unter dem langfristigen Mittelwert. Der deutsche DAX schloss am Donnerstag 0.5% niedriger und der Euro Stoxx 50 verlor 1.1%.

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Quelle: LGT Bank (Schweiz) AG

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