LGT Navigator

Asiens Aktienmärkte nach Chinas Zinssenkung unter Druck

Die Aktienbörsen in Asien verzeichneten am Dienstag Verluste, nachdem China zwei wichtige Kreditzinsen gesenkt hatte, um die Wirtschaft zu stützen. Die weitgehend erwarteten Massnahmen wurden als nicht ausreichend angesehen, da viele Anleger die Wirtschaftsleistung der zweitgrössten Volkswirtschaft der Welt im bisherigen Jahresverlauf als unzureichend einschätzen. Anleger blicken auch auf Aussagen von US-Notenbankchef Powell und die Zinsentscheidungen der Bank of England und der Schweizerischen Nationalbank im weiteren Verlauf der Woche.

Datum
Autor
Shane Strowmatt, LGT
Lesezeit
5 Minuten
PBOC
© Shutterstock

Chinas Zentralbank senkte ihren Leitzins für einjährige Kredite um zehn Basispunkte auf 3.55% und gleichzeitig den Leitzins für fünfjährige Kredite um den gleichen Betrag auf 4.20%. Der Schritt wurde von einigen Investoren als zu wenig und zu spät interpretiert, da bisher die Wiederbelebung der chinesischen Wirtschaft im laufenden Jahr nach der strikten Zero-Covid-Politik etwas schwächer verlief als von vielen Marktteilnehmern erwartet. Der Hang Seng Index in Hongkong wurde am Dienstag mit einem Minus von 1.4% gehandelt. Auf dem chinesischen Festland lag der Shanghai Composite 0.3% niedriger. In Japan verlor der Nikkei 225 rund 0.2%. Der südkoreanische Kopsi verlor ebenfalls rund 0.2%.

Die US-Anleger blicken auf Mittwoch und Donnerstag, wenn der Fed-Vorsitzende Jerome Powell vor dem Kongress aussagen wird. In der vergangenen Woche hatte die US-Notenbank die Zinssätze nach zehn Erhöhungen in Folge unverändert belassen, aber signalisiert, dass die Zinssätze bis Ende des Jahres um einen weiteren halben Prozentpunkt steigen könnten.

Intel kündigte am Montag weitere Investitionen in Europa an, nachdem der US-Chiphersteller bereits Ende letzter Woche angekündigt hatte, in eine Fabrik in Polen zu investieren. Das Unternehmen wird mehr als 33 Milliarden US-Dollar in zwei Anlagen in Deutschland investieren und erhält im Gegenzug zehn Milliarden US-Dollar an deutschen Subventionen. Die Aktien von Intel wurden am Montag nicht gehandelt, da die Börsen in New York wegen eines Feiertags (Juneteenth) geschlossen blieben.

In Europa sagte das Direktoriumsmitglied der Europäischen Zentralbank (EZB) Isabel Schnabel am Montag in einer Rede, dass die EZB im Kampf gegen die Inflation lieber zu viel als zu wenig tun sollte. Es bestehe die Gefahr, dass die Inflationserwartungen aus dem Ruder laufen, wenn die Inflation zu lange über dem 2%-Ziel der Zentralbank bleibe. Letzte Woche hatte die EZB die Zinssätze auf den höchsten Stand seit mehr als zwei Jahrzehnten angehoben und eine weitere Anhebung im Juli für wahrscheinlich erklärt. Die Inflation im Euroraum liegt immer noch bei über 6%. Der Euro Stoxx 50 verlor 0.74% und der deutsche DAX schloss die erste Sitzung der Woche 0.96% niedriger.

Der Stoxx Europe 600 Construction and Materials Index fiel am Montag um 2.45%, nachdem Befürchtungen geäussert wurden, dass das Vereinigte Königreich angesichts steigender Zinsen vor einer möglichen Hypothekenkrise stehen könnte. Die Bank of England wird am Donnerstag ihre Zinsentscheidung bekannt geben, ebenso wie die Schweizerische Nationalbank (SNB).

Unternehmensnachrichten im Fokus: Q4-Zahlen FedEx, Hauptversammlungen von General Motors und Dell.

Konjunkturdaten im Fokus: Handelsbilanz Schweiz (08:00 Uhr, MEZ), Erzeugerpreisindex Deutschland (08:00), Baugenehmigungen USA (14:30).

Treffen Sie fundierte Anlageentscheide mit LGT

Globale Markt- und Wirtschaftsentwicklungen auf einen Blick

Folgen Sie uns auch auf Facebook oder LinkedIn – oder besuchen Sie Insights und entdecken Sie spannende Hintergrundartikel. Bei Fragen steht Ihnen ein Berater der Bank gerne zur Verfügung.

Impressum
Herausgeber: LGT Bank (Schweiz) AG, Glärnischstrasse 36, CH-8027 Zürich
Redaktion: Alessandro Fezzi
Quelle: LGT Bank (Schweiz) AG

Kontakt aufnehmen