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Bank of Japan hält am bisherigen geldpolitischen Kurs fest

Japans Zentralbank hält an ihrer Negativzinspolitik fest und verweist auf einen hohen Grad an Unsicherheit. Die vorweihnachtliche Stimmung an den Börsen bleibt trotz der jüngsten Rekordjagd an der Wall Street insgesamt verhalten. So haben sich einerseits die Erwartungen an eine baldige Zinswende wieder etwas relativiert und andererseits haben sich die Konjunktursorgen wieder verstärkt. Hierzu trugen auch die aktuellen Umfrageergebnisse des ifo-Instituts bei, die zum Jahresende hin eine deutliche Eintrübung der Stimmung deutscher Unternehmer zeigten. Zur Unsicherheit tragen auch die Attacken auf die Öltransportrouten bei. 

Datum
Autor
Alessandro Fezzi, LGT Research Content & Publications
Lesezeit
5 Minuten

Bank of Japan
© Shutterstock

Japans Notenbank änderte nichts an ihrer Negativzinspolitik und hält den Leitzins bei -0.1%. Auch an ihrer Politik zur Steuerung der Zinskurve hielt die Zentralbank unverändert fest. Die Bank of Japan warnte auch vor "hohen Unsicherheiten" und sagte, dass die Kerninflation während des gesamten Geschäftsjahres 2024 über 2% bleiben werde. In der Folge schwächte sich der Yen gegenüber dem Dollar um rund 0.5% auf 143.50 ab. Der Nikkei 225 legte hingegen um rund 1.3% zu. In Seoul blieb der Kospi-Index praktisch unverändert, während der Small-Cap-Index Kosdaq um 0,69% zulegte, nachdem er am Montag seinen höchsten Stand seit dem 22. September erreicht hatte. Der Hang Seng-Index in Hongkong gab um rund 0.9% nach. In Australien stieg der S&P/ASX 200 um 0.8% und setzte damit seinen Anstieg fort, nachdem der Index am Montag eine sechstägige Gewinnserie unterbrochen hatte.

In New York setzte der Dow Jones Industrial seine jüngste Rekordjagd fort, jedoch mit nur noch sehr geringer Dynamik. Der Dow hatte im Handelsverlauf mit 37'393.45 Punkten eine weitere Bestmarke erreicht und schloss dann bei 37'306.02 Punkten praktisch unverändert zum Schlussniveau vom Freitag. Der S&P 500 legte um 0.45% auf 4'740.56 Punkte zu und an der Nasdaq gewannen die Indizes rund 0.6%. Unter den Einzelwerten fielen die Aktien von US Steel auf. Der Titel legte um rund 26% zu, nachdem der grösste japanische Stahlkonzern Nippon Steel angekündigt hatte, den US-Rivalen übernehmen zu wollen.

Zuletzt sorgten eine Reihe vorsichtigerer Aussagen aus der Notenbankspitze für Zurückhaltung hinsichtlich der Erwartungen einer baldigen Zinswende. So meinte beispielsweise Chefin der Federal Reserve von Cleveland, Loretta Mester, dass die gegenwärtigen Zinserwartungen an den Märkten "etwas voreilig seien".  Am Anleihenmarkt kletterte die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen auf 3.94%.

Die Ölpreise haben zum Wochenstart weiter zugelegt. Hintergrund ist die Ankündigung von BP, den Öltransporte durchs Rote Meer auszusetzen, angesichts der Angriffe der von Iran unterstützten Huthi-Rebellen auf Öltanker in der Region.

Aus Deutschland erreichten uns zu Wochenbeginn negative News. Den neusten Umfrageergebnissen des Münchener Konjunkturforschungsinstitut ifo hat sich die Stimmung deutscher Unternehmer zum Jahresende hin überraschend verschlechtert. Das Ifo-Geschäftsklimabarometer trübte sich von 87.2 auf 86.4 Punkte ein, während Ökonomen im Schnitt von einer Verbesserung auf 87.7 Zähler ausgegangen waren. Zudem blickten sie skeptischer auf das erste Halbjahr 2024. Einzig im Dienstleistungssektor habe sich die Stimmung im Dezember etwas aufgehellt, kommentierte das ifo die auf der Befragung von 9'000 Unternehmen basierende Umfrage.

Etwas optimistischer fielen dagegen die neusten Konjunkturprognosen für die Schweizer Wirtschaft aus. Für 2024 zeigten sich die von der Konjunkturforschungsstelle KOF im Rahmen ihres "Consensus Forecast" befragten Ökonominnen und Ökonomen optimistischer als noch vor drei Monaten. In Aussicht gestellt wird ein BIP-Wachstum von 1.4% (bisher +1.3%). Das laufende Jahr dürfte mit einer Wachstumsrate von 0.8% abschliessen. Zuversichtlicher auch der Ausblick zur Entwicklung der Inflation. Gerechnet wird mit einer durchschnittlichen Jahresinflation von 1.6% im nächsten Jahr, verglichen mit prognostizierten 2.1% in diesem Jahr.

Unternehmensnachrichten im Fokus: Accenture Q1-Zahlen, Easyjet ausserordentliche Hauptversammlung, Fedex Q2-Zahlen.

Konjunkturdaten im Fokus: Bank of Japan Zinsentscheid, China Handelsbilanz November (08:00), Deutschland Auftragsbestand Verarbeitendes Gewerbe Oktober (08:00), Österreich Verbraucherpreise November (09:00), Eurozone Verbraucherpreise November (11:00), USA Wohnungsbaubeginne- und genehmigungen November (14:30). 


 

 

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Quelle: LGT Bank (Schweiz) AG

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