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Globale Lieferketten erneut in Gefahr

Angriffe der vom Iran unterstützten Houthi-Milizen auf Schiffe im Roten Meer sorgen weiterhin für Unsicherheiten und Störungen im globalen Handel. Nachdem mehrere grosse Reedereien wie MSC, Maersk und Hapag Lloyd oder auch der Ölriese BP ihre Öltransporte durch das Rote Meer eingestellt haben, könnte eine länger anhaltende Unterbrechung der globalen Lieferketten zu Preiserhöhungen bei Waren-, Treibstoff- und Transportkosten führen. An der Wall Street hält sich unterdessen die Hoffnung auf eine baldige Zinswende in den USA. In der Folge erzielten sowohl der Dow als auch der Nasdaq 100 neue Rekordhochs. Gleichzeitig blieb am Anleihenmarkt die Rendite zehnjähriger US-Staatspapiere unter der 4%-Marke.

Datum
Autor
Alessandro Fezzi, LGT Research Content & Publications
Lesezeit
5 Minuten

Öltanker
© Shutterstock

In New York setzte sich die Rekordjagd fort, getragen von der Hoffnung auf deutliche Zinssenkungen im nächsten Jahr. Der Dow Jones Industrial gewann 0.68% und schloss bei 37'557.92 Punkten und der S&P 500 ging am Dienstag bei 4’7768.37 Punkten, 0.59% höher aus dem Handel. An der Nasdaq legten die Indizes um rund 0.5% zu. Nachdem die US-Notenbank an ihrer letzten Sitzung eine Lockerung der Leitzinsen im kommenden Jahr in Aussicht gestellt hatte, haben sich die Erwartungen an den Finanzmärkten in Bezug auf Zinssenkungen in den USA verstärkt. Derzeit rechnen die Märkte mit einer noch kräftigeren Lockerung als es das Fed in ihren Projektionen in Aussicht gestellt hat. Die Rendite zehnjähriger Treasuries notiert unterdessen bei 3.93%.

Die asiatischen Märkte legten am Mittwoch mehrheitlich zu, wobei die japanischen Aktien ihre Gewinne ausdehnten, nachdem die Bank of Japan ihre ultralockere Geldpolitik unverändert belassen hatte und Notenbankchef Kazuo Ueda an der Pressekonferenz einen "dovishen" Ton anschlug. Der Nikkei 225 gewann heute 1.6%. Auch in China hielt die People's Bank of China ihren Leitzins für einjährige und fünfjährige Kredite bei 3.45%, respektive 4.2% unverändert. Der Hang Seng-Index in Hongkong legte um 1.1% zu während der chinesische CSI 300 als einziger grosser asiatischer Markt um 0.5% nachgab. Der südkoreanische Kospi stieg um 1.7% und verzeichnete damit den grössten Tagesgewinn. In Australien beendete der S&P/ASX 200 0.65% höher und erreichte damit ein Zehnmonatshoch.

Im Euroraum ist eine weitere Abschwächung der Inflationstendenz zu beobachten. Gemäss Eurostat ist die Teuerungsrate der Verbraucherpreise in der Eurozone im November revidierten Daten zufolge auf 2.4% von 2.9% im Monat zuvor gesunken. Im Monatsvergleich gingen die Preise im November um 0.6% etwas stärker als ursprünglich berechnet zurück. Deutlich zurückgegangen ist auch die Kerninflation. Ohne Ausklammerung der oftmals volatilen Energie- und Lebensmittelpreise betrug die Teuerung auf Jahressicht im November 3.6% verglichen mit 4.2% im Oktober. Die rückläufige Inflation und trübe Konjunkturaussichten für den Euroraum dürften die Diskussionen innerhalb der EZB-Spitze hinsichtlich zu erwartender erster Zinslockerungen im nächsten Jahr befeuern.

Unternehmensnachrichten im Fokus: Hornbach Holding Q3, Douglas Q4, General Mills Q2, Micron Technology Q1.

Konjunkturdaten im Fokus: Deutschland Erzeugerpreise November (08:00 Uhr), Grossbritannien Verbraucher- und Erzeugerpreise November (08:00), Eurozone Leistungsbilanz Oktober (10:00), USA Leistungsbilanz Q3 (14:30), Verbrauchervertrauen Dezember und Wiederverkäufe Häuser November (16:00), Eurozone Verbrauchervertrauen Dezember (16:00), EIA wöchentlicher Ölbericht (16:30). 
 

 

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Quelle: LGT Bank (Schweiz) AG

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