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Schweizer Inflation geht leicht zurück

Die Inflationsrate in der Schweiz ist im Juni leicht gesunken. Die Verlangsamung war zwar gering, schien aber die Zinssenkung der Schweizerischen Nationalbank (SNB) vom letzten Monat zu rechtfertigen. Die europäischen Aktienmärkte erholten sich am Donnerstag, während die asiatischen Aktien zum Wochenschluss überwiegend im Minus lagen. Heute wird der Handel in New York wieder normal aufgenommen, nachdem die US-Märkte am Donnerstag wegen eines Feiertags geschlossen waren. In der Politik hat die Labour-Partei bei den britischen Parlamentswahlen am Donnerstag genügend Stimmen erhalten, um eine Mehrheitsregierung zu bilden.

Datum
Autor
Shane Strowmatt, LGT
Lesezeit
5 Minuten
Swiss francs
© Shutterstock

Der Schweizer Verbraucherpreisindex (VPI) stieg im Juni um 1.3% im Vergleich zum Vorjahr, was einen leichten Rückgang gegenüber dem Anstieg von 1.4% im Mai bedeutet. Sinkende Preise für Flugtickets, Benzin und einige Bekleidungsartikel trugen zu dieser Verlangsamung bei. Die Inflation ist seit ihrem Höchststand von 3.5% im Sommer 2022 tendenziell gesunken und lag im Juni 2023 wieder im Zielband der SNB zwischen 0% und 2%. Als Reaktion darauf begann die SNB in diesem Jahr mit Zinssenkungen und war im Juni die erste der grossen Zentralbanken der Welt, die die Zinsen auf zwei aufeinanderfolgenden Sitzungen im laufenden Zyklus senkte. Die SNB begründete die zweite Zinssenkung mit der im Vergleich zum Vorquartal nachlassenden Inflation, und auch die anhaltende Verlangsamung des Preisanstiegs im Juni scheint diese Entscheidung zu rechtfertigen. Weitere makroökonomische Daten aus der Schweiz zeigen, dass die Arbeitslosenquote im Juni stabil bei 2.3% blieb und die Gesamtzahl der Arbeitslosen auf nationaler Ebene im Laufe des Monats um 947 Personen sank.

Der Schweizer Franken gab nach der Veröffentlichung der Inflationsdaten vom Donnerstag zunächst etwas gegenüber den wichtigsten Währungen der Welt nach, machte aber im Laufe des Tages die meisten seiner Verluste wieder wett. Am Freitag notierte der Franken über 1.11 gegenüber dem Dollar und unter 1.03 gegenüber dem Euro.

Schweiz überwacht UBS-Preise nach Credit Suisse-Deal

Die schweizerische Preisaufsichtsbehörde für Verbraucher hat damit begonnen, die Produktpreise der UBS nach der Übernahme der Credit Suisse zu überwachen, da die Behörden besorgt sind, dass die Marktmacht der vergrösserten Bank aufgrund der Grösse der UBS in einigen Sektoren zu höheren Gebühren für die Kunden in der Schweiz führen könnte, wie in Presseberichten zu lesen war. Die UBS-Aktie gewann 0.4%, während der Schweizer Aktienindex SMI am Donnerstag 0.6% höher schloss.

Deutsche Industrieaufträge sinken

Die Auftragseingänge in der deutschen Industrie sind im Mai zum fünften Mal in Folge gesunken und deuten auf eine mangelnde Erholung des verarbeitenden Gewerbes in Deutschland hin. Die Aufträge gingen im Vergleich zum Vormonat um 1.6 % zurück. Analystinnen und Analysten hatten einen Anstieg der Aufträge erwartet. Der Rückgang der Industrieaufträge in Verbindung mit einem sich verschärfenden Rückgang des Einkaufsmanagerindex des verarbeitenden Gewerbes (43.5 im Juni) deutet auf eine gedämpfte Industriekonjunktur in Europas grösster Volkswirtschaft in den kommenden Monaten hin, wobei eine Stabilisierung nur bei einer Verbesserung des Welthandels wahrscheinlich ist. Der Euro Stoxx 50 schloss am Donnerstag 0.5% höher und der deutsche DAX gewann 0.4%.

Japanische Aktien können neuen Höchststand nicht halten

Im asiatisch-pazifischen Raum schlossen die Aktienmärkte zum Wochenschluss überwiegend im negativen Bereich. In Tokio gab der Nikkei 225 um 0.3% nach, nachdem er zu Beginn der Sitzung neue Allzeithochs erreicht hatte. Schwache Daten zu den Ausgaben der privaten Haushalte, die im Mai real um 1.8% gegenüber dem Vorjahr zurückgingen, drückten auf die Stimmung in Japan. Die Ausgaben der privaten Haushalte werden von der Bank of Japan genau beobachtet. Südkorea war der einzige grosse Aktienmarkt in der Region, der am Freitag zulegen konnte. Der Kospi wurde um mehr als 1% höher gehandelt, angetrieben vom Elektronikriesen Samsung, der um etwa 2.5% zulegte, nachdem das Unternehmen geschätzt hatte, dass der Gewinn in den drei Monaten bis Juni im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um das 15-fache steigen würde, was auf die Nachfrage nach KI-bezogenen Chips zurückzuführen war. In Australien verlor der S&P/ASX 200 0.3%. Der Hang Seng Index in Hongkong wurde um 1% niedriger gehandelt, während der CSI 300 um 0.7% nachgab.

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Redaktion: Alessandro Fezzi
Quelle: LGT Bank (Schweiz) AG

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