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Aktien steigen, da sich das Narrativ vom Höchststand der Zinsen durchsetzt

Die Wall Street verzeichnete zu Wochenbeginn einen starken Handel, und auch die asiatischen Aktien legten am Dienstag grösstenteils zu, da sich die Ansicht durchsetzt, dass das Federal Reserve (Fed) die Zinserhöhungen wahrscheinlich abgeschlossen hat und bereits sogar im Frühjahr mit Zinssenkungen beginnen könnte. Die Renditen zehnjähriger US-Staatsanleihen fielen unter die 4.4%-Marke, während der Dollar im Vergleich zu anderen wichtigen Währungen um ein zwei-Monats-Tief pendelte. Die Anleger werden sich am Dienstag auf das Protokoll der letzten geldpolitischen Sitzung des Fed konzentrieren, das heute am späten Abend veröffentlicht wird.

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Shane Strowmatt, LGT
Lesezeit
5 Minuten
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Was die makroökonomischen Daten anbelangt, so sank der Conference Board Leading Economic Index im Oktober um 0.8 Prozent und lag bei 103.9, nachdem er auch im September gefallen war. Der Leading Economic Index deutete auf eine kurzfristige Rezession hin. Schlechte Nachrichten erwiesen sich einmal mehr als gute Nachrichten, denn die Aktienindizes in New York zogen am Montag an, wobei die Tech-Aktien die grössten Gewinner waren. Der Dow Jones Industrial stieg um 0.6% und der S&P 500 legte um 0.7% zu. Der Nasdaq-100 beendete die Montagssitzung 1.2% höher. Microsoft schoss um 2% in die Höhe, nachdem Sam Altman, der erst vor wenigen Tagen als Chef des ChatGPT-Herstellers OpenAI entlassen worden war, die Leitung eines neuen KI-Teams beim Software-Riesen übernommen hatte.

Der Dollar fiel am Montag, da das Thema "Höchststand der Zinsen" die Marktstimmung beherrschte und die Marktteilnehmer spekulierten, wann das Fed mit einer Zinssenkung beginnen könnte. Der Dollar-Index setzte seinen Rückgang von letzter Woche fort, während der Euro gegenüber dem Greenback ein Mehrmonatshoch erreichte und um 1.095 USD handelte.

Im asiatisch-pazifischen Raum folgten die Aktienmärkte der Wall Street und notierten am Dienstag überwiegend im Plus. Die grössten Gewinner waren in der Technologiebranche und im chinesischen Immobiliensektor zu finden, nachdem Medien berichteten, dass eine Reihe chinesischer Immobilienunternehmen möglicherweise bald eine staatliche Finanzierung erhalten werden. Der japanische Nikkei 225 schloss 0.1% niedriger, während der südkoreanische Kospi um 0.8% zulegte. In Australien legte der S&P/ASX 200 um 0.3% zu. Der Hang Seng Index in Hongkong stieg um 0.1%, während der Shanghai Composite um 0.1% nachgab.

In Europa sank der deutsche Erzeugerpreisindex (PPI) im Oktober erneut und war damit der vierte Monat in Folge, in dem die Erzeugerpreise in der grössten europäischen Volkswirtschaft zurückgingen. Der deutsche PPI sank im Vergleich zum Vorjahresmonat um elf Prozent. Die Energie- und Metallpreise waren die Haupttreiber für den Rückgang des PPI. Letztes Jahr um diese Zeit begann in Deutschland eine Zeit der Unsicherheit in Bezug auf die Energieversorgung, da der Krieg in der Ukraine die Versorgung gerade dann einschränkte, als der Winter nahte. Der deutsche Leitindex DAX fiel am Montag um 0.1%, während der Euro Stoxx 50 die Sitzung leicht höher beendete.

Die Ölpreise stiegen zu Wochenbeginn, wobei Brent am Montag bei USD 83 und WTI bei USD 78 pro Barrel gehandelt wurden, nachdem Medienberichte aufgetaucht waren, wonach die als OPEC+ bekannte Gruppe ölproduzierender Länder bei ihrem nächsten Treffen am Wochenende weitere Angebotskürzungen erwägt. Am Dienstag gaben die Preise leicht nach. Die Ölpreise sind seit September um fast 20% eingebrochen, obwohl die OPEC+ die Ölexporte seit Ende letzten Jahres in dem Bemühen, die Preise zu stützen, begrenzt hat. Die Verlangsamung der weltweiten Wirtschaftsleistung treibt die Energiepreise nach unten.

Unternehmensnachrichten im Fokus: Quartalszahlen von Nvidia und Best Buy.

Konjunkturdaten im Fokus: Handelsbilanz Schweiz (08:00 Uhr), Bank of England-Gouverneur Andrew Bailey spricht im britischen Parlament (11:15), Chicago Fed National Activity Index (14:30), Verkäufe bestehender Häuser USA (16:00), EZB-Präsidentin Christine Lagarde spricht auf einer Veranstaltung im deutschen Finanzministerium (17:15), FOMC Sitzungsprotokoll (20:00).

 

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Quelle: LGT Bank (Schweiz) AG

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