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Der September beginnt mit einem politischen Beben in Deutschland und einer datenreichen Woche

Der Blick nach Deutschland bereitet derzeit nicht nur in wirtschaftlicher Hinsicht Sorgen, sondern nach den Wahlen in Thüringen und Sachsen auch politisch. Der historische Erfolg der AfD - erstmals ist die rechte Partei bei einer Landtagswahl stärkste Kraft geworden und erreichte in Thüringen über 30% - erschüttert Europas grösste Volkswirtschaft und dürfte die Ampelregierung in Berlin noch stärker in Bedrängnis bringen. Während die Erwartung auf die baldige Zinswende der Fed die Börsenstimmung trägt, blicken Anlegerinnen und Anleger nun auf eine Woche mit einigen wichtigen Indikatoren. Im Zentrum steht dabei der am Freitag anstehende US-Arbeitsmarktdaten.

Datum
Autor
Dominique Stutz, LGT
Lesezeit
5 Minuten

Deutsche Fahne mit Wolken
© Shutterstock

Investorinnen und Investoren fokussieren sich nun auf die Veröffentlichung der US-Jobmarktdaten vom kommenden Freitag. Die Daten dürften Hinweise auf das Ausmass der Zinsentscheidung der US-Notenbank (Fed) liefern. Zudem richten sich die Augen der Anleger und Anlegerinnen auch auf die Aktienkursentwicklungen, die es im Börsenmonat September bekanntlich eher schwierig haben. Nachdem Rezessionssorgen die Kurse anfangs August nach unten trieben, haben sich die Indizes schnell wieder erholt, insbesondere gestützt durch die Erwartungen an Zinssenkungen. Auch vor dem Wochenende blieb die Stimmung an den Börsen weitgehend positiv.

Die am letzten Freitagnachmittag veröffentlichten amerikanischen Konjunkturdaten, die besser als erwartet ausfielen, lösten keine grossen Bewegungen in den Märkten mehr aus. Die persönlichen Einkommen sind im Juli etwas stärker als erwartet gestiegen. Der Preisindex für die persönlichen Konsumausgaben, der von der Federal Reserve bevorzugte Inflationsindikator, stieg im Juli um 0.2%. Die Daten könnten darauf hindeuten, dass die Inflation nicht mehr das Hauptanliegen der Fed sein wird und sie ihren Fokus auf den Arbeitsmarkt verlagert.

In New York beendeten die Aktienindizes die Woche im grünen Bereich, getragen vom Zinsoptimismus. Der Dow Jones Industrial erreichte kurz vor der Glocke ein Rekordhoch und schloss dann etwas tiefer bei 41'563.08 Punkten, ein Plus von 0.6%. Auf Monatssicht gewann der Dow Jones 1.8% und hat damit 8% aufgeholt seit dem anfangs August erreichten tiefsten Stand seit Mitte Juni. Der S&P 500 gewann am Freitag 1% und beendete den Tag bei 5648.40 Punkten, während der Nasdaq 100 um 1.3% auf 19'574.64 Zähler zulegte. Die Nvidia-Aktie beendete die Woche bereits wieder mit einem Kursgewinn von 1.5% nach dem Kursrutsch am Vortag. Heute bleiben die US-Börsen aufgrund des Labour-Day-Feiertags geschlossen.

Der Goldpreis gab am Freitag nach, während der US-Dollar und die Renditen der Staatsanleihen fester tendierten. Der Spot-Goldpreis sank um etwa 0.7% auf USD 2503.95 pro Unze.

Im asiatisch-pazifischen Raum fielen die Aktienmärkte am Montag, nachdem die am Wochenende veröffentlichten chinesischen Konjunkturdaten zeigten, dass sich die Stimmung in der chinesischen Industrie weiter verschlechtert hat. Der Einkaufsmanagerindex (PMI) für das herstellende Gewerbe in China gab um 0.3 auf 49.1 Punkte nach, womit der Frühindikator den vierten Monat in Folge gesunken ist und seit vier Monaten unter der Wachstumsschwelle von 50 Punkten notiert. Gleichzeitig warten Anlegerinnen und Anleger auf eine Reihe von Daten, die im Laufe dieser Woche veröffentlicht werden. Dazu gehören Inflationszahlen aus Südkorea, Australiens BIP-Daten für das zweite Quartal sowie Daten zu Löhnen und Haushaltsausgaben aus Japan. In Hongkong fiel der Hang Seng-Index um 1.7% und der Shanghai Composite gab um 0.7% nach. In Tokio stieg der Nikkei 225 um 0.2%, während der südkoreanische Kospi um 0.4% im Plus lag. Der australische S&P/ASX 200 stieg um 0.2%.

In der Eurozone hat sich der Preisanstieg deutlich abgeschwächt und erreichte den tiefsten Stand seit drei Jahren. Die Inflationsrate im Euroraum betrug im August 2.2%, nachdem sie im Juli noch bei 2.6% lag. Der deutliche Rückgang der Teuerung dürfte der Europäischen Zentralbank (EZB) Spielraum für eine Zinssenkung im September geben. Der Inflationsrückgang der Eurozone belastete am Freitag den Euro. Der Euro ist auf 1.1044 US-Dollar gefallen und damit auf den tiefsten Stand seit gut einem Jahr. Nach US-Börsenschluss notierte er bei 1.1052 US-Dollar. Der Euro Stoxx 50 verlor 0.2%. 

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Quelle: LGT Bank (Schweiz) AG

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