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Fed pausiert, bleibt aber "hawkish"

Die US-Notenbank (Fed) hat ihren Schlüsselzins wie mehrheitlich an den Kapitalmärkten erwartet unverändert bei 5.25% bis 5.5% belassen. US-Notenbankchef Powell deutete allerdings an, dass die Zinssätze noch länger auf hohem Niveau bleiben werden und im laufenden Jahr noch mit einer weiteren Zinserhöhung zu rechnen sei. Zudem ist 2024 gemäss neusten Fed-Projektionen mit weniger Zinssenkungen zu rechnen. An der Wallstreet gaben daraufhin die Aktienkurse nach. Heute folgen nun die geldpolitischen Entscheide der Schweizerischen Nationalbank, der norwegischen und türkischen Notenbank sowie der Bank of England.

Datum
Autor
Alessandro Fezzi, LGT Research Content & Publications
Lesezeit
5 Minuten

Federal Reserve Geldpolitik
© Shutterstock

Nachdem das Fed Ende Juli die Leitzinsen noch um einen viertel Prozentpunkt angehoben hatte, beliess es nun das Zinsniveau vorerst unverändert. Insgesamt wich auch die Einschätzung der amerikanischen Zentralbank hinsichtlich der Konjunkturentwicklung im September nur geringfügig von der im Juli ab. Das Fed rechnet in diesem Jahr aber auch mit einer geringfügig höheren Inflationsrate als noch vor drei Monaten. Die Teuerungsrate soll 2023 durchschnittlich 3.3% betragen, also 0.1 Prozentpunkte tiefer als in der Prognose vom Juni. Die Kerninflation, ohne Berücksichtigung von Energie- und Lebensmittelpreisen, soll aber 3.7% betragen. Für 2024 rechnet die Notenbank mit einer Inflationsrate von 2.5%, respektive einer Kernrate von 2.6%.

An der Wallstreet haben die Aktienindizes nach dem Zinsentscheid am Mittwoch des Fed negativ geschlossen. Der Dow Jones Industrial gab um 0.22% auf 34'440.88 Punkte nach und der S&P 500 fiel um 0.94% auf 4'402.20 Punkte. An der Technologiebörse Nasdaq gaben die Indizes noch stärker um rund 1.5% nach. Die Rendite für zehnjährige US-Staatsanleihen kletterte im Gegenzug auf 4.43% und erreichte damit den höchsten Stand seit der Finanzkrise.

Die asiatisch-pazifischen Aktienmärkte gaben in der gesamten Region nach. In Tokio fiel der Nikkei 225 um 1.15%. Im Fokus steht hier nun der Zinsentscheid der Bank of Japan. Der südkoreanische Kospi fiel um 1.3% und der Kosdaq um 1.8%. In Australien fiel der S&P/ASX 200 um 1.25% und erreichte damit den niedrigsten Stand in diesem Monat. Der Hang Seng Index in Hongkong verlor 1.3%, während die chinesischen Märkte auf dem Festland ebenfalls rückläufig waren. Der CSI 300 fiel um 0.55%.

Die Schweizerische Nationalbank (SNB) wird heute um 09:30 Uhr mit grosser Wahrscheinlichkeit ihren Leitzins um weitere 25 Basispunkte erhöhen. Ein weiterer Zinsentscheid steht heute auch in Grossbritannien an. Trotz eines Rückgangs der Inflation (auf hohem Niveau) wird mit einem weiteren Zinsschritt der Bank of England um einen viertel Prozentpunkt auf 5.5% gerechnet. Die Inflationsrate in Grossbritannien ging unterdessen im August überraschend zurück. Auf Jahressicht erhöhten sich die Verbraucherpreise um 6.7%. Im Juli hatte die Teuerungsrate noch 6.8% betragen und Analysten hatten mit einem Anstieg auf 7.0% gerechnet. Im Monatsvergleich erhöhten sich die Lebenshaltungskosten um 0.3%.

Unternehmensnachrichten im Fokus: Next mit Halbjahreszahlen.

Konjunkturdaten im Fokus: Frankreich Geschäftsklima September, Zinsentscheid der Schweizerischen Nationalbank (09:30 Uhr), Zinsentscheid norwegische Notenbank (10:00), Zinsentscheid Bank of England (13:00), Zinsentscheid türkische Zentralbank (13:00) und Eurozone Verbrauchervertrauen September (16:00). Aus den USA Erstanträge Arbeitslosenhilfe (wöchentlich), Leistungsbilanz Q2 (14:30), Frühindikator und Wiederverkäufe Häuser August (16:00).

 

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Redaktion: Alessandro Fezzi
Quelle: LGT Bank (Schweiz) AG

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