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Schweizer Wirtschaft erholt sich im dritten Quartal trotz schwieriger Bedingungen in Europa

Die Schweizer Wirtschaft zeigte ihre relative Stärke und erholte sich im dritten Quartal, obwohl die wichtigsten benachbarten Handelspartner im gleichen Zeitraum schrumpften. Die US-amerikanischen und europäischen Aktienmärkte schlossen Freitag im Plus, während die asiatischen Aktien am Montag uneinheitlich tendierten. Der Goldpreis stieg auf ein neues Allzeithoch und der Bitcoin erreichte seinen bisher höchsten Stand des Jahres.

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Autor
Shane Strowmatt, LGT
Lesezeit
5 Minuten
Swiss francs
© Shutterstock

Die Schweizer Wirtschaft erholte sich im dritten Quartal und wuchs um 0.3%. Revidierte Zahlen zeigten, dass das Schweizer Bruttoinlandsprodukt im zweiten Quartal um 0.1% schrumpfte und nicht, wie ursprünglich gemeldet, stagnierte. Ein starker Dienstleistungssektor stützte die Zahlen für das dritte Quartal. Das Wachstum wurde trotz eines schwierigen wirtschaftlichen Umfelds erzielt, insbesondere in den Nachbarländern der Schweiz, die zu den wichtigsten Handelspartnern des Landes gehören. Sowohl Deutschland als auch Frankreich, die beiden grössten Volkswirtschaften des Euroraums, verzeichneten im dritten Quartal einen Konjunkturrückgang. Der Schweizer SMI schloss am Freitag mit einem Plus von 0.3% und der Euro Stoxx 50 mit einem Plus von 0.8%.

Es wird erwartet, dass der Dienstleistungssektor in der Schweiz weiterhin stark bleibt, da der Einkaufsmanagerindex (PMI) für den Dienstleistungssektor im November mit 53.6 Punkten um 1.4 Punkte im Vergleich zum Vormonat gestiegen ist und den vierten Monat in Folge über der 50er-Marke liegt, die eine Expansion signalisiert. Auch die Schweizer Industrie verbesserte sich, allerdings von einem niedrigen Niveau aus. Der PMI für das verarbeitende Gewerbe stieg im November um 1.5 Punkte auf 42.1 Punkte. Während sich das verarbeitende Gewerbe auf einem schwachen Niveau befindet, sieht die Wirtschaft insgesamt solider aus als die der benachbarten EU-Länder, und die Inflation lag im Oktober bei moderaten 1.7% und damit mehrere Monate in Folge unter dem 2%-Ziel der Schweizerischen Nationalbank (SNB). Es wird erwartet, dass die Zentralbank bei ihrer nächsten geldpolitischen Sitzung Ende des Monats die Zinssätze unverändert lässt.

Der Einbruch im verarbeitenden Gewerbe des Euroraums hat sich im November etwas abgeschwächt. Der Einkaufsmanagerindex des verarbeitenden Gewerbes (PMI) für die Eurozone stieg im November auf 44.2 von 43.1 im Oktober. Der PMI des verarbeitenden Gewerbes in der grössten Volkswirtschaft der Eurozone, Deutschland, stieg im November auf 42.6 Punkte von 40.8 im Vormonat und lag damit den 17. Monat infolge unter dem Niveau von 50, das eine Schrumpfung signalisiert. Der deutsche Leitindex DAX legte am Freitag um 1.1% zu.

In New York stiegen die Aktienindizes zum Wochenschluss nach einer Rede des Vorsitzenden der US-Notenbank (Fed), Jerome Powell, der im Wesentlichen eine den Marktteilnehmerinnen und Markteilnehmern bereits bekannte Botschaft wiederholte: Die Fed wird ihre Politik weiter straffen, wenn dies zur Eindämmung der Inflation erforderlich ist. Der US-Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe des Institute for Supply Management gab den Märkten wenig Anlass zur Bewegung, da er im November unverändert bei 46.7 Prozent blieb, wie die am Freitag veröffentlichten Daten zeigten. Der Dow Jones Industrial schloss am Freitag mit einem Plus von 0.8% und der S&P 500 gewann 0.6%. Der Nasdaq-100 schloss 0.3% höher.

Im asiatisch-pazifischen Raum starteten die Aktienmärkte gemischt in die neue Woche. Der japanische Nikkei 225 schloss 0.7% niedriger, da die Händler die am Dienstag in Tokio anstehenden Inflationsdaten abwarten, die als Frühindikator für die nationale Inflation gelten. In Südkorea stieg der Kospi um 0.4%. Auch in diesem Land werden am Dienstag Inflationszahlen erwartet. Der australische S&P/ASX 200 legte um 0.7% zu. Händler erwarten, dass die Reserve Bank of Australia die Zinssätze auf ihrer morgigen letzten Sitzung des Jahres unverändert lässt. Der Hang Seng Index in Hongkong fiel um 0.8%, während der Shanghai Composite 0.2% verlor.

Bei den Rohstoffen und alternativen Anlagen konnte Öl die Gewinne der Vorwoche nicht halten und wurde auf dem niedrigsten Stand seit Juli gehandelt, wobei der Brent-Preis bei rund 78 USD pro Barrel und der West Texas Intermediate-Preis unter 74 USD pro Barrel lag. Der Goldpreis stieg in den frühen Morgenstunden des Montags deutlich über die Marke von 2100 USD pro Unze, pendelte sich aber im weiteren Verlauf des Morgens bei 2084 USD ein. Es gab keinen eindeutigen Auslöser für diese Entwicklung, aber der Goldpreis hat sich in den letzten Monaten nach oben bewegt, da die Anlegerinnen und Anleger langsam zu dem Schluss gekommen sind, dass die wichtigsten Zentralbanken der Welt die Zinsen nicht mehr erhöhen. Dies hat auch den Bitcoin begünstigt, der die Marke von 40'000 USD durchbrach und am Montagmorgen bei 41'500 USD notierte. Händlerinne und Händler erwarten, dass in den USA bald ein börsengehandelter Bitcoin-Spot-Fonds zugelassen wird.

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Quelle: LGT Bank (Schweiz) AG

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