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US-Produktionstätigkeit erholt sich

Die US-Produktionstätigkeit zeigte am Montag Anzeichen einer Erholung. Währenddessen kämpfte die europäische Fertigung weiterhin, und politische Turbulenzen in Frankreich verstärkten die Marktbedenken. Eine Tech-Rally trieb den Nasdaq auf neue Rekordhöhen, trotz eines Rückgangs des Dow Jones Industrial am Montag, während die europäischen Märkte höher schlossen. Auch die asiatischen Märkte erholten sich am Dienstag, wobei Halbleiteraktien trotz neuer US-Exportbeschränkungen für die chinesische Chipindustrie zulegten.

Datum
Autor
Shane Strowmatt, LGT
Lesezeit
5 Minuten

Aktienchart
© Shutterstock

Die US-Produktionstätigkeit verbesserte sich im November, wobei der Einkaufsmanagerindex (PMI) des Institute for Supply Management (ISM) auf 48.4 von 46.5 im Oktober stieg und die Markterwartungen übertraf. Neue Aufträge wuchsen erstmals seit acht Monaten, wobei der Teilindex auf 50.4 stieg, während die Inputpreise deutlich sanken. Trotz dieser Verbesserungen blieb der PMI unter der 50-Schwelle, was auf eine anhaltende Kontraktion im Sektor hinweist. Investorinnen und Investoren erwarten unternehmensfreundlichere Regulierung von der kommenden Trump-Administration.

US-Aktien gemischt, Tech-Rally setzt sich fort

Die US-Aktienmärkte zeigten am Montag gemischte Ergebnisse. Der Dow Jones Industrial fiel um 0.3% auf 44'782.00 Punkte, während der S&P 500 und der Nasdaq 100 neue Rekordhöhen erreichten und um 0.2% bzw. 1.1% stiegen. Die Verbesserung des ISM Manufacturing und die Unterstützung des Federal Reserve-Beamten Christopher Waller für eine Zinssenkung im Dezember stützten die Stimmung. Grosse Tech-Unternehmen wie Apple, Amazon und Tesla führten die Tech-Rally an.

Unterdessen verloren Intel-Aktien 0.5%, nachdem CEO Pat Gelsinger am Wochenende zurückgetreten war, bevor er seinen vierjährigen Turnaround-Plan für den angeschlagenen Chiphersteller abgeschlossen hatte. Das Unternehmen ernannte CFO David Zinsner und die leitende Führungskraft Michelle Johnston Holthaus zu Interim-CEOs. Die Aktie ist in diesem Jahr um über 50% gefallen.

Europäische Fertigung schrumpft im November stark

Im Gegensatz zu den USA schrumpfte die europäische Fertigungstätigkeit im November stark, wobei der Einkaufsmanagerindex (PMI) der Eurozone auf 45.2 von 46.0 im Oktober fiel und unter der 50-Marke blieb, die Wachstum von Kontraktion trennt. Dieser anhaltende Rückgang spiegelt die anhaltende Schwäche im Sektor wider, der seit Mitte 2022 schrumpft. Der Euroraum steht vor zusätzlichen Risiken durch drohende Zölle des gewählten US-Präsidenten Donald Trump, was die Herausforderungen in Deutschland, Frankreich und dem Vereinigten Königreich verstärkt, deren Fertigungssektoren ebenfalls kämpfen. Der Euro Stoxx 50 stieg um 0.9% und der deutsche DAX schoss am Montag um 1.6% in die Höhe.

Drohender Zusammenbruch der französischen Regierung beunruhigt Märkte

Zu den wirtschaftlichen Problemen auf dem Kontinent kam der politische Kampf in Frankreich zu Beginn der Woche hinzu. Rechts- und linksextreme Parteien reichten am Montag Misstrauensanträge gegen Premierminister Michel Barnier ein, nachdem er spezielle verfassungsrechtliche Befugnisse genutzt hatte, um einen umstrittenen Haushalt für 2025 durchzusetzen. Die Abstimmung, die für Mittwoch erwartet wird, könnte die Regierung stürzen. Die politischen Turbulenzen haben die Marktbedenken verstärkt, wobei die französischen Kreditkosten letzte Woche griechische Niveaus erreichten. Der französische CAC40 war der schlechteste Performer unter den grossen europäischen Indizes am Montag und beendete die Sitzung nahezu unverändert.

Asiatische Aktien erholen sich trotz neuer US-Beschränkungen

Aktien im asiatisch-pazifischen Raum folgten am Dienstag den höheren Kursen an der Wall Street. Der koreanische Kospi stieg um 1.8%, nachdem eine Datenveröffentlichung zeigte, dass die Inflationsrate des Landes im November auf 1.5% von 1.3% im Oktober stieg, was niedriger war als die Markterwartung von 1.7%. Die Bank of Korea senkte letzten Donnerstag die Zinssätze um 25 Basispunkte auf 3%, ihre zweite aufeinanderfolgende Senkung, um wirtschaftliche Risiken zu bekämpfen.

Der japanische Nikkei 225 stieg um 1.8% und der australische S&P/ASX 200 legte um 0.6% zu. Der Hang Seng Index in Hongkong stieg um 0.8% und der CSI 300 auf dem chinesischen Festland notierte 0.2% höher.

Bemerkenswert ist, dass asiatische Halbleiteraktien am Dienstag grösstenteils zulegten, unbeeindruckt von neuen US-Exportbeschränkungen, die auf die chinesische Chipindustrie abzielen. Taiwan Semiconductor Manufacturing Company sowie die japanischen Unternehmen Tokyo Electron und Lasertec verzeichneten deutliche Zuwächse. Die neuesten Massnahmen des US-Handelsministeriums zielen darauf ab, Chinas Zugang zu fortschrittlicher Chiptechnologie zu begrenzen, was potenziell grosse Speicherchip-Hersteller wie Südkoreas SK Hynix und Samsung betrifft, die dennoch Kursgewinne verzeichneten.

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Redaktion: Alessandro Fezzi
Quelle: LGT Bank (Schweiz) AG

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