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Aktien steigen – schwache Wirtschaftsdaten deuten auf eine Pause des Zinszyklus hin

Die Aktienmärkte legten zur Wochenmitte weltweit zu, nachdem schwache Wirtschaftsdaten aus Europa und den USA einige Anlegerinnen und Anleger zu dem Schluss veranlassten, dass die US-Notenbank (Fed) und die Europäische Zentralbank (EZB) ihre Zinserhöhungszyklen bei den anstehenden geldpolitischen Sitzungen wahrscheinlich pausieren werden. Technologiewerte gaben den Ton an, angetrieben von den Rekordergebnissen des Chipherstellers Nvidia.

Datum
Autor
Shane Strowmatt, LGT
Lesezeit
5 Minuten
Aktien-Chart
© Shutterstock

Die Einkaufsmanagerindizes (PMI) aus mehreren Ländern fielen am Mittwoch eher schwach aus. Vor allem die Wirtschaft der Eurozone zeigte weiterhin Schwäche: Der Flash-Einkaufsmanagerindex fiel auf 47 Punkte. Das liegt unter der 50-Punkte-Marke, die eine Kontraktion anzeigt. Die grössten Volkswirtschaften des Euroraums wiesen schlechte Ergebnisse auf, wobei die Gesamtaktivität in Deutschland am schnellsten seit Beginn der Pandemie zurückging und Frankreich einen dritten monatlichen Rückgang verzeichnete. Die PMI-Daten waren schwach genug, um einige Anlegerinnen und Anleger davon zu überzeugen, dass die EZB ihren Zinserhöhungszyklus im nächsten Monat aussetzen wird, was zu einem Rückgang der Anleiherenditen und des Euro führte. Der Euro Stoxx 50 konnte die Sitzung mit einem Plus von 0.15% am Mittwoch im positiven Bereich beenden.

In den USA war die Stimmung an den Aktienmärkten deutlich positiver, obwohl die Hypothekendaten darauf hindeuteten, dass der Immobilienmarkt Probleme hat. Die Hypothekenanträge gingen in der vergangenen Woche um 4.2% zurück und die Zinssätze für 30-jährige Festzinskredite erreichten den höchsten Stand seit dem Jahr 2000. Dies deutet auf eine Abkühlung des US-Immobiliensektors hin. Dennoch stieg der Dow Jones Industrial um 0.54% und schloss am Mittwoch bei 34'472.98 Punkten, während der S&P 500 um 1.10% zulegte und bei 4436.01 Punkten schloss. Der Nasdaq-100 stieg um 1.60% und beendete die Sitzung bei 15'148.06 Punkten.

Bei den Einzelwerten übertrafen die mit Spannung erwarteten Zahlen von Nvidia für das zweite Quartal die Markterwartungen, was auf die Nachfrage nach Chips zurückzuführen ist, die für die KI-Revolution benötigt werden. Ausserdem kündigte das Unternehmen einen Aktienrückkauf im Wert von 25 Milliarden US-Dollar an. Die Aktien des Chip-Herstellers stiegen im Laufe des Mittwochs um 3.17% und explodierten im nachbörslichen Handel um weitere 6.6%. Die Prozessoren von Nvidia sind eine notwendige Komponente für den KI-Trend, der viele Branchen erfasst, was das Unternehmen zu einem grossen Nutzniesser der KI macht. Das Unternehmen hat im bisherigen Jahresverlauf den grössten Beitrag zur Rally des Nasdaq-100 geleistet.

Der Optimismus in New York griff auf die asiatischen Märkte über, die am Donnerstag höher notierten. In Tokio legte der Nikkei 225 um 0.8% zu und in Südkorea stieg der Kospi um 1.1%, nachdem die Bank of Korea ihren Leitzins zum fünften Mal in Folge unverändert bei 3.50% belassen hatte. Die in den letzten Wochen aufgekommenen Sorgen um den chinesischen Immobiliensektor und das Schattenbankensystem konnten die Aktien der zweitgrössten Volkswirtschaft der Welt am Donnerstag nicht bremsen. Der Hang Seng Index in Hongkong stieg um 2.1%, und in Festlandchina legte der Shanghai Composite um 0.6% zu. In Australien legte der S&P/ASX 200 um 0.6% zu.

Unternehmensnachrichten im Fokus: Es stehen heute keine wichtigen Unternehmensnachrichten an.

Konjunkturdaten im Fokus: Zentralbankensymposium beginnt in Jackson Hole, Chicago Fed Herstellerindex (14:30 Uhr), Auftragseingang langlebige Güter (14:30), Erstanträge Arbeitslosenhilfe USA (14:30).

 

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Herausgeber: LGT Bank (Schweiz) AG, Glärnischstrasse 36, CH-8027 Zürich
Redaktion: Alessandro Fezzi
Quelle: LGT Bank (Schweiz) AG

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