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Aktienmärkte erholen sich nach chinesischem KI-Schock

Die globale Anlegerstimmung stabilisierte sich nach einem Ausverkauf, der durch das chinesische DeepSeek-KI-Modell zu Beginn der Woche ausgelöst wurde. Die wichtigsten Indizes in Europa und den USA erholten sich am Dienstag, wobei insbesondere Technologiewerte Stärke zeigten. Aktien im asiatisch-pazifischen Raum folgten am Mittwoch diesem Trend. Der Stimmungsumschwung kommt gerade rechtzeitig, damit sich Anlegerinnen und Anleger auf die Quartalsberichte grosser Technologieunternehmen konzentrieren können, darunter Meta Platforms, Microsoft und Tesla, die alle am Mittwoch fällig sind. Marktteilnehmerinnen und Marktteilnehmer blicken auch auf die Zinsentscheidung der Federal Reserve (Fed) und die Kommentare am Mittwoch, um Hinweise darauf zu erhalten, wie die neuen politischen Massnahmen von US Präsident Donald Trump die Zinssenkungspläne der Zentralbank in diesem Jahr beeinflussen könnten.

Datum
Autor
Shane Strowmatt, LGT
Lesezeit
5 Minuten

Aktienchart
© Shutterstock

US-Technologieaktien erholten sich am Dienstag, wobei der Nasdaq-100 um 1.6% auf 21'463.04 Punkte stieg und mehr als die Hälfte der Verluste vom Montag wettmachte. Bedenken hinsichtlich des Wettbewerbsvorteils des chinesischen KI-Start-ups DeepSeek hatten zu Beginn der Woche einen fast 3%igen Rückgang des Index verursacht. Der Dow Jones Industrial Average stieg um 0.3% auf 44'850.35 Punkte, während der S&P 500 um 0.9% auf 6067.70 Punkte zulegte. Nvidia-Aktien sprangen nach dem grossen Verlust am Montag um 8.9% nach oben.

Gemischte US-Makrodaten vor Fed-Entscheidung

Die Bestellungen für US-Kernkapitalgüter, ohne Flugzeuge, stiegen im Dezember um 0.5%, nach einem Anstieg von 0.9% im November, wie aus den am Dienstag veröffentlichten Daten des Handelsministeriums hervorgeht. Ebenfalls am Dienstag wurde der US-Verbrauchervertrauensindex des Conference Board veröffentlicht, der im Januar um 5.4 Punkte auf 104.1 fiel. Der Lageindex sank um 9.7 Punkte auf 134.3, während der Erwartungsindex um 2.6 Punkte auf 83.9 fiel. Die Inflationserwartungen stiegen leicht an, und mehr Verbraucherinnen und Verbraucher erwarten in den nächsten zwölf Monaten höhere Zinsen.

BOJ signalisiert weitere Zinserhöhungen

Das am Mittwoch veröffentlichte Protokoll der Dezember-Sitzung der Bank of Japan zeigt, dass die Vorstandsmitglieder die Verwendung neutraler Zinsschätzungen zur Steuerung zukünftiger Zinserhöhungen diskutierten. Ein Mitglied merkte an, dass der aktuelle Zinssatz noch weit von neutral entfernt sei, was auf Spielraum für weitere Erhöhungen hindeutet. Trotz der Beibehaltung der Zinssätze im Dezember erhöhte die BOJ die Zinsen im Januar auf 0.5%, wobei Gouverneur Kazuo Ueda angesichts anhaltender Inflation und Lohnwachstum weitere Zinserhöhungen signalisierte.

Der japanische Nikkei 225 notierte am Mittwoch 1% höher, während die Märkte in Korea, Hongkong und Festlandchina aufgrund des Neujahrsfestes am Mittwoch geschlossen waren.

Australischer VPI steigt im Dezemberquartal um 0.2%

Der australische Verbraucherpreisindex (VPI) stieg im Dezemberquartal 2024 um 0.2%, was dem Anstieg im Septemberquartal entspricht, wie aus den am Mittwoch veröffentlichten Daten des australischen Statistikamtes hervorgeht. Auf Jahresbasis verlangsamte sich die VPI-Inflation von 2.8% im Vorquartal auf 2.4% und lag leicht unter den Markterwartungen. Dies half dem S&P/ASX 200 in Australien am Mittwoch um 0.6% zu steigen.

Eurozonen-Banken verschärfen Kreditvergabe

Die Banken im Euroraum haben im letzten Quartal die Kreditvergabe an Unternehmen erheblich verschärft und erwarten weitere Einschränkungen Anfang 2025, wie aus einer am Dienstag veröffentlichten Umfrage der Europäischen Zentralbank (EZB) hervorgeht. Die Verschärfung, getrieben von höheren wahrgenommenen wirtschaftlichen Risiken und einer geringeren Risikotoleranz der Banken, erfolgte trotz stagnierendem Kreditwachstum im Jahr 2024. Die Kreditstandards wurden in allen Sektoren verschärft, insbesondere im Bereich Gewerbeimmobilien und energieintensiver Fertigung, während die Standards für Hypothekenkredite unverändert blieben. Die Ergebnisse der EZB verstärken die Erwartungen weiterer Zinssenkungen, da die Wirtschaft weiterhin schwächelt. Die EZB gibt ihre nächste geldpolitische Entscheidung am Donnerstag bekannt.

Die europäischen Aktienindizes waren am Dienstag überwiegend höher. Der Euro Stoxx 50 stieg um 0.2% und der DAX in Deutschland um 0.7%. Der französische CAC 40 fiel jedoch um 0.1%, während der Swiss Market Index um 0.4% zulegte.

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Quelle: LGT Bank (Schweiz) AG

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