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Chinesisches KI-Modell löst Ausverkauf von Technologiewerten aus

Anlegerinnen und Anleger verkauften am Montag Technologiewerte, was zu erheblichen Kursrückgängen bei Nvidia und anderen KI-bezogenen Aktien führte, da Angst vor den Fähigkeiten von Chinas billigerem DeepSeek-KI-Modell aufkam. Der Nasdaq-100 fiel stark, während sichere Anlagen wie US-Staatsanleihen zulegten. Europäische Aktien starteten grösstenteils schwächer in die Woche. Auch die asiatischen Märkte reagierten auf die Nachrichten, wobei japanische Chip-Aktien am Dienstag weiter fielen.

Datum
Autor
Shane Strowmatt, LGT
Lesezeit
5 Minuten

Computer Chip
© Shutterstock

Anlegerinnen und Anleger verkauften am Montag Technologiewerte, was zu erheblichen Kursrückgängen bei Nvidia und anderen KI-bezogenen Aktien führte, nachdem Chinas DeepSeek kürzlich ein kostengünstiges KI-Modell auf den Markt gebracht hatte. Der neue KI-Assistent von DeepSeek, der weniger Daten verwendet und nur einen Bruchteil seiner westlichen Gegenstücke kostet, hat Bedenken hinsichtlich der Nachhaltigkeit grosser KI-Investitionen von US-Technologieunternehmen sowie der Langlebigkeit der Nachfrage nach KI-Chips und anderer Infrastruktur ausgelöst.

Marktangst steigt, KI-bezogene Aktien stürzen ab

Der CBOE Volatilitätsindex, der als Mass für die Marktangst dient, stieg während der Handelssitzung am Montag um mehr als 40%. In New York fiel der Nasdaq-100 um 3% auf 21'127.28 Punkte. Nvidia, das zum Aushängeschild der jüngsten KI-getriebenen Aktienrally geworden ist, stürzte am Montag um 17% ab und verlor fast USD 600 Milliarden an Marktwert. Die Verluste bei den Technologiegiganten zogen auch den breiteren Markt nach unten, wobei der S&P 500 um 1.5% fiel. Der Dow Jones Industrial Average konnte jedoch einen Gewinn von 0.7% verzeichnen. Anlegerinnen und Anleger wandten sich sicheren Anlagen zu, wobei US-Staatsanleihen zulegten und die Renditen über die gesamte Laufzeitkurve sanken. Zweijährige Renditen wurden so niedrig wie 4.17% gehandelt, während die zehnjährige Rendite am Montag unter 4.49% fiel.

Der Markt wird wahrscheinlich in den kommenden Wochen ein Update über die chinesische Konkurrenz, einschliesslich DeepSeek, sowie die Quartalsergebnisse grosser Technologieunternehmen erhalten. ASML, Microsoft und Tesla berichten am Mittwoch.

Japanische Chip-Aktien fallen weiter

Die Aktien japanischer Chip-Unternehmen fielen am Dienstag weiter aufgrund von Bedenken hinsichtlich der KI-Fähigkeiten von DeepSeek. Die Halbleiterzulieferer Advantest, Tokyo Electron und Renesas Electronics fielen um über 11%, 5.7% bzw. 3.6%. Die Softbank Group, Eigentümerin des Chipdesigners Arm, verzeichnete einen Rückgang von 5.2%. Der Nikkei 225 in Japan notierte am Dienstag 1.4% niedriger.

Im Gegensatz dazu stieg der Hang Seng Index in Hongkong um 0.3%, während der S&P/ASX 200 in Australien um 0.1% fiel. Die Märkte auf dem chinesischen Festland sowie in Südkorea waren am Dienstag aufgrund eines Feiertags geschlossen.

Deutsche Geschäftsstimmung verbessert sich leicht

Der ifo-Geschäftsklimaindex für Deutschland stieg im Januar von 84.7 Punkten im Dezember auf 85.1 Punkte, angetrieben von einer positiveren Einschätzung der aktuellen Lage, wie am Montag veröffentlichte Daten zeigten. Trotz dieser Verbesserung verschlechterten sich die Erwartungen, und die Unternehmen blieben insgesamt pessimistisch. Das Geschäftsklima im verarbeitenden Gewerbe verschlechterte sich aufgrund von Skepsis gegenüber den kommenden Monaten, während der Dienstleistungssektor eine deutliche Verbesserung der aktuellen Geschäftslage verzeichnete. Das Geschäftsklima im Handel blieb unverändert, und im Baugewerbe verschlechterte sich das Geschäftsklima aufgrund gesunkener Erwartungen.

Die verbesserte Geschäftsstimmung in Deutschland reichte am Montag nicht aus, um die europäischen Aktienmärkte zu retten. Der Euro Stoxx 50 sank um 0.6%, während der DAX in Deutschland und der CAC 40 in Frankreich Verluste von 0.5% bzw. 0.3% verzeichneten. Der Swiss Market Index war eine bemerkenswerte Ausnahme und stieg um 1.2%.

Der niederländische Halbleiterausrüster ASML geriet am Montag in den Strudel der Anti-KI-Stimmung und verlor während der ersten Handelssitzung der Woche in Amsterdam 7%.

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Quelle: LGT Bank (Schweiz) AG

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