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Auf das Gewitter folgt der Sonnenschein, aber es bleibt bewölkt

Dies schien Mitte Woche zumindest die kurzfristige Grosswetterlage an den Finanzmärkten. So sind an den internationalen Aktienmärkten die Turbulenzen von Ende letzter und anfangs dieser Woche vorerst abgeklungen und der Optimismus kehrte an die Börsen zurück. Nachhaltig scheint sich die Stimmung aber nicht wieder gedreht zu haben, denn bereits in New York hatten die Aktienindizes Mühe die Erholung fortzusetzen und in Asien tendierten die Märkte heute bei unruhigem Handel uneinheitlich. 

Datum
Autor
Alessandro Fezzi, LGT
Lesezeit
5 Minuten

Auf das Gewitter folgt der Sonnenschein
© Shutterstock

Die asiatisch-pazifischen Märkte zeigten sich am Donnerstag ohne klaren Trend, nachdem die US-Börsenbenchmarks über Nacht wieder nachgegeben hatten. In Tokio schwankten der Nikkei 225 und der breit gefasste Topix zwischen Gewinnen und Verlusten und fielen zuletzt um jeweils 0.3%. Die Bank of Japan (BoJ) veröffentlichte eine Zusammenfassung der Stellungnahmen ihrer geldpolitischen Sitzung im Juli, aus der hervorging, dass einige BoJ-Mitglieder für weitere Zinserhöhungen votierten. Der stellvertretende Gouverneur der japanischen Notenbank, Shinichi Uchida, hatte aber zuvor die Märkte mit der Aussage beruhigt, dass die BoJ angesichts des jüngsten Einbruchs an den Börsen und den Turbulenzen beim Yen die Zinsen vorerst nicht weiter anheben würde. Der chinesische Leitindex CSI 300 und der Hongkonger Hang Seng Index machten ihre Verluste wett und legten um 0.4% bzw. 0.7% zu. Der südkoreanische Kospi verlor 0.5%, während der Small-Cap-Kosdaq unverändert blieb. In Indien wird erwartet, dass die Reserve Bank of India die Zinsen zum neunten Mal in Folge bei 6.5% belassen wird.

Erholung an der Wall Street versandet

In New York ist die gerade erst angelaufene Erholung vom dreitägigen Einbruch wieder im Sande verlaufen. Der Dow Jones Industrial musste zur Wochenmitte die anfänglichen Gewinne abgeben und schloss bei 38'763.45 Punkten, 0.6% tiefer als am Vortag. Die Aktie von Disney gab um mehr als 4% nach, obwohl der Unterhaltungskonzern im Streaming-Geschäft nach jahrelangen Verlusten erstmals schwarze Zahlen schrieb. Auf Konzernebene übertraf Disney mit seinem Quartalsergebnis die Markterwartungen. Der S&P 500 verlor knapp 0.8% und landete bei 5'199.50 Punkten. An der Technologiebörse Nasdaq gaben die Indizes um rund 1.1% nach. Die Aktien von Nvidia verloren beispielsweise rund 5%.

Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen tendierte leicht höher und notiert aktuell bei 3.95%.

CEO des Reedereiriesen Maersk sieht keine Anzeichen einer US-Rezession 

Die Containerschifffahrt gehört zu den empfindlichen Indikatoren, wenn es darum geht die Weltwirtschaft zu beurteilen. Einer der grössten Vertreter dieser Branche ist die dänische Reederei Maersk. CEO Vincent Clerc äusserte sich in einem Interview dahingehend, dass er derzeit keine Anzeichen für eine Rezession in den USA oder der Weltwirtschaft sieht, wenn man die Frachtnachfrage beobachte. Diese sei nach wie vor robust. Der Maersk-Chef rechnet denn auch in den kommenden Quartalen mit einer anhaltenden Widerstandsfähigkeit des Containeraufkommen.

Insgesamt schwache Daten aus der deutschen Wirtschaft 

Die deutschen Exporte sind im Juni gegenüber dem Vormonat um 3.4% mehr als doppelt so stark zurückgegangen wie erwartet. Dies nachdem bereits im Mai ein Rückgang um gut 3% registriert wurde. Die Importe legten gleichzeitig um moderate 0.3% zum Vormonat zu. Damit verbuchte Deutschland im Juni einen Handelsbilanzüberschuss von EUR 20.4 Milliarden. Ein positiveres Zeichen setzte die Industrie, die im Juni ihre Produktion auf Monatssicht um 1.4% steigern konnte (Konsens +1.0%). Die bessere Entwicklung im Juni sei insbesondere auf den Anstieg in der Automobilindustrie zurückzuführen, kommentierte das Statistische Bundesamt (Destatis). Andererseits war der im Mai beobachtete Rückgang der Produktion revidierten Daten zufolge mit 3.1% noch deutlich signifikanter als zuvor mit 2.5% angenommen.

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Redaktion: Alessandro Fezzi
Quelle: LGT Bank (Schweiz) AG

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