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Börsen drehen wieder negativ nach kurzer Erholung von den durch Zölle verursachten Turbulenzen

Die globalen Aktienmärkte schienen etwas Erleichterung gefunden zu haben, nachdem sie in den letzten Tagen durch die Zölle von US-Präsident Donald Trump und die steigenden Spannungen zwischen den USA und ihren Handelspartnern erschüttert wurden. Während sich die europäischen Märkte am Dienstag erholten, gaben die Aktienindizes an der Wall Street ihre früheren Gewinne wieder ab und schlossen erneut im Minus, da die Unsicherheit weiterhin hoch bleibt. Auch in Asien kamen die Börsen bereits wieder unter Druck. 

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  • Autor Alessandro Fezzi, LGT
  • Lesezeit 5 Minuten

US-Präsident Trump auf Magazincoverseite
© Shutterstock

Die Aktien an der New Yorker Börse fielen am Dienstag erneut stark und machten frühe Gewinne zunichte, da drohende Zölle fast alle Länder betreffen. Der Dow Jones Industrial verlor etwa 320 Punkte oder 0.8% auf 37'645.59 Punkte, während der S&P 500 und der Nasdaq 100 um 1.6% bzw. fast 2% fielen. Der S&P 500 schloss zum ersten Mal seit fast einem Jahr unter 5'000 und hat in den letzten vier Tagen mehr als 12% verloren. Der Nasdaq Composite fiel um 2.1% und endete bei 15'267.91. Der Nasdaq hat in den vier Tagen mehr als 13% verloren.

Der Grund für die Umkehr an der Wall Street war US-Präsident Trump, der sein Engagement für die Einführung von Reziprozitätszöllen bekräftigte und jeglichen Spielraum für Verhandlungen herunterspielte. Trump verdoppelte seine Drohung, einen zusätzlichen 50%-Zoll auf chinesische Waren zu erheben, falls China seinen jüngsten 34%-Zollanstieg auf US-Produkte bis zum 8. April 2025 nicht zurücknimmt.

Asiatische Aktienmärkte erneut unter Druck

Der südkoreanische Kospi fiel am Mittwoch um fast 1% und bestätigte mit einem Rückgang von 20% seit seinem Hoch im Juli einen Bärenmarkt. Dieser Rückgang ist Teil eines breiteren Rückgangs der Märkte im asiatisch-pazifischen Raum, da die neuen Zölle von US-Präsident Trump in Kraft treten. Japans Nikkei 225 und der Hang Seng Index in Hongkong verzeichneten ebenfalls erhebliche Verluste und fielen um 3.1% bzw. 3.9%. Die Zölle haben zu einer kumulativen Rate von 104% auf chinesische Waren geführt, was die globalen Märkte beeinträchtigt.

Unterdessen senkte die Reserve Bank of New Zealand ihren Leitzins um 25 Basispunkte auf 3.5%, ihre fünfte Senkung in diesem Zyklus, da die Zentralbank sich auf erhöhte wirtschaftliche Risiken durch den eskalierenden Handelskrieg vorbereitet. Auch die indische Zentralbank senkte ihren Leitzins um 25 Basispunkte auf 6%, im Einklang mit den Erwartungen.

China reagiert auf US-Zölle

Das chinesische Handelsministerium erklärte, es werde "bis zum Ende kämpfen" gegen die Drohung von US-Präsident Donald Trump, einen zusätzlichen 50%-Zoll auf chinesische Importe zu erheben, falls Peking seine jüngsten 34%-Zölle auf amerikanische Waren nicht zurücknimmt. Diese Erklärung kam, nachdem Trump am Mittwoch die mögliche Eskalation der Zölle angekündigt hatte, nachdem China letzte Woche neue Abgaben verhängt hatte. Die People's Bank of China setzte den Mittelwert des Yuan auf das schwächste Niveau seit September 2023, was auf mögliche weitere wirtschaftliche Massnahmen hinweist. Ökonomen vermuten, dass der eskalierende Handelskrieg beide Volkswirtschaften erheblich beeinträchtigen könnte.

EU fordert China zu verantwortungsbewusster Zollreaktion auf

Die Präsidentin der Europäischen Kommission Ursula von der Leyen forderte China am Dienstag auf, eine verhandelte Lösung für die durch US-Zölle verursachten Handelsprobleme zu finden. In einem Gespräch mit Chinas Premier Li Qiang betonte von der Leyen die Bedeutung eines starken, reformierten Handelssystems zwischen Europa und China. Dies folgt auf die Ankündigung von US-Präsident Donald Trump, zusätzliche 50%-Zölle auf chinesische Importe zu verhängen, was zu Befürchtungen einer Handelsumlenkung nach Europa geführt hat. China verteidigte seine Gegenmassnahmen als notwendig, um seine Souveränität zu schützen und die globalen Handelsregeln einzuhalten.

Zuvor hatte US-Präsident Trump von der Leyens Vorschlag, den USA ein "Null-für-Null-Zölle"-Abkommen für Industriegüter anzubieten, prompt abgelehnt. Von der Leyen bekräftigte, dass die EU verhandlungsbereit sei, aber auch bereit sei, Gegenmassnahmen zu ergreifen.

Die wichtigsten europäischen Aktienindizes stiegen am Dienstag deutlich. Der EuroStoxx 50 stieg um 2.5% auf 4773.65 Punkte, und der Schweizer SMI erhöhte sich um 2.8% auf 11'359.12 Punkte.

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Redaktion: Alessandro Fezzi
Quelle: LGT Bank (Schweiz) AG