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Chinesische Industrieproduktion verlangsamt sich - Einzelhandelsumsätze bleiben stark

Die chinesische Industrieproduktion lag am Montag unter den Markterwartungen, während die Einzelhandelsumsätze die Prognosen der Ökonominnen und Ökonomen übertrafen. Die asiatischen Märkte starteten schwächer in die Woche, nachdem die US-Aktienmärkte die vergangene Woche grösstenteils im Minus beendeten, obwohl Aktien aus dem Bereich der Künstlichen Intelligenz einen Aufschwung erlebten. Alle Augen werden in dieser Woche auf die Zentralbanken gerichtet bleiben, da geldpolitische Entscheidungen in Australien, der Schweiz und dem Vereinigten Königreich anstehen.

Datum
Autor
Shane Strowmatt, LGT
Lesezeit
5 Minuten
Strategist China
© Shutterstock

Die Industrieproduktion in China stieg im Mai um 5.6% im Vergleich zum Vorjahresmonat. Das ist langsamer als der Anstieg von 6.7% im April und weniger als Ökonominnen und Ökonomen vorhergesagt hatten. Die Exporte trugen dazu bei, dass die Industrieproduktion nicht schneller sank, wobei die Stahl- und Aluminiumproduktion besonders hoch war. Positiv zu vermerken ist, dass die Einzelhandelsumsätze in der zweitgrössten Volkswirtschaft der Welt im Mai im Jahresvergleich um 3.7% gestiegen sind. Am Montag beliess auch die chinesische Zentralbank ihren einjährigen Leitzins, die so genannte mittelfristige Kreditfazilität, unverändert bei 2.5%. Die chinesische Regierung hat im vergangenen Jahr eine Reihe von Massnahmen ergriffen, um die Verbraucherinnen und Verbraucher und den krisengeschüttelten Immobilienmarkt zu stützen. In der Zwischenzeit hat der Westen die Zölle auf einige Branchen, insbesondere die Elektrofahrzeugindustrie, erhöht und Massnahmen ergriffen, die den Zugang chinesischer Unternehmen zu Chips für Künstliche Intelligenz kontrollieren. Der Hang Seng Index in Hongkong wurde am Montag 0.5% niedriger gehandelt, während der CSI 300 um 0.2% sank.

Andernorts in der asiatisch-pazifischen Region war die Stimmung an den Aktienmärkten schwach. In Tokio fiel der Nikkei 225 um fast 2%, wobei Energie- und Immobilienaktien den Index nach unten zogen. Der südkoreanische Kospi wurde 0.6% niedriger gehandelt und der australische S&P/ASX 200 verlor 0.3%.

Alle Augen auf die Zentralbanken gerichtet

In dieser Woche werden die Entscheidungen der Zentralbanken im Mittelpunkt stehen. Am Dienstag steht die Zinsentscheidung der Reserve Bank of Australia an, am Donnerstag die der Schweizerischen Nationalbank (SNB) und der Bank of England (BOE). Sofern der britische Verbraucherpreisindex am Mittwoch nicht sehr stark ausfällt, wird allgemein erwartet, dass die BOE die Zinssätze am Donnerstag auf dem höchsten Stand seit 16 Jahren belässt. Die SNB hingegen ist bekanntermassen viel schwieriger einzuschätzen, nachdem sie die Märkte im März mit einer Zinssenkung überrascht hat. Abgesehen von den Zentralbanken werden am Dienstag die US-Einzelhandelsumsätze und am Freitag die britischen Einzelhandelsumsätze und eine Reihe von Einkaufsmanagerindizes für den Dienstleistungssektor erwartet, unter anderem aus Deutschland, der Eurozone, dem Vereinigten Königreich und den USA.

US-Verbraucherstimmung kühlt ab

Der Index der Verbraucherstimmung der Universität Michigan fiel im Juni auf 65.6 Punkte von 69.1 im Mai, wie die am Freitag veröffentlichte vorläufige Schätzung ergab. Wirtschaftswissenschaftlerinnen und Wirtschaftswissenschaftler hatten mit einem Anstieg der Verbraucherstimmung gerechnet, aber die Bewertung der persönlichen Finanzen sank aufgrund von Sorgen über hohe Preise und sinkende Einkommen. Die Verbraucherinnen und Verbraucher erwarten für das kommende Jahr nach wie vor eine Inflation von rund 3.3%.

In New York stiegen die Technologiewerte am Freitag weiter an, während die breiteren Aktienindizes fielen. Der Dow Jones Industrial beendete den Freitag mit einem Minus von 0.2%, während der S&P 500 geringfügig nachgab. Der Nasdaq-100 legte am Freitag um 0.4% zu und schloss bei 19’659.81 Punkten, einem weiteren Allzeithoch. Der Technologie-lastige Index wurde von Adobe beflügelt, dessen Aktien am Freitag um fast 15% stiegen, nachdem das Softwareunternehmen seine Umsatzprognose aufgrund seiner KI-basierten Bearbeitungswerkzeuge erhöht hatte.

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Quelle: LGT Bank (Schweiz) AG

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