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Die US-Wahl rückt schnell näher und die Nervosität nimmt spürbar zu

Die Stimmung an den Kapitalmärkten wird angespannter, angesichts der nun schnell näher rückenden US-Wahl. Die neuesten Umfrageergebnisse zeigen immer noch ein knappes Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Trump und Harris. Am Donnerstag gibt die Bank of Japan ihren geldpolitischen Entscheid bekannt, und im Euroraum werden gleichentags neue Inflationsdaten erwartet. Auf der Unternehmensseite werden in dieser Woche fünf der "Magnificent Seven"-Technologiewerte ihre Quartalszahlen veröffentlichen: Alphabet am Dienstag, Microsoft und Meta am Mittwoch sowie Apple und Amazon am Donnerstag. Darüber hinaus stehen weitere wichtige Unternehmensberichte an, darunter Adidas, Novartis und Pfizer (Dienstag), UBS und Volkswagen (Mittwoch) sowie Merck & Co (Donnerstag). Die Woche endet am Freitag mit dem viel beachteten US-Arbeitsmarktbericht und dem ISM-Industrie-PMI.

Datum
Autor
Alessandro Fezzi, LGT
Lesezeit
5 Minuten

US Wahlen am 5. November 2024
© Shutterstock

Es kann davon ausgegangen werden, dass die Marktvolatilität in der letzten vollen Woche vor der US-Präsidentschaftswahl am 5. November und der geldpolitischen Entscheidung der Federal Reserve am 7. November zunimmt. Der republikanische Kandidat Donald Trump und die demokratische Kandidatin Vizepräsidentin Kamala Harris liegen in den Umfragen gleichauf, wobei Trump an Momentum zu gewinnen scheint. Die Marktstimmung dürfte daher fragil bleiben, je näher der Wahltermin rückt.

Nasdaq erreicht neues Allzeithoch vor weiteren Mag7-Gewinnveröffentlichungen

An der New Yorker Börse stieg der Nasdaq Composite am Freitag um 0.6% auf ein Rekordhoch von 18'518.61 Punkten, angetrieben durch Gewinne bei grossen Technologiewerten vor deren Gewinnberichten. Der S&P 500 sank leicht auf 5808.12 Punkte, und der Dow Jones Industrial Average fiel um 0.6% auf 42'114.40 Punkte. Trotz des Anstiegs des Nasdaq beendeten sowohl der S&P 500 als auch der Dow die Woche niedriger und durchbrachen damit ihre sechs Wochen andauernden Gewinnserien. Unterdessen hellte sich die Verbraucherstimmung in den USA im Oktober unerwartet auf. Der von der University of Michigan erstellte Konsumklimaindex stieg im Oktober um 0.4 Punkte auf 70.5 Punkte. Ökonominnen und Ökonomen hatten erwartet, dass der Index 69.0 Punkte erreicht. Die Einschätzungen der aktuellen Lage verbesserten sich im Oktober im Vergleich zum Vormonat. Die Erwartungen trübten sich etwas ein. Der Indikator der University of Michigan misst das Kaufverhalten der US-Verbraucherinnen und Verbraucher. Er basiert auf einer telefonischen Umfrage von rund 500 Haushalten.

Asiatische Aktien starten positiv in die Woche - in Japan verliert die LDP erstmals seit 2009 ihre Mehrheit im Unterhaus

Die Aktienmärkte in der asiatisch-pazifischen Region starteten positiv in die Woche, da die Befürchtungen über den Israel-Iran-Konflikt nach einem milder als erwarteten israelischen Angriff nachliessen. Japanische Aktien führten die Gewinne an, wobei der Nikkei 225 und der Topix-Index um 1.5% bzw. 1.2% stiegen, da die politische Unsicherheit durch den Verlust der parlamentarischen Mehrheit der regierenden Liberaldemokratischen Partei die Erwartungen weiterer Zinserhöhungen der Bank of Japan verringerte. Bei den Wahlen am Sonntag verlor die LDP zum ersten Mal seit 2009 ihre Mehrheit im japanischen Unterhaus. Neben ihrem Junior-Koalitionspartner Komeito wird die LDP mit anderen Parteien zusammenarbeiten müssen, um eine Regierung zu bilden. Auch eine Minderheitsregierung könnte in Betracht gezogen werden. Breitere asiatische Märkte verzeichneten ebenfalls Gewinne, angetrieben durch Optimismus über bevorstehende US-Technologiegewinne und Wirtschaftsdaten. Der Kospi in Korea und der S&P/ASX 200 in Australien stiegen jeweils um 1% bzw. 0.1%. Der Hang Seng Index in Hongkong blieb nahezu unverändert, und der CSI 300 auf dem chinesischen Festland fiel leicht um 0.3%.

Deutscher Geschäftsklimaindex verbessert sich im Oktober

Der ifo Geschäftsklimaindex für Deutschland stieg von 85.4 Punkten im September auf 86.5 Punkte im Oktober und verzeichnete damit den ersten Anstieg nach vier aufeinanderfolgenden Rückgängen. Die verbesserte Stimmung unter den Unternehmen wurde durch eine höhere Zufriedenheit mit der aktuellen Lage und leicht optimistischere Erwartungen getrieben, trotz anhaltender Skepsis. Im verarbeitenden Gewerbe stoppten weniger pessimistische Erwartungen den Abwärtstrend, obwohl der Mangel an Aufträgen und die reduzierte Kapazitätsauslastung weiterhin Herausforderungen darstellen. Der Dienstleistungssektor verzeichnete eine Rückkehr zu positiver Stimmung, insbesondere in den Bereichen Logistik, Tourismus und IT, während der Handel eine moderate Verbesserung der Erwartungen erlebte. Allerdings verschlechterte sich das Geschäftsklima im Bausektor aufgrund pessimistischerer Aussichten.

Inflationserwartungen der Verbraucherinnen und Verbraucher im Euroraum sinken

Die Inflationserwartungen der Verbraucherinnen und Verbraucher im Euroraum sanken im September, wobei eine Umfrage der Europäischen Zentralbank (EZB) eine 12-Monats-Prognose von 2.4% ergab, den niedrigsten Wert seit September 2021. Dies ist ein Rückgang von 2.7% im August, entgegen den Erwartungen der Ökonominnen und Ökonomen, die mit einem Rückgang auf 2.6% gerechnet hatten. Die Drei-Jahres-Inflationserwartungen fielen ebenfalls auf 2.1%, den niedrigsten Wert seit Februar 2022. Die EZB, die ein mittelfristiges Inflationsziel von 2% anstrebt, stellte fest, dass die tatsächliche Inflation im September auf 1.7% sank, den niedrigsten Wert seit April 2021. Es wird erwartet, dass die EZB im Dezember die Zinssätze weiter senkt.

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Quelle: LGT Bank (Schweiz) AG

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