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Eskalierender globaler Handelskrieg löst Kurssturz an den Börsen aus

Die umfassende Reziprozitätszoll-Politik von US-Präsident Donald Trump, die einen Basiszoll von 10% auf alle US-Importe und höhere Sätze auf bestimmte Länder, darunter 34% auf China und 20% auf die EU, erhebt, hat zu starken Einbrüchen an den globalen Aktienmärkten geführt und Drohungen von Gegenmassnahmen betroffener Nationen ausgelöst. Ökonominnen und Ökonomen warnen, dass der eskalierende Handelskrieg das globale Wirtschaftswachstum erheblich beeinträchtigen und die USA möglicherweise in eine Rezession stürzen könnte.

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  • Autor Alessandro Fezzi, LGT
  • Lesezeit 5 Minuten

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Die US-Aktienindizes verbuchten am Donnerstag starke Verluste, nachdem US-Präsident Trump umfassende Handelszölle ankündigte, was Ängste vor einer globalen Rezession auslöste. Der Dow Jones Industrial Average fiel um 4% auf 40'545.93 Punkte und verzeichnete damit seinen grössten Tagesverlust seit über drei Jahren. Der Nasdaq 100 fiel um 5.4% auf 18'521.48 Punkte, den niedrigsten Stand seit September 2024, während der S&P 500 um 4.8% auf 5'396.52 Punkte zurückging. Der S&P 500 verzeichnete damit am Donnerstag den grössten Tagesverlust seit fast fünf Jahren.

Die Zölle, die ab dem 5. April in Kraft treten und eine Abgabe von 10% auf Importe aus allen Ländern sowie 20% auf Waren aus der EU umfassen, haben Bedenken hinsichtlich globaler wirtschaftlicher Schäden und inflationsbedingter Druck ausgelöst. China sieht sich nun kombinierten Zöllen von 54% gegenüber, wobei die 20% Zölle bereits in Kraft sind. Neben den Schlagzeilen zum laufenden Handelskrieg erwarten Anlegerinnen und Anleger zum Wochenschluss auch Äusserungen von US-Notenbankchef Jerome Powell, der neue Hinweise auf die zukünftige Geldpolitik liefern könnte.

Stimmung im US-Dienstleistungssektor erreicht Neunmonatstief

Das Institute for Supply Management (ISM) berichtete am Donnerstag, dass der Einkaufsmanagerindex des US-Dienstleistungssektors im März um 2.7 Punkte auf 50.8 gefallen ist, den niedrigsten Stand seit Juni 2023. Der Beschäftigungsindikator fiel auf den tiefsten Stand seit Dezember 2023, während auch die Preis- und Auftragsindikatoren zurückgingen. Trotz des Verbleibs über der 50-Punkte-Schwelle für Expansion wird der wirtschaftliche Ausblick durch die jüngsten US-Importzölle getrübt, was die Unsicherheit potenziell erhöht. Diese Situation könnte die Erwartungen an Zinssenkungen durch die Federal Reserve stärken.

Asiatische Aktien stürzen wegen Trump-Zöllen ab

Die Aktienmärkte in der Asien-Pazifik-Region setzten ihren Rückgang am Freitag fort, wobei der Nikkei 225 in Japan um über 2.4% fiel, nachdem umfangreiche Handelszölle angekündigt wurden. Trumps Zölle haben die Ängste vor einer globalen Rezession verstärkt und die Lieferketten gestört. Infolgedessen erreichten die Indizes in Japan und Australien Achtmonatstiefs. Die Aktienmärkte in China, Hongkong, Taiwan und Indonesien waren am Freitag wegen öffentlicher Feiertage geschlossen, was zu dünnen Handelsvolumina in der Region beitrug.

Auch europäische Aktien stark unter Druck

Die europäischen Aktienmärkte gaben am Donnerstag kräftig nach, nachdem die US-Regierung umfangreiche Handelszölle angekündigt hatte. Der EuroStoxx 50 fiel um 3.6% auf 5'113.28 Punkte, den niedrigsten Stand seit Mitte Januar und den grössten Tagesverlust seit drei Jahren, mit erheblichen Verlusten in Sektoren wie Einzelhandel, Schifffahrt und Automobil. Der Swiss Market Index (SMI) gab um 2.5% auf 12'279.48 Punkte nach.

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