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Trump-Zollschock vertieft sich - China schlägt zurück

Die globalen Aktienmärkte erlebten am Freitag erhebliche Rückgänge, nachdem China einen 34%-Zoll auf alle US-Importe angekündigt hatte, als Reaktion auf die zuvor von US-Präsident Trump verhängten Zölle. Dies verschärft den globalen Handelskrieg und die Rezessionsängste weiter. Die Aktienindizes an der Wall Street fielen am Freitag zum zweiten Mal in Folge stark, wobei alle drei Hauptindizes um mehr als 5% nachgaben, was Teil eines globalen Ausverkaufs war. Der Ausverkauf setzte sich heute Morgen an den Aktienmärkten in Asien fort. Neben den Schlagzeilen rund um den Handelskrieg sind diese Woche die Protokolle der letzten Sitzung der Federal Reserve am Mittwoch und die US-Inflationsdaten für März am Donnerstag von besonderem Interesse, da sie Hinweise auf die zukünftige Geldpolitik geben könnten.

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  • Autor Alessandro Fezzi, LGT
  • Lesezeit 5 Minuten

Handelskrieg
© Shutterstock

China hat Gegenzölle auf US-Importe in Höhe von 34% angekündigt. Laut dem Handelsministerium sollen die Zölle am 10. April in Kraft treten. Die chinesische Regierung plant ausserdem, eine Beschwerde bei der Welthandelsorganisation (WTO) über die US-Zölle einzureichen. Dies folgt auf die von den USA letzte Woche verhängten Zölle von 34% auf chinesische Produkte.

Asiatische Börsen bleiben zu Wochenbeginn unter Druck

Die asiatischen Märkte erlebten am Montag erhebliche Rückgänge aufgrund der eskalierenden Handelskonflikte, die durch die Zölle von US-Präsident Trump ausgelöst wurden. Der Hang Seng Index in Hongkong führte den Rückgang mit einem Minus von 10.4% an, während der Nikkei 225 in Japan um 6.2% auf ein 18-Monats-Tief fiel. Der CSI 300 auf dem chinesischen Festland sank ebenfalls um 6.3%. Diese Rückgänge spiegelten sich in der gesamten Region wider, wobei der Kospi in Südkorea 4.7% und der S&P/ASX 200 in Australien 3.9% verloren. Der breite Ausverkauf zeigt die wachsenden Sorgen über eine mögliche globale Rezession. Die umfassenden Zölle treffen besonders exportabhängige, sich entwickelnde Volkswirtschaften in Asien hart, die Kleidung und andere Konsumgüter für den Rest der Welt produzieren.

Wall Street erleidet einen dramatischen Einbruch

Der Dow stürzte am Freitag um 2231 Punkte oder 5.5% auf 38'314.86 Punkte ab - der grösste Rückgang seit Juni 2020 während der Covid-19-Pandemie. Der breitere S&P 500 schloss fast 6% niedriger bei 5074.08 Punkten - der stärkste Rückgang seit März 2020, wobei in den letzten zwei Tagen der vergangenen Woche etwa USD 5 Billionen an Marktwert verloren gingen. Der technologielastige Nasdaq Composite fiel Ende letzter Woche um 5.8% und schloss erstmals seit 2022 in einem Bärenmarkt, mehr als 20% unter seinem Rekordhoch im Dezember.

Europäische Aktien stürzen ab

Die europäischen Aktienmärkte brachen am Freitag ebenfalls stark ein, wobei der EuroStoxx 50 um 4.6% auf 4878.31 Punkte sank und den niedrigsten Stand seit Ende letzten Jahres erreichte. Damit sind die bisherigen Gewinne des Börsenjahres 2025 wieder verloren gegangen. In Zürich verlor der SMI 5.1%, da die US-Regierung möglicherweise auch Zölle auf den Pharmasektor verhängen könnte. Die Aktien der Schweizer Pharmariesen Novartis und Roche verloren am Freitag etwa 5.5% und 6%.

US-Arbeitsmarkt zeigt stärkeres als erwartetes Beschäftigungswachstum im März

Die US-Beschäftigung ausserhalb der Landwirtschaft stieg im März um 228'000 und übertraf damit die Erwartungen, nachdem sie im Februar auf revidierte 117'000 gestiegen war, wie das Bureau of Labor Statistics am Freitag berichtete. Trotz dieses Stellenwachstums stieg die Arbeitslosenquote von 4.1% im Vormonat auf 4.2%, wobei auch die Erwerbsquote zunahm. Der Gesundheitssektor führte die Beschäftigungszuwächse mit 54'000 neuen Stellen an. Die durchschnittlichen Stundenlöhne stiegen um 0.3% im Monatsvergleich, während die jährliche Rate von 3.8% den niedrigsten Stand seit Juli 2024 markierte.

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Redaktion: Alessandro Fezzi
Quelle: LGT Bank (Schweiz) AG