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US-Inflation schwächt sich weiter ab, bleibt im Kern aber (zu) hoch - EZB-Zinsentscheid im Fokus

Die Lebenshaltungskosten in den Vereinigten Staaten sind im August weniger stark gestiegen als noch im Monat zuvor. Der anhaltende Rückgang der Inflation dürfte der US-Notenbank die Türe für einen Zinsschritt öffnen. Angesichts einer nach wie vor hartnäckigen Kerninflation bleibt jedoch fraglich, ob der Zinsschritt über ein "normales" Mass von 25 Basispunkten hinausgehen wird. Noch vor dem mit Spannung erwarteten Zinsentscheid der US-Notenbank in der nächsten Woche wird die EZB heute mit grösster Wahrscheinlichkeit die Zinsen erneut senken. 

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Autor
Alessandro Fezzi, LGT
Lesezeit
5 Minuten

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Die Inflation in den USA hat sich im August weiter abgekühlt. Die Verbraucherpreise stiegen auf Jahressicht um 2.5%. Im Juli hatte die Teuerungsrate noch 2.9% betragen. Damit ist die Inflation in der weltgrössten Volkswirtschaft auf den tiefsten Stand seit Februar 2021 gesunken. Auf Monatssicht stiegen die Konsumentenpreise wie erwartet um 0.2%. Die Jahreskerninflationsrate, also ohne Berücksichtigung der oft schwankungsanfälligen Energie- und Nahrungsmittelpreise, blieb im August jedoch wie erwartet mit 3.2% unverändert. Damit dürfte die Fed vor der erwarteten Zinswende stehen, wobei das Ausmass der Lockerung - 25 oder 50 Basispunkte - angesichts der nach wie vor hohen Kernteuerung unsicher bleibt.  

Technologiewerte profitieren von Aussicht auf Zinswende

An der New Yorker Börse scheinen Anlegerinnen und Anleger nach den neusten US-Inflationsdaten eher von einer "zaghafteren" Zinswende der Fed auszugehen. In einer ersten Reaktion gaben die Indizes nach, konnten sich dann aber bis zum Handelsende wieder fangen. Der Dow Jones Industrial beendete den Mittwoch bei 40'861.71 Punkten mit einem Tagesplus von 0.3%. Der S&P 500 legte um gut 1% auf 5554.13 Punkte zu und an der Nasdaq stiegen die Indizes gar um mehr als 2%, getrieben von Kursgewinnen bei Unternehmen wie Nvidia, ASML oder Applied Materials, die zwischen 4-8% zulegen konnten. Nach Veröffentlichung der US-Inflationsdaten gewann der US-Dollar gegenüber dem Euro etwas an Wert, während die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen leicht auf 3.65% zulegte.

EZB vor weiterer Zinssenkung

Die Europäische Zentralbank (EZB) dürfte heute um 14:15 Uhr (MEZ) mit einer weiteren Lockerung ihrer Geldpolitik aufwarten. Damit würde die EZB bereits den zweiten Schritt unternehmen, bevor noch die US-Notenbank ihre Zinswende vermutlich nächste Woche einleiten wird. An den Kapitalmärkten wird mit einer Zinssenkung der EZB von 25 Basispunkten gerechnet. Hintergrund ist der weitere Rückgang der Inflation im Euroraum. So war die Teuerungsrate in der Eurozone im August auf 2.2% von 2.6% im Vormonat und damit auf den niedrigsten Stand seit drei Jahren gesunken. In der Folge wird mit Spannung auch die Pressekonferenz von Notenbankchefin Christine Lagarde verfolgt werden.

Asiens Börsen folgen den positiven Vorgaben aus den USA

Die asiatisch-pazifischen Aktienmärkte eröffneten am Donnerstag höher und folgten damit den Gewinnen an der Wall Street. Der Nikkei 225 stieg um 2.8% und der breit gefasste Topix legte um 1.9% zu. Mit Blick auf Japans Wirtschaft, stieg der japanische Erzeugerpreisindex im August im Jahresvergleich um 2.5% und damit weniger als die erwarteten 2.8% und die im Vormonat gemeldeten 3%. Die Daten gehören zu den Schlüsselindikatoren, die von der Bank of Japan genau beobachtet werden. Die Zentralbank hat signalisiert, dass sie beabsichtigt, die Zinssätze in den kommenden Monaten weiter anzuheben. In Südkorea gewann der Kospi 1.4% und der Small-Cap-Wert Kosdaq legte um 2.5% zu. In Hongkong legte der Hang Seng Index um 0.8% zu. Für Interesse sorgte der geplante Börsengang des chinesischen Haushaltsgeräteherstellers Midea Group mit dem wahrscheinlich grössten IPO in Hongkong seit Mai 2021. Der CSI 300 aus Festlandchina blieb kaum verändert. Der australische S&P/ASX 200 stieg um 0.6%.

Britische Wirtschaft im Sommer ohne Dynamik 

In Grossbritannien hielt die Sommerflaute im Juli an. Den neusten Daten des Statistikamt ONS in London zufolge stagnierte das BIP im Monatsvergleich, wie bereits im Juni. Negativ war die Wirtschaftsleistung in der Industrie und im Bausektor. Ökonomen hatten für Juli ein Wachstum von 0.2% gegenüber dem Vormonat prognostiziert. Immerhin expandierte die britische Wirtschaft im zweiten Quartal um 0.5% zum Vorquartal.

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Redaktion: Alessandro Fezzi
Quelle: LGT Bank (Schweiz) AG

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