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EZB setzt Zinssenkungspfad wie erwartet fort

Die Europäische Zentralbank (EZB) erfüllte die Erwartungen an den Kapitalmärkten und senkte ihren Leitzins zum zweiten Mal seit der Zinswende im Juni um einen viertel Prozentpunkt und reagiert damit auf die abflauende Inflation und ein schwaches Wirtschaftswachstum im Euroraum. Gleichzeitig senkte die EZB ihren Wachstumsausblick. In den USA schwächte sich die Teuerung auf Erzeugerebene stärker als erwartet ab, jedoch erhöhte sich die Kernrate. An der Wall Street sorgten Gewinne bei Techaktien für Tagesgewinne, während in Asien die Börsen zum Wochenschluss uneinheitlich tendierten.

Datum
Autor
Alessandro Fezzi, LGT
Lesezeit
5 Minuten

ECB sign at night
© Shutterstock

Die EZB senkte wie allgemein erwartet ihren Schlüsselzins um 25 Basispunkte auf 3.5%. Dies, nachdem die Inflationsrate in der Eurozone zuletzt auf 2.2% und damit auf das niedrigste Niveau seit Mitte 2021 gesunken war. Zeitgleich senkte die EZB auch ihre Wachstumsprognose für das laufende Jahr von 0.9% auf 0.8%. Notenbankchefin Christine Lagarde zeigte sich hinsichtlich weiterer Zinsschritte bedeckt und betonte, dass in den folgenden Monaten wieder mit einem Anstieg der Inflation in der Eurozone zu rechnen sei. Eine weitere Lockerung der Geldpolitik sei deshalb von der weiteren Konjunkturentwicklung abhängig. Damit bleibt offen, ob die EZB anlässlich ihrer nächsten Sitzung am 17. Oktober bereits den nächsten Schritt einleiten wird.

An der New Yorker Börse setzt sich die Erholung fort, getrieben von Techwerten

An der Wall Street konnten die Aktienindizes am Donnerstag nach einem schwachen Auftakt doch noch an die Erholung des Vortages anknüpfen und der Dow Jones Industrial schloss 0.6% höher bei 41'096.77 Punkten. Der S&P 500 gewann knapp 0.8% und beendete den Handel bei 5595.76 Punkten. An der Nasdaq führten Gewinne der Nvidia-Aktien die Indizes zu einem Tagesplus von knapp 1%. Am Anleihenmarkt blieb die Rendite zehnjähriger US-Staatspapiere mit 3.68% nur wenig verändert. Aufmerksam nahmen Anlegerinnen und Anleger die neusten US-Konjunkturdaten auf.

Auch die US-Erzeugerpreise bleiben im Kern nach wie vor auf relativ hohem Niveau

Die Erzeugerpreise in den USA sind im August weniger stark gestiegen als im Monat zuvor und geringer als erwartet. Im Jahresvergleich betrug die Erzeugerpreisteuerung 1.7% verglichen mit 2.1% im Monat zuvor. Im Kern, ohne Berücksichtigung der Energie- und Nahrungsmittelpreise, war die Preissteigerung mit 2.4% sogar höher als im Vormonat mit 2.3%. Damit dürften auch die Daten zu den Erzeugerpreisen, wie zuvor die Verbraucherpreise, eher auf einen minimalen Zinsschritt der US-Notenbank in der nächsten Woche hindeuten. Gleichzeitig wurde gemeldet, dass die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung - ein zeitnaher Indikator für die Entwicklung am US-Arbeitsmarkt - in der letzten Woche um 2000 auf 230'000 etwas stärker als erwartet gestiegen sind.

China Festlandbörse erholt sich von Sechsjahrestief

Die asiatisch-pazifischen Börsen zeigten sich am Freitag uneinheitlich. Der chinesische Festlandindex CSI 300 stieg leicht an und erholte sich von einem Sechsjahrestief. Am Donnerstag war das Börsenbarometer noch auf dem niedrigsten Stand seit Januar 2019 gefallen. Der japanische Nikkei 225 fiel um 0.7%, während der breit gefasste Topix um 0.9% nachgab. In Seoul fiel der Kospi um 0.15 %, während der Small-Cap-Kosdaq um 0.2% niedriger notierte. Die Aktien des Chip-Schwergewichts Samsung Electronics fielen um fast 3%, da die Arbeiter in ihrem indischen Werk Berichten zufolge den fünften Tag in Folge streikten. In Sydney legte der S&P/ASX 200 um 0.3% zu und näherte sich damit seinem Allzeithoch von 8148.7 Punkten.

Nachfrage nach Rohöl auf dem Weltmarkt bleibt laut IAE-Bericht schwach

Nach Einschätzung der Internationalen Energieagentur (IEA) sorgte eine sich abkühlende Weltwirtschaft und insbesondere ein schwächeres Wachstum in China für eine "starke Verlangsamung" der Ölnachfrage. Im ersten Halbjahr 2024 habe die Nachfrage nach Rohöl im Schnitt deutlich schwächer zugenommen als ein Jahr zuvor und ist so schwach ausgefallen wie seit 2020 nicht mehr, als die Nachfrage wegen der Coronakrise eingebrochen ist, wie es im gestern veröffentlichten Monatsbericht der IEA heisst. 

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Quelle: LGT Bank (Schweiz) AG

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