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Zinsausblick belastet Wochenstart an den Börsen - Jackson Hole rückt in den Fokus

Zum Ende der vergangenen Woche hielt die Talfahrt an Europas Börsen an und an der Wallstreet konnten sich die Indizes nicht von den vorangegangenen Verlusten lösen. Im Zentrum steht die Befürchtung, dass die US-Notenbank im September nach einer nur kurzen Pause bereits wieder einen weiteren Zinsschritt machen könnte. Sorge bereitet den Kapitalmärkten auch weiterhin die fragile Wirtschaftsentwicklung in China, insbesondere die Probleme im Immobiliensektor. Chinas Zentralbank senkte in der Folge heute ihren Leitzins.

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Autor
Alessandro Fezzi, LGT
Lesezeit
5 Minuten
Zinsen

An den asiatisch-pazifischen Börsen verlief der Wochenauftakt nach der Leitzinssenkung durch die chinesische Notenbank uneinheitlich. Die People’s Bank of China lockerte den Leitzins für einjährige Kredite um 10 Basispunkte auf 3.45%, beliess aber den Zinssatz für fünfjährige Kredite bei 4.2% unverändert. In Hongkong gab der Hang-Seng-Index um 0.9% nach, während die Märkte auf dem chinesischen Festland ebenfalls im Minus lagen - der CSI 300 verlor 0.3%. In Tokio notierte der Nikkei 225 hingegen 0.3% höher und in Seoul gewann der Kospi 0.6% und der Kosdaq 1.9%.

An der New Yorker Börse konnten sich die Aktienindizes am Freitag nach einer schwachen Woche nicht von der negativen Stimmung lösen. Der Dow Jones Industrial konnte zwar anfängliche Verluste wettmachen, schloss aber nur knapp über dem Vortagesschluss bei 34'500.66 Punkten (+0.07%). Der S&P 500 blieb ebenfalls praktisch unverändert bei 4'369.71 Punkten (-0.01%) und an der Nasdaq kamen die Technologiewerte ebenfalls nicht vom Fleck. Insgesamt verbuchten alle Indizes Wochenverluste von gut zwei Prozent. Am Anleihenmarkt sank die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen gleichzeitig leicht auf 4.25%, nachdem der Benchmark zuvor mit rund 4.30% nahe dem höchsten Wert seit 2007 notiert hatte.

Ins Zentrum rückt nun das am Donnerstag beginnende Zentralbankensymposium in Jackson Hole, im US-Bundesstaat Wyoming (24. bis 26. August). Im Mittelpunkt werden Aussagen des Fed-Vorsitzenden Jerome Powell stehen. Das medial stark beachtete Treffen der internationalen Notenbankspitzen steht dieses Mal unter dem Motto: «Structural Shifts in the Global Economy».

Im Laufe dieser Woche stehen auch noch die neusten Einkaufsmanagerumfrageergebnisse von S&P Global zur Verfassung und Entwicklung der Privatwirtschaft in Europa und den USA im Fokus. Zudem blicken wir in die USA, wo sich die republikanischen Präsidentschaftskandidaten in einer ersten Fernsehdebatte beweisen müssen. Den Abschluss macht die monatliche Unternehmensumfrage des Münchener Wirtschaftsforschungsinstituts Ifo für August.

Einer Umfrage des Mannheimer Wirtschaftsforschungsinstituts ZEW zufolge sind die Inflationserwartungen im Euroraum gesunken. Jedoch dürften die Inflationsraten in der Eurozone bis mindestens 2025 weiter deutlich über dem Zwei-Prozent-Ziel der EZB liegen. Finanzmarktexperten gehen den Ergebnissen zufolge im Schnitt von einer Jahresteuerungsrate von 5.5% im laufenden Jahr aus, bevor 2024 und 2025 mit einem Rückgang auf 3.3%, bzw. 2.5% zu rechnen sei. Anlässlich der letzten Umfrage im Mai waren die Experten in diesem Jahr von 5.8% und für nächstes Jahr von 3.7% ausgegangen. Die EZB selbst prognostiziert für dieses Jahr eine Inflationsrate von 5.4%. Die Frage, ob die EZB im September eine Zinspause einlegen wird, bleibt ungewiss.

Unternehmensnachrichten im Fokus: Zoom Video Communications Q2-Zahlen.

Konjunkturdaten im Fokus: Deutschland Erzeugerpreise Juli (08:00 Uhr MEZ).

 

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Redaktion: Alessandro Fezzi
Quelle: LGT Bank (Schweiz) AG

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