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Market View & Insights
Für Investoren bieten die Megatrends Gesundheit und Wohlbefinden interessante langfristige Perspektiven - insbesondere wenn sie an nachhaltigen Anlagen interessiert sind.
"Who wants to live forever?" Ewiges Leben mag noch nicht in unserer Reichweite sein, ein immer längeres jedoch allemal - und das für immer mehr Menschen.
In den vergangenen Jahrzehnten haben medizinische Behandlungsmöglichkeiten und -techniken erhebliche Fortschritte erzielt. Zudem erhalten weltweit immer mehr Kranke Zugang zu diesen Leistungen und Behandlungen. Damit ist die Menschheit dem erklärten Ziel der Vereinten Nationen, nämlich der Sicherstellung eines gesunden Lebens und der Förderung des Wohlbefindens für alle Menschen in jedem Alter (UN Sustainable Development Goal Nr. 3), einen grossen Schritt nähergekommen.
So hat sich beispielsweise die globale Sterberate der unter Fünfjährigen zwischen 2000 und 2019 von 76 auf 38 Fälle pro 1000 Kindern halbiert. Gleichzeitig ist die durchschnittliche Lebenserwartung von Neugeborenen im selben Zeitraum von knapp 68 Jahren auf beinahe 73 Jahre gestiegen.
Ist also weltweit alles gut im Gesundheitssektor? Jein - trotz vieler weitreichender Verbesserungen und Erfolge bleibt die Anzahl vermeidbarer Todesfälle erschreckend. Die Sterberate mag sich von 2000 bis 2019 halbiert haben, die Zahlen bleiben jedoch schwindelerregend hoch: Im Jahr 2019 sind noch immer über 5 Millionen Kinder vor ihrem fünften Geburtstag gestorben und die von der UN gesteckten Ziele zur Bekämpfung von Tuberkulose, der häufigsten Todesursache durch einen einzigen Infektionserreger im Jahr 2019, wurden deutlich verfehlt.
Gleichzeitig hat die Covid-19 Pandemie schonungslos die Schwächen der aktuellen Gesundheitsversorgung und des ungleichen Zugangs dazu aufgedeckt und droht viele erreichte Erfolge wieder zunichte zu machen.
Laut einer Studie der WHO hat die Pandemie die Fortschritte in den Bereichen der Reproduktions- und Müttergesundheit sowie der medizinischen Versorgung für Frühgeborene, Babys, Kinder und Jugendliche zum Stillstand gebracht oder gar rückgängig gemacht. Ungefähr 90% der teilnehmenden Länder berichten noch immer von einer oder mehreren Unterbrechungen zentraler Teile des Gesundheitssystems - beispielsweise, da Kranke aufgrund von Lieferengpässen ihre Medikamente nicht erhielten.
Auch indirekte Folgen sind deutlich zu spüren: Im Vergleich zu 2019 erhielten im Jahr 2020 schätzungsweise 1.4 Millionen Menschen weniger die notwendige Behandlung für eine Tuberkuloseerkrankung - dies vor allem in Indien und Afrika. Auch entwickelte Länder verzeichnen deutliche Folgen wie sprunghafte Anstiege der Suizidversuche sowie die Verbreitung von Angstzuständen und Depressionen.
Neben den pandemiebedingten, akuten Problemen der Gesundheitssysteme befindet sich der Bereich der Gesundheit und des Wohlbefindens vor einem strukturellen Wandel, der mittel- bis langfristig für weitreichende Veränderungen sorgen wird:
Für Investoren bedeuten diese Umwälzungen grosse Chancen: Mit den richtigen Anlagen können sie von globalen Megatrends profitieren und gleichzeitig einen sozialen Mehrwehrt schaffen - namentlich in der Weiterentwicklung der medizinischen Lösungen und dem Zugang zu Medizin für alle Menschen.
Das schwedische Projekt "EIT Health" wurde zum Social Bond des Jahres 2021 ausgezeichnet. Dieser Erfolg beweist die aktuelle Attraktivität von Investments im Bereich der Prävention.
Im Rahmen einer Privatemission der Versicherung Skandia werden 21 000 Menschen mit erhöhtem Diabetes-Risiko finanziell in der Diabetes-Vorsorge unterstützt. Im Krankheitsfall werden Teile der Kosten übernommen. Sollte sich jedoch herausstellen, dass der Patient durch das Programm die Erkrankungswahrscheinlichkeit reduzieren konnte, zahl die lokale Regierung Skandia bis zu 10% auf das Investment.
Insgesamt spart die Stockholmer Regierung Kosten durch weniger Diabetespatienten - erwartet wird bis zu 100%iger Return on Investment - und Skandia erhält zusätzliche Prämien, wenn es Risikopatienten in der Vorsorge unterstützt.
Die Pandemie macht Social Bonds - auch soziale Kredite genannt - noch attraktiver: Nachdem erst in den Jahren 2016 und 2017 erste soziale Anleihen emittiert wurden, hat die Covid-19 Pandemie zu einem sprunghaften Anstieg des Emissionsvolumen im Jahr 2020 geführt. Mit ungefähr 150 Milliarden US-Dollar hat sich das Emissionsvolumen im Vergleich zum Vorjahr beinahe verzehnfacht. Damit entwickelt sich der Social Bond Markt über die Zeit von einem kleinen Nischenmarkt hin zu einer etablierten Sub-Anlageklasse.
Trotz weltweiter Fortschritte im Gesundheitssektor bleibt die Anzahl vermeidbarer Todesfälle erschreckend hoch. Ausserdem droht die Covid-19 Pandemie viele erreichte Erfolge wieder zunichte zu machen.
Globale Trends wie die zunehmend ältere und wohlhabende Weltbevölkerung und der damit verbundene gesündere Lebensstil bedeuten, dass der «Gesundheit und Wellbeing»-Sektor vor einem strukturellen Wandel steht.
Dieser strukturelle Wandel bietet Chancen für Investoren.