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Aktien erholen sich von mehrtägigem Einbruch

Die globalen Aktienmärkte machten am Donnerstag einige Verluste vom Wochenbeginn wieder wett, da die Händlerinnen und Händler nach Aktien in den Sektoren Ausschau hielten, die seit Jahresbeginn die stärksten Kursverluste hinnehmen mussten. Am Freitag werden die Anlegerinnen und Anleger eine Reihe von makroökonomischen Veröffentlichungen wie die Erzeugerpreisindizes aus Europa und den Verbraucherstimmungsindex der University of Michigan im Laufe des Tages verarbeiten. Weitere Kommentare von politischen Entscheidungsträgern, die am letzten Tag des Weltwirtschaftsforums in Davos sprechen, könnten weitere Impulse geben. Die Präsidentin der Europäischen Zentralbank, Christine Lagarde, nimmt um 11:00 Uhr an einer Diskussion über die globalen Wirtschaftsaussichten in Davos teil.

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Autor
Shane Strowmatt, LGT
Lesezeit
5 Minuten
Märkte
© Shutterstock

US-Aktien konnten am Donnerstag mit breiten Kursgewinnen den Abwärtstrend der Woche umkehren. Die Händlerinnen und Händler verdauten am Donnerstag auch einige makroökonomische Daten: Die Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung in den USA fielen auf den niedrigsten Stand seit 2022 und gingen letzte Woche um 16'000 auf 187'000 zurück. In den vergangenen Monaten haben starke US-Arbeitsmarktdaten die Märkte aus Angst davor, dass die US-Notenbank (Fed) die Zinsen noch länger hochhalten könnte, zum Rückzug veranlasst. Am Donnerstag jedoch stiegen die wichtigsten Indizes an, allen voran die Technologiewerte. Der Dow Jones Industrial gewann 0.6% und der S&P 500 stieg um 0.9%. Der technologielastige Nasdaq-100 übertraf die anderen Indizes und schloss am Donnerstag 1.5% höher.

Bei den Einzelwerten verzeichneten die Chiphersteller am Donnerstag Kursgewinne, nachdem die Taiwan Semiconductor Manufacturing Co (TSMC) ihre Quartalszahlen veröffentlicht und mitgeteilt hatte, dass sie für das laufende Quartal ein starkes Wachstum erwartet. Aktien von Unternehmen wie ASML (+4.5%), Monolithic Power Systems (+4.5%), Qualcomm (+4.3%), Nvidia (+1.9%) und AMD (+1.6%) gehörten zu den Gewinnern.

Im asiatisch-pazifischen Raum legten die Aktienmärkte zum Wochenschluss ebenfalls zu, mit Ausnahme der chinesischen Aktien. Die grössten Zuwächse in der Region gab es in Taiwan, wo der Taiwan Weighted Index am Freitag um 2.6 % zulegte, unterstützt von den Gewinnen der TSMC-Aktien, die um 6.6% anstiegen. In Tokio schloss der Nikkei 225 um 1.4% höher, nachdem das Land Inflationsdaten veröffentlicht hatte, aus denen hervorging, dass die Preise im Jahresvergleich mit 2.6% so langsam wie seit Juni 2022 nicht mehr gestiegen waren. Die Bank of Japan wird die neuen Daten berücksichtigen, wenn sie nächste Woche ihre erste Zinsentscheidung des Jahres bekannt gibt. In Südkorea legte der Kospi um 1.3% zu. Der australische S&P/ASX 200 legte ebenfalls um 1% zu. Der Hang Seng Index in Hongkong fiel um 1%, während der Shanghai Composite am letzten Handelstag der Woche 0.3% niedriger notierte.

Die geopolitischen Spannungen eskalierten im Laufe der Woche an mehreren Fronten weiter und sorgten für Unsicherheit an den Märkten. Am Donnerstag griff das pakistanische Militär als Vergeltung für einen Angriff des Irans am Vortag militante Verstecke im Iran an. Im Roten Meer stuften die USA die mit dem Iran verbündeten Houthis im Jemen als terroristische Organisation ein und starteten Luftangriffe gegen die Rebellengruppe. Ausserdem verschwanden im Roten Meer zwei Elitesoldaten der US Navy Seals während eines Einsatzes, der auf ein Schiff abzielte, das für Somalia bestimmte Raketenteile aus iranischer Produktion transportierte. Die Spannungen zwischen Israel und der libanesischen Hisbollah-Bewegung, die ebenfalls mit dem Iran in Verbindung steht, sind im neuen Jahr ebenfalls eskaliert.

Die Ausweitung des Konflikts auf mehrere Fronten ist für die Märkte besorgniserregend, insbesondere wegen der Bedeutung der Region für die Energieproduktion und als Transportweg. Bislang haben die Ölpreise kaum reagiert: Die Sorte Brent wird mit rund 79 USD pro Barrel gehandelt und die Sorte West Texas Intermediate mit rund 74 USD, nachdem sie in den letzten Monaten des Jahres 2023 um rund 20% gefallen ist. Die Serie von Konflikten verunsichert jedoch viele Anlegerinnen und Anleger, so dass der CBOE Volatility Index - ein Gradmesser für die Angst an den Märkten - in dieser Woche auf den höchsten Stand seit Anfang November gestiegen ist. Der Goldpreis, der in Krisensituationen häufig nachgefragt wird, ist von seinen Höchstständen im November und Dezember zurückgegangen und wird derzeit um 2023 USD pro Unze gehandelt.

Unternehmensnachrichten im Fokus: Es stehen heute keine wichtigen Unternehmensnachrichten an.

Konjunkturdaten im Fokus: Der letzte Tag des Weltwirtschaftsforums in Davos, Einzelhandelsumsätze Grossbritannien, Erzeugerpreise Deutschland, Produzenten- und Importpreisindex Schweiz, EZB-Präsidentin Christine Lagarde spricht in Davos, Einzelhandelsumsätze Kanada, Uni Michigan Verbrauchervertrauen, Verkauf bestehender Häuser USA.
 

 

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Quelle: LGT Bank (Schweiz) AG

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