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Aktienmärkte fallen nach Herabstufung der US-Kreditwürdigkeit durch Fitch

Die Rating-Agentur Fitch hat am Dienstag die höchste Bonitätsnote der US-Regierung herabgestuft. Die Aktienmärkte reagierten überwiegend negativ auf die Nachricht, während Gold zulegte und der US-Dollar-Index fiel.

Datum
Autor
Shane Strowmatt, LGT
Lesezeit
5 Minuten
US-Capitol-Gebäude mit Gewitter
© Shutterstock

Fitch senkte das Rating der US-Regierung von seiner höchsten Bewertung, AAA, auf AA+ aufgrund von Bedenken über das Haushaltsdefizit in den kommenden Jahren sowie über weitere Verhandlungen über die Schuldenobergrenze in der Zukunft. Fitch hatte die Möglichkeit einer Herabstufung bereits im Mai öffentlich gemacht und angekündigt, die Überprüfung im dritten Quartal des Jahres abschliessen zu wollen. Fitch ist damit nach Standard & Poor's die zweite der drei grossen Ratingagenturen, die den USA die beste Bewertung verweigert.

Die Auswirkungen der Herabstufung auf die Märkte wurden durch eine Reihe von Wirtschaftsdaten aus den USA am Dienstag verwischt. Aus dem am Dienstag veröffentlichten JOLTS-Bericht des US-Arbeitsministeriums geht hervor, dass im Juni insgesamt 9.58 Millionen Stellen in der US-Wirtschaft offen waren. Dies ist ein Rückgang gegenüber 9.62 Millionen offenen Stellen im Mai. Beide Werte stellen den niedrigsten Stand seit Anfang 2021 dar. Der US-Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe lag bei 46.4 und damit immer noch unter dem Wert von 50, der eine Schrumpfung anzeigt. Nach der Herabstufung durch Fitch und den Wirtschaftsdaten wurde Gold am frühen Mittwoch um etwa 0.3% höher gehandelt, während der US-Dollar-Index und die Renditen 10-jähriger Staatsanleihen nachgaben.

In New York tendierten die wichtigsten Aktienindizes uneinheitlich. Der Dow Jones Industrial stieg um 0.2% und beendete den Handel am Dienstag bei 35'630.68 Punkten, während der S&P 500 0.27% verlor und bei 4576.73 Punkten schloss. Der Nasdaq-100 fiel um 0.25% und schloss bei 15'718.01 Punkten.

In Asien notierten die Aktienmärkte am Mittwoch deutlich schwächer. Der japanische Nikkei 225 verlor 2.4%. Der Hang Seng Index in Hongkong fiel um 2.1% und der Shanghai Composite verlor 0.9%. In Südkorea sank der Kospi um 1.9%.

Die zu Beginn der Woche veröffentlichten makroökonomischen Daten aus Europa zeichneten das Bild einer schwachen Wirtschaft der Eurozone. Die Wirtschaft der Eurozone wuchs im zweiten Quartal nur um magere 0.3 % im Vergleich zum Vorquartal. Die Inflation verlangsamte sich auf 5.3%, lag aber immer noch weit über dem von der Europäischen Zentralbank (EZB) angestrebten Ziel von 2%. Die Kerninflation - bei der die volatilen Energie- und Lebensmittelpreise herausgerechnet werden - blieb unverändert bei 5.5%. In der vergangenen Woche erhöhte die EZB zum neunten Mal in Folge die Zinssätze und setzte ihren Leitzins auf 3.75% herauf, um die Inflation zu bekämpfen.

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Redaktion: Alessandro Fezzi
Quelle: LGT Bank (Schweiz) AG

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