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Börsen schütteln Zinssorgen zu Wochenbeginn ab, bevor die US-Inflationsdaten in den Fokus rücken

Auch in der neuen Woche bleibt die Sorge vor weiter steigenden Zinsen in den USA das dominierende Thema an den Kapitalmärkten. Im Mittelpunkt stehen dabei die morgen anstehenden Verbraucherpreisdaten aus den USA, wobei das Augenmerk vor allem auf die Entwicklung der bisher hartnäckigen Kerninflation gerichtet sein wird. An der Wall Street setzte zu Wochenbeginn eine Stabilisierung ein und auch in Asien starteten die Börsen heute positiv. 

Datum
Autor
Alessandro Fezzi, LGT Research Content & Publications
Lesezeit
5 Minuten

NYSE Gebäude
© Shutterstock

An der New Yorker Börse konnten sich die Aktienindizes nach den jüngsten Verlusten zu Beginn des zweiten Halbjahres wieder fangen. Der Dow Jones Industrial legte zum Wochenstart um 0.62% auf 33'944.40 Punkte zu und der S&P 500 schloss 0.24% höher bei 4'409.53 Zählern. An der Technologiebörse Nasdaq blieben die Indizes am Montag hingegen praktisch unverändert. Das beherrschende Thema bleibt die Geldpolitik und in diesem Zusammenhang die weitere Inflationsentwicklung. Mit Spannung werden nun die neusten Daten zu den US-Verbraucherpreisen am Mittwoch erwartet. Unterdessen signalisierten Vertreter der amerikanischen Notenbank (Fed), dass die Leitzinsen im Laufe dieses Jahres weiter steigen könnten, um die Inflation in den Griff zu bekommen. Entscheidend für Anlegerinnen und Anleger wird auch die Frage sein, inwieweit sich die steigenden Zinsen auf die Gewinne der Unternehmen auswirken werden. Hierzu werden die Bilanzen für das dritte Quartal Aufschluss geben können, wenn am Freitag die Unternehmensberichtssaison mit den Quartalszahlen der grossen US-Banken JPMorgan, Citigroup und Wells Fargo startet. Am Anleihenmarkt gab die Rendite für zehnjährige US-Staatsanleihen auf 4.0% nach.

In Asien folgten die Börsen am Dienstag mehrheitlich den positiven Vorgaben an der Wall Street. In Tokio notiert der Nikkei 225 rund 0.5% höher und in Südkorea führten der Kospi und der Kosdaq die Gewinne mit 1.2% bzw. 1.5% an. In Australien stieg der S&P/ASX 200 um gut 1%. Der Hang Seng Index in Hongkong baute seine Gewinne vom Montag aus und legte um 0.75% zu, während die Märkte auf dem chinesischen Festland ebenfalls alle Gewinne verbuchten. Der Shanghai Composite stieg um 0.2% und der Shenzhen Component notiert zum Schluss leicht im Plus.


Positiv aufgenommen wurde die Nachricht, dass Chinas Zentralbank in Kooperation mit der Finanzaufsicht die Unterstützung für den angeschlagenen heimischen Immobilienmarkt verstärken will. Konkret soll die Frist zur Rückzahlung bestimmter Immobilienkredite um ein Jahr verlängert werden. Für den ins Stocken geratenen Konjunkturaufschwung in der zweitgrössten Volkswirtschaft der Welt werden u.a. Probleme auf dem über Jahre viel zu stark gewachsen Immobilienmarkt verantwortlich gemacht.

In der Eurozone haben sich die Wirtschaftsperspektiven im Juli erneut verschlechtert. Dies geht aus den neusten Umfrageergebnissen des deutschen Finanzmarktanalyseunternehmens Sentix hervor. Der entsprechende Konjunkturindikator fiel dabei den dritten Monat in Folge - von -17.0 Punkten im Juni auf aktuell -22.5 Punkte. Laut Sentix bleibt die Euro-Wirtschaft im Rezessions-Modus, wobei vor allem die Wirtschaftslage in Deutschland dramatisch sei.

Der britische Notenbankchef Andrew Bailey zeigte sich optimistisch und geht von einem deutlichen Rückgang der Inflation in Grossbritannien aus. Die Inflationsrate sei derzeit mit 8.7% "unannehmbar hoch" so Baily, jedoch dürften nun die starken Zinserhöhungen ihre volle Wirkung entfalten. Die Bank of England hatte ihren Leitzins im Juni nochmals um einen halben Prozentpunkt auf 5.0% angehoben. An den Finanzmärkten wird derzeit nach wie vor mit weiter steigenden Zinsen in Grossbritannien von bis zu 150 Basispunkten ausgegangen.

Unternehmensnachrichten im Fokus: Telekom Austria Q2-Zahlen und Kapitalmarkttag Daimler Truck.

Konjunkturdaten im Fokus: Grossbritannien Arbeitslosenzahlen Juni (08:00 Uhr MEZ), Verbraucherpreise Deutschland Juni (08:00) Italien Industrieproduktion Mai (10:00) Deutschland ZEW-Konjunkturerwartungen Juli (11:00).

 

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Redaktion: Alessandro Fezzi
Quelle: LGT Bank (Schweiz) AG

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