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Deutsche Inflations- und Lohndaten schüren Bedenken über Zinssenkungen

Die Händlerinnen und Händler waren besorgt über das Tempo möglicher Zinssenkungen durch die Europäische Zentralbank (EZB) in diesem Jahr, nachdem am Mittwoch in Deutschland eine hohe Inflationsrate und Lohnsteigerungen veröffentlicht wurden. Die Stimmung in Bezug auf künftige Zinssenkungen der Federal Reserve (Fed) war bereits negativ und die Aktienmärkte rund um den Globus rutschten zur Wochenmitte tief in den roten Bereich.

Datum
Autor
Shane Strowmatt, LGT
Lesezeit
5 Minuten

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Die Inflation in Deutschland hat sich im Mai den zweiten Monat in Folge beschleunigt. Der deutsche Verbraucherpreisindex stieg im Vergleich zum Vorjahresmonat um 2.8% und damit schneller als im April (2.4%) und höher als von Ökonominnen und Ökonomen erwartet. Die Inflationsdaten aus dem Euroraum werden am Freitag veröffentlicht, bevor die EZB – die ein Inflationsziel von 2% hat – nächste Woche ihre geldpolitische Entscheidung bekannt gibt. Die Marktteilnehmer erwarten, dass die Zentralbank mit der Senkung der Zinssätze beginnen wird, aber ein Anziehen der Inflation könnte das Tempo weiterer Zinssenkungen verlangsamen.

Die Befürchtungen, dass die EZB ihre Zinssenkungen langsamer als erwartet vornehmen könnte, wurden durch die starken Lohnsteigerungen in Deutschland noch verstärkt. Die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in der grössten europäischen Volkswirtschaft erhielten im ersten Quartal des Jahres 3.8% mehr Lohn. Lohnerhöhungen bringen mehr Geld in die Taschen der Verbraucherinnen und Verbraucher, und mehr Ausgaben könnten die Inflation anheizen. Nach der Veröffentlichung der deutschen Inflations- und Lohndaten am Mittwoch erreichten die Renditen für deutsche Staatsanleihen den höchsten Stand seit etwa sechs Monaten. Der Euro Stoxx 50 fiel um 1.3% und der DAX schloss zur Wochenmitte 1.1% niedriger.

In New York gaben die Aktienindizes am Mittwoch nach. Die Veröffentlichung des Beige Book der US-Notenbank hatte kaum Auswirkungen auf die Märkte, die bereits über den Zeitplan für Zinssenkungen der Fed besorgt waren. Der Dow Jones Industrial fiel um 1.1% und der S&P 500 gab um 0.7% nach. Der Nasdaq-100 verlor ebenfalls 0.7%.

Bei den Einzelwerten stimmte ConocoPhillips der Übernahme von Marathon Oil für rund USD 17 Milliarden zu. Damit folgt ConocoPhillips ähnlichen Übernahmen wie Exxon Mobil, das Pioneer Natural Resources übernommen hat, und Chevron, das Hess gekauft hat. Die Aktien von ConocoPhillips gaben am Mittwoch um 3.1% nach, während Marathon um 8.4% zulegte.

In der asiatisch-pazifischen Region folgten die Aktienmärkte der Wall Street nach unten. In Tokio brach der Nikkei 225 um 1.6% ein und der südkoreanische Kospi fiel um 1.3%. In Australien fiel der S&P/ASX 200 um 0.6%. Der Hang Seng Index in Hongkong verlor 1.3%, während der Shanghai Composite 0.5% niedriger gehandelt wurde. Am Freitag könnte eine Reihe von Daten aus Asien die Märkte beeinflussen. Zahlen zur Industrieproduktion aus Japan und Südkorea sowie der offizielle Einkaufsmanagerindex aus China stehen an. Auch die Inflationsdaten aus Tokio werden Am Freitag erwartet.

Unternehmensnachrichten im Fokus: Quartalszahlen von Costco.

Konjunkturdaten im Fokus: Handelsbilanz Schweiz, Bruttoinlandsprodukt Schweiz, Geschäfts- und Konsumentenumfrage Eurozone, Bruttoinlandsprodukt USA, wöchentliche Erstanträge Arbeitslosenhilfe USA, Verkäufe bestehender Häuser USA.

 

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Quelle: LGT Bank (Schweiz) AG

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