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Europäische Wirtschaftsdaten zeigen Schwäche

Steigende Verbraucherpreise und eine sinkende Anlegerstimmung in Deutschland sowie eine steigende Arbeitslosigkeit im Vereinigten Königreich gehörten zu einer Reihe schwacher Wirtschaftsdaten, die am Dienstag aus Europa kamen. Die Aktienmärkte ignorierten jedoch weitgehend die sich verschlechternden Wirtschaftsaussichten des Kontinents und blickten stattdessen auf die Inflationsdaten aus den USA und das Beige Book der US-Notenbank, die beide am Mittwoch veröffentlicht werden, sowie auf den Beginn der Gewinnsaison der Unternehmen in den kommenden Tagen.

Datum
Autor
Shane Strowmatt, LGT
Lesezeit
5 Minuten

Inflation
© Shutterstock

Die deutsche Kerninflation, bei der Energie- und Lebensmittelpreise herausgerechnet werden, stieg im Juni um 5.8%, nachdem sie im Mai um 5.4% zugelegt hatte. Der ökonomische Kampf in der grössten Volkswirtschaft Europas spiegelte sich in einer am Dienstag veröffentlichten Umfrage zur Stimmung der deutschen Anleger wider. Die ZEW-Konjunkturerwartungen fielen im Juli auf -14.7 Punkte von -8.5 Punkten im Juni. Andere Stimmungsindikatoren wie die Ifo-Umfrage und der Sentix-Index für den Euroraum haben in letzter Zeit ebenfalls schwache Ergebnisse geliefert. Anderswo in Europa stieg die Arbeitslosigkeit in Grossbritannien von 3.8% im Vormonat auf 4% Ende Mai, wie das Office for National Statistics mitteilte. Die Inflation im Vereinigten Königreich ist die höchste unter den grossen entwickelten Volkswirtschaften. Sie hat sich zwar in letzter Zeit abgeschwächt, liegt aber immer noch bei 9% und damit weit über dem Zielwert der Bank of England von 2%.

An der New Yorker Börse legten die Aktienindizes trotz der schlechten Wirtschaftsdaten für Europa zu. Händler nannten die von China ergriffenen Massnahmen zur Stützung des heimischen Immobilienmarktes als einen der Hauptgründe für die positive Stimmung. Der Dow Jones Industrial stieg um 0.93% und beendete die Sitzung bei 34'261.42 Punkten, und der S&P 500 schloss um 0.67% höher bei 4'439.26 Punkten. An der Technologiebörse Nasdaq stiegen die Indizes um rund 0.5%. Bei den Einzelwerten schossen die Aktien von Activision Blizzard um 10% in die Höhe, nachdem ein US-Richter einen Antrag der Regulierungsbehörden abgelehnt hatte, die Übernahme des Spieleherstellers durch Microsoft zu stoppen.

Zu den geopolitischen Nachrichten gehört, dass die Türkei am Dienstag dem Beitritt Schwedens zur NATO zugestimmt hat. Die beiden nordischen Länder Schweden und Finnland hatten sich im vergangenen Jahr um die Mitgliedschaft in dem westlichen Militärbündnis bemüht, nachdem Russland in die benachbarte Ukraine einmarschiert war. Finnland trat im April dieses Jahres bei, aber die Türkei hatte den Beitrittsversuch Schwedens ursprünglich mit der Begründung blockiert, dass Schweden kurdische Kämpfer beherbergen könnte.

In Asien konnten die Aktienmärkte den positiven Schwung der US-Märkte im frühen Mittwochshandel nicht halten. Stattdessen positionierten sich die Händler vor den für Mittwoch anstehenden Inflationsdaten aus den USA. In Tokio wurde der Nikkei 225 mit einem Minus von 0.7% gehandelt, obwohl die Erzeugerpreise mit einem Anstieg von 4.1% im Juni langsamer stiegen als in den vergangenen Monaten. In Südkorea legte der Kospi um 0.2% zu. In Australien gewann der S&P/ASX 200 0.4%. Der Hang Seng Index in Hongkong führte die Region mit einem Plus von 1.3% an, während der Shanghai Composite um 0.2% nachgab.

Unternehmensnachrichten im Fokus: Es stehen heute keine wichtigen Unternehmensnachrichten an.

Konjunkturdaten im Fokus: Verbraucherpreisindex USA (14:30 Uhr), Fed Beige Book USA (20:00).

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Herausgeber: LGT Bank (Schweiz) AG, Glärnischstrasse 36, CH-8027 Zürich
Redaktion: Alessandro Fezzi
Quelle: LGT Bank (Schweiz) AG

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