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Explosion in Spital im Gazastreifen gefährdet diplomatische Bemühungen im Nahen Osten

Eine Explosion in einem Spital in Gaza erschwerte Mitte der Woche die diplomatischen Bemühungen in der Region und setzte die Märkte unter Druck. Beide Konfliktparteien gaben sich gegenseitig die Schuld an der Explosion: Viele verurteilten sie als israelischen Angriff, doch Israel wies die Anschuldigung zurück und erklärte, der Bombenanschlag auf das Spital sei von Terroristen in Gaza verübt worden. US-Präsident Joe Biden wird am Mittwoch in Israel erwartet, um sich mit dem israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu zu treffen. Sein Treffen mit den Staatschefs Jordaniens, Ägyptens und Führern der Palästinensischen Behörde wurde jedoch abgesagt.

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Autor
Shane Strowmatt, LGT
Lesezeit
5 Minuten
Biden
© Shutterstock

In der asiatisch-pazifischen Region drückten die negativen Nachrichten aus dem Nahen Osten auf die Stimmung. Die Aktienmärkte hatten jedoch eine Fülle anderer Informationen zu verdauen - insbesondere Wirtschaftsdaten aus China. Die zweitgrösste Volkswirtschaft der Welt wuchs im dritten Quartal um 4.9% im Vergleich zum Vorjahresquartal. Damit wurden die Markterwartungen übertroffen. Auch der Konsum und die Industrietätigkeit lagen über den Erwartungen der Ökonomen. China hat in diesem Jahr eine Reihe von Konjunkturmassnahmen ergriffen, nachdem die Wiedereröffnung des Landes nach den Covid-Lockdowns die Märkte zunächst enttäuscht hatte.

Am Dienstag stützten die positiven chinesischen Daten die asiatischen Märkte, reichten aber dennoch nicht aus, um die wichtigsten Indizes aus der Verlustzone zu holen. Der Hang Seng Index in Hongkong wurde mit einem Minus von 0.3% gehandelt, während der Shanghai Composite 0.8% verlor. In Tokio lag der Nikkei 225 um 0.1% niedriger und der südkoreanische Kospi blieb in etwa unverändert. In Australien konnte der S&P/ASX 200 ein Plus von 0.2% verbuchen.

In New York blieben die Aktienindizes am Dienstag im Wesentlichen unverändert, obwohl die US-Einzelhandelsumsätze im September im Monatsvergleich um 0.7% stiegen und damit deutlich über den Erwartungen lagen. Der Dow Jones Industrial und der S&P 500 beendeten den Tag in etwa so, wie sie ihn begonnen hatten. Der technologielastige Nasdaq-100 verlor 0.3%.

Am Dienstag kündigte die US-Regierung eine Aktualisierung ihrer Blockade für bestimmte Mikrochips nach China an. Diese Politik, die darauf abzielt, hochmoderne Chips von den Händen des chinesischen Militärs fernzuhalten, setzte die Aktien der Chiphersteller unter Druck. Die Aktien von Nvidia fielen um 3.2%, AMD gab um 1.2% nach und Intel verlor 0.5%.

Ein paar positive Nachrichten aus Europa verhalfen dem deutschen DAX am Dienstag zu einem kleinen Plus von 0.1%. Die ZEW-Konjunkturerwartungen für Deutschland stiegen im Oktober deutlich auf -1.1 Punkte, was einem Anstieg von 10.3 Punkten im Vergleich zum Vormonat entspricht. Darüber hinaus gaben die Umfrageteilnehmer an, dass sich die wirtschaftliche Lage in Deutschland stabilisiert hat. Die deutsche Wirtschaft hat sich in diesem Jahr schwergetan. Viele Ökonomen sind der Meinung, dass die zweitgrösste europäische Volkswirtschaft auf eine Double-Dip-Rezession zusteuert, nachdem sie Ende 2022 in eine Rezession gefallen ist und in diesem Sommer nahezu kein Wachstum verzeichnete.

Unternehmensnachrichten im Fokus: Quartalszahlen von ABB, ASML, Volvo, Svenska Handelsbanken, Procter & Gamble, Nasdaq, Morgan Stanley, State Street, Deutsche Börse, Netflix, Tesla, SAP, United Airlines, Alcoa.

Konjunkturdaten im Fokus: Verbraucherpreisindex Grossbritannien (08:00 Uhr), Verbraucherpreise Eurozone (11:00), EZB-Präsidentin Christine Lagarde spricht bei einem Besuch des Frankfurter Oberbürgermeisters (11:00), Baugenehmigungen USA (14:30), wöchentlicher EIA Ölbericht (16:30), Fed Beige Book USA (20:00).

 

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Quelle: LGT Bank (Schweiz) AG

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