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Fed-Protokoll bestätigt eine etwas vorsichtigere, aber restriktive Ausrichtung der US-Geldpolitik

Die US-Zentralbank betonte in ihrem Protokoll zum letzten Zinsentscheid, dass eine komfortable Mehrheit für eine weitere Erhöhung gestimmt hatte und eine Zinspause derzeit nicht diskutiert wurde. US-Notenbankvertreter James Bullard zeigte sich unterdessen zuversichtlich, dass das Fed eine gute Chance hat, die Inflation in diesem Jahr zu "schlagen", ohne eine Rezession zu verursachen. Die Geldpolitik müsse aber vorerst restriktiv bleiben und das Tempo gegebenenfalls noch erhöhen. Einen positiven Akzent setzte die neuste Ifo-Umfrage, die eine neuerliche Verbesserung der Unternehmensstimmung in Deutschland signalisierte.

Datum
Autor
Alessandro Fezzi, LGT Research Content & Publications
Lesezeit
5 Minuten

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Der Offenmarktausschuss (FOMC) der US-Notenbank (Fed) habe den letzten Zinsschritt von 25 Basispunkten am 1. Februar mit breiter Zustimmung beschlossen. Dies ging aus dem gestern Abend veröffentlichten Protokoll (Minutes) hervor. Nur wenige Ratsmitglieder hätten, mit Blick auf die anhaltenden Inflationsgefahren, eine Erhöhung um 50 Basispunkte befürwortet.

Die Reaktion an der Wall Street war verhalten. Der Dow Jones Industrial gab um 0.26% auf 33'045.09 Punkte nach und der S&P 500 ging bei 3'991.05 Punkten (-0.16%) tiefer aus dem Handel. An der Technologiebörse Nasdaq schlossen die Indizes gestern nur knapp über dem Vortagesschluss. Der US-Dollar legte gegenüber dem Euro etwas zu und die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen gab leicht nach auf aktuell 3.92%.

Die Märkte im asiatisch-pazifischen Raum tendierten am Donnerstag uneinheitlich. In Südkorea beliess die Zentralbank ihren Leitzins nach einer Reihe von Zinserhöhungen unverändert bei 3.5%. Der Kospi in Seoul stieg daraufhin um rund 1.1%. In Japan blieben die Finanzmärkte wegen eines Feiertages geschlossen. In Hongkong verlor der Hang Seng Index 0.3% und der Hang Seng Tech Index legte während des Tages um gut 2% zu, schloss dann aber mit einem Tagesgewinn von rund 1%. Auf dem chinesischen Festland notierten der Shanghai Composite und der Shenzhen Component jeweils rund 0.3% tiefer gegenüber dem Vortagesschluss.

Verbessertes Geschäftsklima in Deutschland und Frankreich

Deutsche Unternehmer zeigten sich im Februar den neusten Umfrageergebnissen des Münchener Wirtschaftsforschungsinstituts Ifo zufolge optimistischer. Das vielbeachtete Ifo-Geschäftsklimabarometer legte den vierten Monat infolge zu, diesmal von 90.1 im Januar auf 91.1 Punkte, womit die Erwartungen in etwa getroffen wurden. Das Ifo befragt monatlich rund 9'000 Unternehmen zu ihrer Geschäftsentwicklung und zum Ausblick.

Auch in Frankreich hat sich die Unternehmensstimmung im Februar verbessert. Der Indikator des Statistikamts Insee kletterte ebenfalls um einen Punkt auf 103 Zähler.

Unterschiedliche Entwicklung der Inflation in Deutschland und Italien

In Deutschland sind die Verbraucherpreise im Januar um 8.7% gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Damit lag die Teuerungsrate nach dem Wegfall der einmaligen staatlichen Entlastung für Gas- und Fernwärmekunden wieder deutlich höher als noch im Dezember mit 8.1 und fast wieder auf dem Niveau von November mit 8.8%.

In Italien hat sich die Inflationsrate zu Jahresbeginn hingegen deutlicher abgeschwächt als erwartet. Auf Jahressicht stiegen die Verbraucherpreise um 10.7%. Im Dezember hatte die Teuerungsrate noch bei 12.3% gelegen.

 

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Herausgeber: LGT Bank (Schweiz) AG, Glärnischstrasse 36, CH-8027 Zürich
Redaktion: Alessandro Fezzi,
Quelle: LGT Bank (Schweiz) AG

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