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Mit Spannung erwartete US-Verbraucherpreise

Ein stärker als erwarteter Anstieg der Erzeugerpreise in den USA hat die Spannung im Vorfeld der heute zur Publikation anstehenden US-Verbraucherpreise noch erhöht. Sollte der Inflationsdruck in der weltgrössten Volkswirtschaft weiter zunehmen, dürfte dies eine erste Zinslockerung der US-Notenbank noch weiter nach hinten verschieben. 

Datum
Autor
Alessandro Fezzi, LGT Research Content & Publications
Lesezeit
5 Minuten

Navigator Inflation
© Shutterstock

In den USA sind die Preise auf Erzeugerebene im April kräftiger gestiegen als angenommen. Auf Jahressicht erhöhten sich die Produzentenpreise um 2.2% verglichen mit 1.8% im Vormonat (nach unten korrigiert von zuvor 2.1%). Gegenüber dem Vormonat stiegen die Erzeugerpreise um 0.5% (Konsens +0.3%). Ohne Berücksichtigung der Preise für Energie und Lebensmittel betrug die Kernrate im April 2.4% auf Jahressicht und im Monatsvergleich 0.5%. Üblicherweise hat ein Anstieg der Erzeugerpreise zeitlich verzögert Auswirkung auf die Verbraucherpreise. Sollten diese heute Nachmittag um 14:30 Uhr (MEZ) ebenfalls höher als erwartet ausfallen, dürften die Hoffnungen auf eine baldige geldpolitische Lockerung in den USA schwinden.

In New York konnten die Aktienindizes am Dienstag in ruhigem Handel nochmals leicht zulegen. Der Dow Jones Industrial schloss bei 39'558.11 Punkten 0.3% höher und der S&P 500 beendete den Tag mit einem Gewinn von knapp 0.5% bei 5246.68 Punkten. An der Technologiebörse Nasdaq stiegen die Indizes rund 0.7%. Der Nasdaq Composite Index erreichte dabei gar ein neues Rekordhoch. Im Zentrum standen nach wie vor Aktien von Elektroautoherstellern, die von der Ankündigung der US-Regierung von Sonderzöllen von 100% auf E-Autos aus China profitierten. Einen kräftigen Kursanstieg verzeichneten auch die Aktien des US-Software- und Server-Anbieters Oracle, die um knapp 4% zulegen konnten. Medienberichten zufolge soll Oracle mit Elon Musks KI-Firma xAI über das Mieten von Rechenleistung verhandeln.

Für Aufsehen sorgt derzeit die Ankündigung der US-Regierung, Sonderzölle in Höhe von 100% gegen Elektroautos aus China in Kraft zu setzen. Zudem kündigte Washington neue oder stark erhöhte Zölle, u.a. für Solarzellen, Halbleiter oder Medizinartikel an. Die Regierung in Peking warf der Administration Biden vor, auf Kosten Chinas Wahlkampf zu betreiben. China werde entschlossene Massnahmen ergreifen, um seine eigenen Rechte und Interessen zu verteidigen, hiess es. Auch die Europäische Union untersucht derzeit, inwiefern China den Markt für E-Autos verzerrt und ob darauf mit Strafzöllen reagiert werden sollte.

Die Märkte im asiatisch-pazifischen Raum notierten am Mittwoch überwiegend höher und folgten damit den Kursgewinnen an der Wall Street. Chinas Zentralbank beliess unterdessen wie erwartet ihren einjährigen Zinssatz für mittelfristige Kredite unverändert bei 2.5%. Der CSI-300-Index für das chinesische Festland fiel um rund 0.5%, während die Märkte in Südkorea und Hongkong heute wegen eines Feiertags geschlossen blieben. In Australien notierte der S&P/ASX 200 knapp 0.5% höher und in Tokio handelte der Nikkei 225 rund 0.7% fester. Gestern hatte der japanische Elektronik- und Unterhaltungskonzern Sony aufgrund eines schwächeren Geschäfts mit der Spielekonsole PS5 einen Rückgang des operativen Gewinns gemeldet und mit den Gewinnzielen für das laufende Jahr enttäuscht.

Unternehmensnachrichten im Fokus: ABN Amro, Allianz, Merck KGaA, Commerzbank, ThyssenKrupp, Burberry, Cisco.

Konjunkturdaten im Fokus: Schweden Verbraucherpreise, Frankreich Verbraucherpreise, Niederlande BIP, Eurozone BIP und Industrieproduktion, USA Verbraucherpreise und Einzelhandelsumsätze sowie der Empire State Industrieindikator der New Yorker Fed.
 

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Quelle: LGT Bank (Schweiz) AG

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