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Optimismus an den Märkten vor einer datenintensiven Woche

Die Inflationsdaten aus den USA entsprachen zum Ende der vergangenen Woche in etwa den Markterwartungen und beruhigten die Befürchtungen, dass ein Wiederaufleben der Inflation den Zinssenkungspfad der Federal Reserve (Fed) noch weiter zurückdrängen könnte. Am Montag handelten die asiatischen Märkte im Vorfeld einer Woche voller makroökonomischer Veröffentlichungen und geldpolitischer Entscheidungen der Zentralbanken überwiegend im positiven Bereich.

Datum
Autor
Shane Strowmatt, LGT
Lesezeit
5 Minuten
Inflation bildlich dargestellt

Die makroökonomischen Veröffentlichungen dieser Woche beginnen mit einer Reihe von Einkaufsmanagerindizes (PMI) des verarbeitenden Gewerbes aus mehreren Ländern, die im Laufe des Tages veröffentlicht werden und am späten Montag mit dem ISM PMI des verarbeitenden Gewerbes der USA ihren Höhepunkt erreichen. Am Dienstag stehen der Schweizer Verbraucherpreisindex und die deutschen Arbeitslosenzahlen an. Mitte der Woche werden Händlerinnen und Händler eine Reihe von Dienstleistungs-PMIs sichten, um sich ein besseres Bild davon zu machen, wohin sich die wichtigsten Volkswirtschaften der Welt bewegen. Die nächste Runde der geldpolitischen Entscheidungen der Zentralbanken wird ebenfalls bekannt gegeben, beginnend mit der kanadischen Zentralbank (BoC) am Mittwoch, der Europäischen Zentralbank (EZB) am Donnerstag und der russischen Notenbank am Freitag. Zum Abschluss der Woche wird die Lage des Welthandels klarer werden, wenn zwei der grössten Exporteure der Welt - China und Deutschland - ihre Handelsbilanzdaten veröffentlichen. Ebenfalls am Freitag veröffentlicht der Euroraum das Bruttoinlandsprodukt, und sowohl die USA als auch Kanada geben ihre Arbeitsmarktdaten bekannt.

In der asiatisch-pazifischen Region starteten die Aktienmärkte aufgrund positiver PMI-Daten stark in die Woche. In China stieg der Caixin-Einkaufsmanagerindex (PMI) für das verarbeitende Gewerbe im Mai auf 51.7 Punkte, nachdem der in der vergangenen Woche veröffentlichte offizielle PMI für das verarbeitende Gewerbe auf 49.5 Punkte gesunken war. Ein Wert unter 50 deutet auf eine Kontraktion hin. Der Hang Seng Index in Hongkong wurde mit einem Plus von 2.3% gehandelt, während der Shanghai Composite 0.4% verlor. In Tokio legte der Nikkei 225 um 1.2% zu, nachdem die Produktionstätigkeit in Japan zum ersten Mal seit einem Jahr zugenommen hatte. Der japanische Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe lag im Mai bei 50.4, gegenüber 49.6 im April. Der südkoreanische Kospi stieg ebenfalls um 1.8%, nachdem der PMI für das verarbeitende Gewerbe mit 51.6 den höchsten Stand seit zwei Jahren erreicht hatte. In Australien notierte der S&P/ASX 200 0.7% höher.

Die am Freitag veröffentlichten persönlichen Konsumausgaben (PCE) - das von der US-Notenbank bevorzugte Mass für die US-Inflation - stiegen im April um 0.3% gegenüber dem Vormonat bzw. 2.7% gegenüber dem Vorjahresmonat. Die PCE-Kerninflation, bei der die volatilen Lebensmittel- und Energiepreise herausgerechnet werden, stieg im April um 0.2% gegenüber dem Vormonat und um 2.8% gegenüber dem Vorjahr. Die Zahlen entsprachen in etwa den Markterwartungen, liegen aber weiterhin über dem Inflationsziel der Fed von 2%.

In New York beendeten die Aktienindizes die Woche stark. Der Dow Jones Industrial stieg um 1.5% und der S&P 500 beendete den Tag mit einem Plus von 0.8%. Der Nasdaq-100 schloss am Freitag praktisch unverändert.

Unterdessen wuchs das kanadische Bruttoinlandsprodukt im ersten Quartal um 1.7% und blieb damit deutlich hinter den Erwartungen und der Prognose der Zentralbank von 2.8% zurück. Die am Freitag veröffentlichten Zahlen kamen nur einen Tag, nachdem die Wachstumsrate des US-BIP im ersten Quartal auf 1.3% für das Jahr nach unten korrigiert worden war.

Die Inflation im Euroraum fiel höher aus als von den Märkten erwartet: Im Mai stiegen die Preise im Vergleich zum Vorjahresmonat um 2.6%. Dieses Tempo war etwas höher als die Inflation von 2.4% im April. Die Kerninflation - bei der die Preise für Energie, Lebensmittel, Alkohol und Tabak herausgerechnet werden - stieg im Mai um 2.9% gegenüber 2.7% im April. Trotz der unerwartet hohen Inflation gehen die Märkte weiterhin davon aus, dass die EZB bei der Bekanntgabe der Geldpolitik am Donnerstag die Zinsen senken wird, doch könnte ein Wiederaufleben der Inflation das Tempo weiterer Zinssenkungen beeinflussen.

Die Energiemärkte zeigten sich am Montag stabil, nachdem sich die OPEC+-Gruppe der Erdöl exportierenden Länder am Wochenende auf eine Verlängerung der Produktionskürzungen bis Ende nächsten Jahres geeinigt hatte. Die Gruppe plant, die Kürzungen von 3.66 Millionen Barrel pro Tag um ein ganzes Jahr bis Ende 2025 zu verlängern und eine weitere Reihe von Kürzungen von 2.2 Millionen Barrel pro Tag bis September 2024 zu verlängern, bevor diese Kürzungen im Laufe des folgenden Jahres reduziert werden. Die Brent-Futures wurden knapp unter USD 81 und die West Texas Intermediate-Futures unter USD 77 pro Barrel gehandelt.

Unternehmensnachrichten im Fokus: Es stehen heute keine wichtigen Unternehmensnachrichten an.

Konjunkturdaten im Fokus: Verbraucherpreisindex Türkei, Einkaufsmanagerindizes Industrie aus mehreren Ländern im Laufe des Tages, darunter Spanien, Italien, Deutschland und Kanada. ISM-Einkaufsmanagerindex Industrie USA.

 

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Redaktion: Alessandro Fezzi
Quelle: LGT Bank (Schweiz) AG

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