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US-Einzelhandelsumsätze stagnieren

Die Einzelhandelsumsätze in den USA stiegen im vergangenen Monat langsamer als erwartet. Dies ist ein Zeichen dafür, dass die Inflation und die hohen Zinsen die Verbraucherinnen und Verbraucher in der grössten Volkswirtschaft der Welt unter Druck setzen. Nach der Veröffentlichung der Einzelhandelsumsätze zogen die Staatsanleihen an. Später am Dienstag stiegen die Aktienmärkte, nachdem die Daten zur US-Industrieproduktion im Mai eine Belebung der Fabrikaktivitäten zeigten.

Datum
Autor
Shane Strowmatt, LGT
Lesezeit
5 Minuten
Sale-Schild im Geschäft
© Shutterstock

Die US-Einzelhandelsumsätze stiegen im Mai um 0.1% im Vergleich zum Vormonat bzw. um 2.3% im Vergleich zum Vorjahresmonat. Ökonominnen und Ökonomen hatten mit einem etwas höheren monatlichen Anstieg gerechnet. Die Einzelhandelsumsätze für die vorangegangenen Monate wurden ebenfalls nach unten korrigiert, wobei die Zahl im April nun um 0.2% zurückging. In der vergangenen Woche lagen sowohl die Verbraucher- als auch die Erzeugerpreise in den USA unter den Erwartungen. Schwächer als erwartet ausgefallene Verbraucher- und Erzeugerpreise in Verbindung mit schwachen Einzelhandelsumsätzen und Rissen auf dem Arbeitsmarkt bestärken die Federal Reserve (Fed) in ihren Plänen, die Zinsen bald zu senken.

Die Renditen für Staatsanleihen fielen am Dienstag über die gesamte Kurve hinweg, wobei die Renditen für zweijährige Anleihen um 4.7% und die für zehnjährige Anleihen knapp über 4.2% lagen. Im weiteren Verlauf des Tages zerstreute ein Anstieg der US-Fabrikproduktion im Mai um 0.9% gegenüber dem Vormonat die Befürchtungen, dass sich die schwachen Einzelhandelsumsätze negativ auf die Unternehmensgewinne auswirken könnten. In New York kletterten die Aktienindizes trotz einer Reihe von jüngsten Allzeithochs weiter nach oben. Der Dow Jones Industrial gewann 0.2% und der S&P 500 schloss 0.3% höher. Der Nasdaq-100 beendete die Sitzung nur geringfügig im Plus, unterstützt von Aktien aus der Chipindustrie.

Nvidia wird zum wertvollsten Unternehmen der Welt

Bei den Einzelwerten stiegen die Aktien von Nvidia am Dienstag um weitere 3.6% und machten das Unternehmen zum wertvollsten börsennotierten Unternehmen der Welt. Mit einer Marktkapitalisierung von USD 3.34 Billionen hat das Unternehmen nun die Marktkapitalisierung von Microsoft übertroffen. Die Aktien von Nvidia sind seit Jahresbeginn um 174% gestiegen, da die Nachfrage nach den Chips des Unternehmens, die in Rechenzentren für künstliche Intelligenz eingesetzt werden, explodiert ist.

Gemischte japanische Daten

In Tokio legte der Nikkei 225 um 0.2 % zu, nachdem die Handelsdaten für Mai veröffentlicht wurden, die zeigten, dass die Exporte im Jahresvergleich um 13.5% gestiegen waren und damit die Erwartungen übertroffen hatten. Die Einfuhren stiegen im gleichen Zeitraum um 9.5%. Das Geschäftsvertrauen der grössten japanischen Unternehmen des verarbeitenden Gewerbes sank von +9 im Mai auf +6, während es bei den Unternehmen des nicht-verarbeitenden Gewerbes laut Tankan-Index von +26 auf +31 anstieg. In Südkorea schoss der Kospi um 1% nach oben, angetrieben von Samsung-Aktien, die um 1.8% höher gehandelt wurden. In Australien notierte der S&P/ASX 200 um 0.2% niedriger. Der Hang Seng Index in Hongkong stieg um 2.3%, nachdem die chinesische Wertpapieraufsichtsbehörde erklärt hatte, sie wolle die Vorschriften zur Verhinderung illegaler Kapitalmarktaktivitäten verschärfen. Die Aktien auf dem chinesischen Festland wurden leicht schwächer gehandelt. Der CSI 300 verlor 0.3%.

Deutsche Konjunkturerwartungen stagnieren

Die Erwartungskomponente des deutschen ZEW-Indikators hat sich im Juni verlangsamt, was die Stärke der wirtschaftlichen Erholung in Deutschland in Frage stellt. Der Erwartungsindex stieg auf 47.5 Punkte von 47.1 im Mai. Die Komponente der aktuellen Lage sank im Juni um 1.5 Punkte auf -73.8 Punkte. Die Ergebnisse der ZEW-Umfrage kommen, nachdem die Umfrage des Ifo-Instituts im letzten Monat den vierten Monat in Folge steigende Erwartungen der deutschen Wirtschaft gezeigt hat und bestätigt wurde, dass die deutsche Wirtschaft im ersten Quartal um 0.2% gewachsen ist, nachdem sie im vorangegangenen Quartal geschrumpft war. Der deutsche DAX legte am Dienstag um 0.3% zu.

Ebenfalls in Europa lag die jährliche Inflationsrate in der Eurozone im Mai bei 2.6% und damit höher als im April (2.4%). Die Inflation im Dienstleistungssektor sowie bei Nahrungsmitteln, Alkohol und Tabak trug am meisten zu den höheren Preisen bei. Der Euro Stoxx 50 legte um 0.7% zu.

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Herausgeber: LGT Bank (Schweiz) AG, Glärnischstrasse 36, CH-8027 Zürich
Redaktion: Alessandro Fezzi
Quelle: LGT Bank (Schweiz) AG

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