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Börsen finden etwas Erleichterung in der Hoffnung auf eine Entspannung bei den Zöllen sowie soliden Unternehmensgewinnen

Die Märkte im asiatisch-pazifischen Raum legten am Dienstag nach einer technologiegetriebenen Rally an der Wall Street überwiegend zu. Die Kommentare von US-Präsident Donald Trump zu möglichen vorübergehenden Zollentlastungen boten etwas Unterstützung, doch bleibt die Unsicherheit über zukünftige Handelspolitiken bestehen. Nachdem die Berichtssaison für Unternehmensgewinne gerade erst begonnen hat, konnte die New Yorker Investmentbank Goldman Sachs mit ihren Ergebnissen für das erste Quartal die Erwartungen übertreffen und Nvidia versprach bedeutende Investitionen in KI-Technologie in den USA.

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  • Autor Alessandro Fezzi, LGT Research Content & Publications
  • Lesezeit 5 Minuten

US Banken
© Shutterstock

Die Aktienmärkte in Asien stiegen am Dienstag, angetrieben durch Optimismus über mögliche US-Zollbefreiungen. Der Nikkei 225 in Japan gewann 1.1% und der Kospi in Südkorea legte um 1% zu, gestützt durch Technologie- und Automobilaktien. Der S&P/ASX 200 in Australien notierte 0.4% höher. Die indischen Märkte stiegen im frühen Handel um über 2%, wobei der Nifty 50 um 2.1% und der BSE Sensex um 2.1% zulegten. In Hongkong schloss der Hang Seng Index unverändert. Die chinesischen Märkte schwankten aufgrund anhaltender Handelsspannungen mit den USA und bevorstehender BIP-Daten.

US-Börsen kämpfen mit der Unsicherheit in der Handelspolitik

Die Aktienindizes an der Wall Street erlebten einen gemischten Wochenstart, da unberechenbare Handelspolitiken Investorinnen und Investoren beunruhigten. Am Samstag bot eine Befreiung von Zöllen auf bestimmte Elektronik aus China und mögliche Entlastungen für Automobilhersteller etwas Optimismus. Doch die Aussicht auf neue Zölle auf medizinische Produkte dämpfte diese Erleichterung. Der Dow Jones Industrial stieg um 0.8% auf 40'524.79 Punkte, während der S&P 500 und der Nasdaq 100 um 0.8% bzw. 0.6% zulegten. Trotz jüngster Gewinne bleibt der Dow für das Jahr fast 5% im Minus. Die Anlegerstimmung wurde weiter durch Kommentare von US-Handelsminister Howard Lutnick erschüttert, der darauf hinwies, dass die derzeitigen Zollaussetzungen nur vorübergehend sind. Anleger und Anlegerinnen konzentrieren sich nun auf die bevorstehenden Berichte über die Ergebnisse des ersten Quartals von grossen Unternehmen wie Bank of America und Citigroup sowie auf neue Wirtschaftsdatenveröffentlichungen.

Goldman Sachs übertrifft Erwartungen im ersten Quartal

Das New Yorker Investmenthaus meldete am Montag einen Gewinn von USD 14.12 pro Aktie im ersten Quartal und übertraf damit den Konsens von USD 12.35. Der Umsatz stieg auf USD 15.06 Milliarden, angetrieben durch einen Gewinnanstieg von 15% auf USD 4.74 Milliarden. Die Handelserlöse im Aktienbereich der Bank übertrafen die Erwartungen, trotz der Marktvolatilität aufgrund der Handelspolitiken von Präsident Donald Trump. CEO David Solomon zeigte sich zuversichtlich, die sich ändernde Wirtschaftslage zu meistern.

Nvidia wird KI-Technologie in den USA produzieren

Nvidia kündigte Pläne an, in den nächsten vier Jahren KI-Technologie im Wert von bis zu USD 500 Milliarden in den USA zu produzieren. Zwei Supercomputer-Fabriken werden in Texas mit Foxconn in Houston und Wistron in Dallas gebaut, wobei die Massenproduktion in 12 bis 15 Monaten beginnen soll. Darüber hinaus hat die Chipproduktion für KI-Software mit TSMC in Arizona begonnen. Diese Massnahme steht im Einklang mit den Bemühungen, die US-Chipherstellung angesichts geopolitischer Bedenken zu stärken, und folgt auf erhebliche Subventionen während der Präsidentschaft von Joe Biden.

US-CEOs erwarten Rezession innerhalb von sechs Monaten

Eine am Montag von Chief Executive veröffentlichte Umfrage ergab, dass 62% der US-CEOs innerhalb von sechs Monaten eine Rezession erwarten, gegenüber 48% im März. Diese wachsende Besorgnis wird mit den Zollpolitiken von Präsident Donald Trump in Verbindung gebracht, die die Marktvolatilität erhöht haben. Die Umfrage ergab auch, dass 75% der CEOs glauben, dass Zölle ihre Geschäfte in diesem Jahr negativ beeinflussen werden. Trotz dieser Sorgen erwarten etwas mehr als die Hälfte der Befragten eine Verbesserung der Geschäftslage im nächsten Jahr.

Europäische Märkte steigen aufgrund nachlassender Zollspannungen

Die Aktienindizes in Europa stiegen am Montag nach den Befreiungen für bestimmte Elektronik aus China. Zudem hatte die EU bekanntlich ihre Gegenzölle für 90 Tage ausgesetzt, um Gespräche zu führen. Der EuroStoxx 50 legte um 2.6% zu und erholte sich um über 8% von seinem Tiefstand in der letzten Woche. Der Schweizer SMI gewann 2.3%. Besonders europäische Banken und Technologiebereiche verzeichneten deutliche Gewinne.

Unternehmensnachrichten im Fokus: Quartalszahlen von Louis Vuitton, Beiersdorf, Bank of America, Johnson & Johnson, Citigroup und Rio Tinto.

Konjunkturdaten im Fokus: Sitzungsprotokoll der Reserve Bank of Australia (03:30), Arbeitslosenquote Grossbritannien (08:00), Bankkredit Umfrage der Europäischen Zentralbank (10:00), ZEW Konjunkturerwartungen Deutschland (11:00), Industrieproduktion Eurozone (11:00), Verbraucherpreisindex Kanada (14:30), USA Empire-State-Herstellungsindex (14:30).

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Redaktion: Alessandro Fezzi
Quelle: LGT Bank (Schweiz) AG