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Zollbedingte Volatilität hält an, während die Unternehmensberichtssaison in den Fokus rückt

US-Aktien schlossen am Freitag mit Gewinnen, nach einer äusserst volatilen Woche im Zuge des Handelskriegs und des vierten aufeinanderfolgenden Rückgangs des US-Verbrauchervertrauens. Unterdessen hat US-Präsident Trump Smartphones, Computer und andere Technologieprodukte von den verhängten Zöllen auf chinesische Importe, zumindest temporär, ausgenommen. Diese Woche werden die globalen Märkte weiterhin auf den eskalierenden Handelskrieg zwischen den USA und China fokussiert sein. In den Fokus rücken nun auch wieder die Unternehmensgewinne. Erste Berichte von grossen US-Banken, darunter JP Morgan und Morgan Stanley, fielen am Freitag besser als erwartet aus.

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  • Autor Alessandro Fezzi, LGT Research Content & Publications
  • Lesezeit 5 Minuten

JPMorgan
© Shutterstock

In Hongkong legten der Aktienmarkt am Montag um über 2% zu und führte damit die Gewinne in der Asien-Pazifik-Region an, nachdem US-Präsident Donald Trump die Zölle auf Unterhaltungselektronik ausgesetzt hatte. Der Hang Seng Index kletterte um 2.3% und der Hang Seng Tech Index stieg um 2.5%. Japans Nikkei 225 und Südkoreas Kospi verzeichneten ebenfalls deutliche Gewinne und gewannen 1.9% bzw. 1%. Die Zollausnahmen der USA, die Smartphones und Computer umfassen, haben die Marktstimmung verbessert, obwohl Trump angedeutet hat, dass die Ausnahmen möglicherweise nicht dauerhaft sein werden. Die Ausnahmen werden als Erleichterung für den Technologiesektor gesehen, der erheblicher Marktvolatilität und potenziellen Kostensteigerungen ausgesetzt war. In einer weiteren Nachricht stiegen Chinas Exporte im März um 12.4% und übertrafen damit die Erwartungen deutlich, da Unternehmen die Lieferungen beschleunigten, um US-Zölle zu vermeiden. Die Importe gingen jedoch aufgrund schwacher Inlandsnachfrage um 4.3% zurück.

China verhängt 125% Zölle auf US-Waren

China kündigte am Freitag an, dass es die Zölle auf US-Waren ab dem 12. April von 84% auf 125% erhöhen wird, als Reaktion auf die reziproken Zölle von US-Präsident Trump. Washington bestätigte, dass der US-Zollsatz auf chinesische Importe nun insgesamt 145% beträgt. Diese Eskalation der Handelskonflikte hat die Hoffnungen auf ein Handelsabkommen zwischen den USA und China verringert. Goldman Sachs hat seine Prognose für das chinesische BIP auf 4% revidiert und verweist auf die Auswirkungen der US-Handelskonflikte und das langsamere globale Wachstum.

Wall Street beendet volatile Woche mit Gewinnen

US-Aktien stiegen am Freitag stark an, wobei der Dow Jones Industrial Average um 619 Punkte auf 40'212.71 kletterte, der S&P 500 um 1.8% auf 5363.36 stieg und der Nasdaq Composite um 2.1% auf 16'724.46 zulegte. Dies beendete eine der turbulentesten Wochen an der Wall Street, die von erheblicher Volatilität aufgrund von Unsicherheiten in der Handelspolitik geprägt war. Anfang dieser Woche kündigte Präsident Trump eine 90-tägige Pause für einige Zölle an, was die Märkte zunächst beflügelte. Anhaltende Handelskonflikte mit China, das mit höheren Zöllen auf US-Waren reagierte, belasteten jedoch weiterhin die Anlegerstimmung. Trotz des Tumults verzeichneten der S&P 500 und der Nasdaq ihre besten Wochengewinne seit November 2023 bzw. 2022.

Berichtssaison gestartet

JPMorgan Chase meldete am Freitag für das erste Quartal einen Gewinn von USD 5.07 pro Aktie und übertraf damit die Schätzungen aufgrund einer robusten Aktienhandelsaktivität. Der Umsatz stieg um 8% aufgrund höherer Einnahmen aus der Vermögensverwaltung und Investmentbanking-Gebühren. Trotz der soliden Ergebnisse warnte CEO Jamie Dimon vor wirtschaftlichen Turbulenzen und verwies auf geopolitische Probleme, potenzielle Handelskriege und hohe Inflation. Morgan Stanley meldete für das erste Quartal einen Gewinn von USD 2.60 pro Aktie und übertraf damit die Schätzung von USD 2.20 pro Aktie.

US-Verbraucherstimmung fällt im April stark

Das Verbrauchervertrauen in den USA sank im April im Vergleich zum März um 11% und erreichte laut der Universität von Michigan am Freitag 50.8. Dies markiert den vierten aufeinanderfolgenden Rückgang, wobei die Inflationserwartungen auf 6.7% stiegen, dem höchsten Wert seit 1981. Der Rückgang der Verbraucherstimmung ist auf die Angst vor eskalierenden globalen Handelskonflikten und deren Auswirkungen auf Preise und Wirtschaft zurückzuführen. Die jüngsten Zollentscheidungen von Präsident Trump, einschliesslich einer teilweisen Rücknahme und neuer Abgaben auf China, haben die wirtschaftlichen Bedenken weiter verschärft.

Unternehmensnachrichten im Fokus: Quartalszahlen von Goldman Sachs.

Konjunkturdaten im Fokus: Erzeuger- und Importpreise Schweiz (08:30).

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Redaktion: Alessandro Fezzi
Quelle: LGT Bank (Schweiz) AG