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Chinesische Industrieproduktion zieht an, aber der Konsum bleibt schwach

Redaktioneller Hinweis: Aufgrund eines Feiertages erscheint die nächste Ausgabe des LGT Navigators am Dienstag, 21. Mai 2024.

Die am Freitag aus China veröffentlichten Wirtschaftsdaten zeichneten das Bild einer unausgeglichenen Wirtschaft. Die chinesische Industrieproduktion übertraf die Erwartungen, während die Einzelhandelsumsätze schwächer waren als erwartet. Dies setzte die Aktienmärkte in Asien am Freitag unter Druck, nachdem die amerikanischen und europäischen Aktien am Donnerstag überwiegend im Minus geschlossen hatten. Die Marktteilnehmerinnen und Marktteilnehmer werden die harmonisierten Verbraucherpreisindizes, die am Freitag in Europa veröffentlicht werden, im Auge behalten, nachdem die Inflationsdaten aus den USA zu Beginn der Woche eher schwach ausgefallen waren. 

Datum
Autor
Shane Strowmatt, LGT
Lesezeit
5 Minuten
China Hafen
© Shutterstock

Die Industrieproduktion in China ist im April um 6.7% im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gestiegen. Das ist deutlich mehr als die 4.5% vom März und liegt über den Markterwartungen. Die Einzelhandelsumsätze stiegen im April im Jahresvergleich um 2.3%, gegenüber 3.1% im März, und lagen damit weit unter den Markterwartungen. Es war auch die langsamste Wachstumsrate der Einzelhandelsumsätze seit Ende 2022. Spät am asiatischen Handelstag konnten chinesische Aktien gegen den regionalen Trend leichte Gewinne verzeichnen. Der Hang Seng Index in Hongkong notierte 0.4% höher, während der Shanghai Composite um 0.1% zulegte. In Tokio verlor der Nikkei 225 0.5% und der südkoreanische Kospi fiel um 0.9%. Der australische S&P/ASX 200 notierte am Freitag 0.8% niedriger.

Eine Reihe von makroökonomischen Daten aus den USA am Donnerstag liess die Händlerinnen und Händler über den Zustand der US-Wirtschaft und die nächsten geldpolitischen Schritte der Federal Reserve (Fed) rätseln. Die Importpreise stiegen im April stärker als vom Markt erwartet um 0.9% im Monatsvergleich. Unterdessen gingen die Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung in den USA letzte Woche um 10‘000 auf 222‘000 zurück. Der Neubau von Eigenheimen nahm im April weniger stark zu als erwartet, und die Genehmigungen für neue Wohnungen fielen um 3% auf den niedrigsten Wert seit Ende 2022, was den Druck auf die Immobilienmärkte aufgrund höherer Zinssätze für Hauskredite verdeutlicht. Die Industrieproduktion stagnierte im Berichtsmonat, was zeigt, dass das verarbeitende Gewerbe ebenfalls Schwierigkeiten hat, in Schwung zu kommen.

Die am Donnerstag veröffentlichten Wirtschaftsdaten gaben den Märkten keine klare Richtung vor. In New York wurden die Aktienindizes nach einem Anstieg auf neue Allzeithochs in der vorangegangenen Sitzung zunächst im positiven Bereich gehandelt, gerieten dann aber im weiteren Verlauf des Donnerstags ins Stocken. Der Dow Jones Industrial durchbrach am Donnerstag zum ersten Mal kurz die 40‘000er-Marke, fiel aber von seinem Allzeithoch zurück und schloss am Donnerstag mit einem Minus von 0.1% bei 39‘869.38 Punkten. Der S&P 500 und der technologielastige Nasdaq-100 verloren jeweils 0.2%.

In Europa schlossen die Aktienindizes am Donnerstag überwiegend niedriger. Der Euro Stoxx 50 sank um 0.5%. Der Schweizer SMI war der einzige Lichtblick unter den grossen Märkten des Kontinents und legte am Donnerstag um 0.4% zu. Bei den Einzelwerten fielen die Aktien von Siemens um fast 7%, nachdem das deutsche Industrieunternehmen seine Umsatzprognose für sein Segment Digital Industries gesenkt hatte. Die Schweizer Versicherungsgesellschaften Swiss Re und Zurich Insurance legten um 3.8% bzw. 3.5% zu, nachdem beide Unternehmen Ergebnisse für das erste Quartal vorlegten, die über den Markterwartungen lagen.

Unternehmensnachrichten im Fokus: Quartalszahlen von Richemont.

Konjunkturdaten im Fokus: Industrieproduktion Schweiz, harmonisierter Verbraucherpreisindex Eurozone.

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Quelle: LGT Bank (Schweiz) AG

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