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US-Inflation geht nur leicht zurück, aber Zinshoffnungen bleiben intakt

Die Inflation in den USA ging im April leicht zurück, was zur Wochenmitte für eine gewisse Erleichterung an den Aktienmärkten sorgte. In der Folge erhöhte sich an den Futures-Märkten die implizite Wahrscheinlichkeit, dass die US-Notenbank im September mit Zinssenkungen beginnen wird. 

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Alessandro Fezzi, LGT
Lesezeit
5 Minuten
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In den Vereinigten Staaten sind die Verbraucherpreise im April zwar weiterhin stark gestiegen, jedoch nicht mehr ganz im Tempo des Vormonats. Die aktuelle Teuerungsrate beträgt 3.4%, verglichen mit 3.5% im März. Auf Monatssicht stiegen die Verbraucherpreise um 0.3%, damit ebenfalls etwas moderater als angenommen. Die Kerninflationsrate - ohne Berücksichtigung der Energie- und Nahrungsmittelpreise - gab im April auf 3.6% von 3.8% im Monat zuvor nach. Insgesamt scheinen die neuesten Inflationsdaten den Ausblick auf erste Zinslockerungen der US-Notenbank nicht signifikant geändert zu haben. Angesichts der hartnäckigen Teuerung hält die Federal Reserve seit längerem an ihrer straffen Geldpolitik fest und Notenbankchef Jerome Powell zeigte sich jüngst erneut zurückhaltend mit Blick auf eine geldpolitische Lockerung. 

An der Wall Street beendete der Dow Jones Industrial, nachdem er im späten Handel auf ein Rekordhoch von 39'935.00 Zählern geklettert war, den Handelstag mit einem Plus von 0.9% bei 39'908.00 Punkten. Der breit gefasste S&P 500 legte um 1.2% auf 5308.15 Punkte zu. Für den Nasdaq 100, der ebenfalls einen Höchststand erreichte, ging es schlussendlich um 1.5% aufwärts, auf 18'596.65 Zähler.

Einen Hinweis auf die wirtschaftliche Entwicklung in den USA und insbesondere den wichtigen Privatkonsum boten die gestern veröffentlichten Daten zu den Einzelhandelsumsätzen. Den Angaben des Handelsministerium zufolge blieben die Retail Sales im April unverändert gegenüber dem Vormonat, womit die Konsensprognose der Ökonominnen und Ökonomen einer Zunahme um 0.4% klar enttäuscht wurde. Zudem war das Umsatzplus im März mit 0.6% geringer als zunächst mit 0.7% ausgewiesen. Ebenfalls negativ fiel die neueste Auswertung der monatlichen Umfrage der New Yorker Fed zur Stimmung in der regionalen Industrie aus. Der daraus resultierende Empire-State-Index fiel im Mai um 1.3 auf minus 15.6 Punkte zurück. Analystinnen und Analysten hatten im Schnitt mit einer Aufhellung auf minus 10 Punkte gerechnet. Unter der Nulllinie signalisiert der Indikator einen Rückgang der wirtschaftlichen Aktivität. 

An Asiens Börsen ging es aufwärts. In Tokio legte der Nikkei 225 um 1.3% zu und in Südkorea stieg der Kospi nach einem Feiertag um 0.8%. Auch der Hang Seng Index in Hongkong wurde nach einem Feiertag wiedereröffnet und stieg um 1.9%, während der Shanghai Composite um 0.5% zulegte. In Australien verzeichnete der S&P/ASX 200 ein Plus von 1.7%.

Der Sachverständigenrat der Bundesregierung Deutschlands, die so genannten "Wirtschaftsweisen", senkten ihre Konjunkturprognose für dieses Jahr. Demnach wird im laufenden Jahr noch mit einem Wachstum des Bruttoinlandsprodukts von 0.2% gerechnet. Im vergangenen Herbst war noch ein Wachstum von 0.7% prognostiziert worden. Hintergrund sei eine schwache gesamtwirtschaftliche Nachfrage. Auch die Bundesregierung geht für dieses Jahr nur von einem moderaten BIP-Wachstum von 0.3% aus. Gleichzeitig rechnen die "Wirtschaftsweisen" in diesem Jahr im Schnitt mit einer Inflationsrate von 2.4% und 2025 mit 2.1%.

Unternehmensnachrichten im Fokus: Swiss Re, Siemens, Deutsche Telekom, Wienerberger, Easyjet, BT Group, Applied Materials und Walmart. 

Konjunkturdaten im Fokus: Italien Verbraucherpreise, USA Import- und Exportpreise, Philly Fed-Industrieindikator, Erstanträge Arbeitslosenversicherung, Baubeginn und -Genehmigungen sowie Industrieproduktion. 

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Redaktion: Alessandro Fezzi
Quelle: LGT Bank (Schweiz) AG

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