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Fokus bleibt auf Anleihenrenditen und Unternehmensgewinnen

Die Unsicherheit vor den bevorstehenden Wahlen in den USA und weiter steigende Renditen am Anleihemarkt belasteten die US-Aktienmärkte am Mittwoch schwer. Insbesondere die zinssensitiven Technologiewerte gerieten unter Druck. Unterdessen bleibt die US-Wirtschaftsaktivität laut dem Beige Book der Federal Reserve stabil und der Arbeitsmarkt ist weiterhin robust.

Datum
Autor
Alessandro Fezzi, LGT Research Content & Publications
Lesezeit
5 Minuten

USA Zinsen
© Shutterstock

An der Wall Street führten weiter steigende Renditen am Anleihemarkt aufgrund sinkender Erwartungen an Zinssenkungen in den USA und Unsicherheit angesichts der bevorstehenden Wahlen zur Wochenmitte zu Verlusten. Insbesondere zinssensitive Technologiewerte gerieten unter Druck. Der Dow Jones Industrial fiel um fast 1% und schloss bei 42'514.95 Punkten. Der marktbreite S&P 500 verlor 0.9% und schloss bei 5797.42 Punkten. An der Technologiebörse Nasdaq fielen die Indizes um rund 1.5%. Am Anleihemarkt stieg die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen auf 4.24%. Unter den Technologiewerten stoppten die stark gewichteten Aktien des Chipherstellers Nvidia ihre jüngste Rekordrally und fielen um fast 3%. Die Apple-Aktien verloren mehr als 2%. Einige Marktteilnehmerinnen und Marktteilnehmer sind optimistisch, dass die KI-Plattform Apple Intelligence bald die iPhone-Lieferungen drastisch erhöhen könnte, sagte der Experte Ming-Chi Kuo von TF International Securities. Allerdings deuten die jüngsten Bestellkürzungen von Apple darauf hin, dass diese optimistische Erwartung kurzfristig möglicherweise nicht erfüllt wird.

Fed Beige Book: Wirtschaftsaktivität beinahe unverändert, Arbeitsmarkt bleibt stark

Das am Mittwoch veröffentlichte Beige Book der Federal Reserve zeigte, dass die US-Wirtschaftsaktivität seit Anfang September weitgehend unverändert blieb, wobei nur zwei Distrikte ein moderates Wachstum meldeten. Trotz dieser Stabilität zeigte der Arbeitsmarkt weiterhin Stärke, mit leichten oder moderaten Beschäftigungszuwächsen in den meisten Distrikten und geringer Fluktuation der Arbeitskräfte. Die Konsumausgaben waren gemischt, mit einer Verschiebung hin zu günstigeren Alternativen, während die Inflation moderierte, da es den Unternehmen schwer fiel, höhere Inputkosten weiterzugeben, was die Gewinnmargen belastete.

Asiatische Aktien fallen, da steigende Renditen die Technologie belasten - Südkorea vermeidet technische Rezession

Die Märkte im asiatisch-pazifischen Raum fielen am Donnerstag grösstenteils, nachdem die US-Aktien über Nacht gefallen waren, wobei der Dow Jones Industrial Average seinen schlechtesten Tag seit mehr als einem Monat verzeichnete. Der japanische Nikkei 225 machte Verluste wett und stieg um 0.1%, aber der Topix verlor 0.2%. Australiens S&P/ASX 200 stieg um 0.3% und machte ebenfalls Verluste wett. Der Hang Seng Index in Hongkong fiel um 0.6%, während der CSI 300 auf dem chinesischen Festland einen grösseren Verlust von 0.9% verzeichnete. Südkorea vermied knapp eine technische Rezession, da das BIP im dritten Quartal um 0.1% wuchs, nach einem Rückgang von 0.2% im zweiten Quartal, laut den am Donnerstag veröffentlichten Daten. Dieses Wachstum lag jedoch unter den Prognosen von 0.5%. Im Jahresvergleich wuchs die Wirtschaft um 1.5%, was ebenfalls die erwarteten 2% verfehlte. Nach der BIP-Ankündigung fiel der Kospi-Index in Südkorea um 0.15%, während der Kosdaq um 0.65% sank.

EZB-Chefin Lagarde warnt vor weiterer Lockerung

Die Präsidentin der Europäischen Zentralbank, Christine Lagarde, betonte am Mittwoch die Notwendigkeit zur Vorsicht bei zukünftigen Zinssenkungen und hob die Bedeutung eingehender Daten hervor. Händlerinnen und Händler haben die Erwartungen an grössere Zinssenkungen verstärkt, nachdem Politikerinnen und Politiker vor dem Verfehlen des 2%-Inflationsziels gewarnt hatten. Die EZB senkte kürzlich ihren Leitzins um 25 Basispunkte auf 3.25%, wobei Diskussionen über mögliche weitere Senkungen, darunter eine deutliche Senkung um 50 Basispunkte bei der nächsten Sitzung im Dezember, andauern.

Bank of Canada senkt Zinsen um 50 Basispunkte

Die Bank of Canada senkte ihren Leitzins am Mittwoch um 50 Basispunkte auf 3.75%, was die erste bedeutende Senkung seit über vier Jahren darstellt. Die Zentralbank, die die Zinsen seit Juni viermal gesenkt hat, verwies auf eine Rückkehr zu niedriger Inflation, wobei die Rate im September auf 1.6% fiel. Gouverneur Tiff Macklem erklärte, dass dieser Schritt darauf abzielt, die Nachfrage und das Wirtschaftswachstum anzukurbeln, die trotz früherer Senkungen schleppend waren. Ökonominnen und Ökonomen prognostizieren die Möglichkeit einer weiteren deutlichen Zinssenkung im Dezember.

Goldpreise steigen aufgrund politischer und zinssensitiver Bedenken

Gold stieg am Donnerstag im asiatischen Handel um 0.3% auf USD 2724.70 pro Unze und erholte sich von einem Rückgang zu Beginn der Woche. Das gelbe Metall bleibt aufgrund der Unsicherheiten rund um die US-Präsidentschaftswahl und die Spannungen im Nahen Osten als sicherer Hafen gefragt. Trotz der Verluste zur Wochenmitte wird Gold immer noch höher für die Woche gehandelt, wobei auch die Futures um 0.3% auf USD 2737.15 pro Unze stiegen. Andere Edelmetalle, darunter Platin und Silber, verzeichneten am Donnerstag ebenfalls Gewinne.

Unternehmens- und Wirtschaftskalender

Unternehmensnachrichten im Fokus: Quartalszahlen von Anglo American, Beiersdorf, Danone, Honeywell, S&P Global, Symrise, Unilever, Union Pacific und United Parcel Service.

Konjunkturdaten im Fokus: Einkaufsmanagerindex Deutschland (09:30), Einkaufsmanagerindex Eurozone (10:00), Einkaufsmanagerindex Grossbritannien (10:30), Monatsbericht der Bundesbank (12:00), wöchentliche Erstanträge Arbeitslosenhilfe USA (14:30), S&P Global Einkaufsmanagerindex Herstellung USA (15:45).
 

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Quelle: LGT Bank (Schweiz) AG

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