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Inflation im Euroraum zieht an

Die Inflation im Euroraum ist im vergangenen Monat gestiegen, was den Euro auf den höchsten Stand in diesem Jahr trieb und die Hoffnungen einiger Händlerinnen und Händler auf eine weitere Zinssenkung durch die Europäische Zentralbank (EZB) im nächsten Monat zunichtemachte. Die europäischen und US-amerikanischen Aktienmärkte wurden am Dienstag niedriger gehandelt. Auch in Asien lagen die Aktien überwiegend im Minus. Die Anleiherenditen und der US-Dollar fielen im Vorfeld der Veröffentlichung der Einkaufsmanagerindizes verschiedener Länder am Donnerstag und eines Berichts der wichtigsten Zentralbankerinnen und Zentralbanker auf dem wirtschaftspolitischen Symposium in Jackson Hole (USA) am Ende der Woche.

Datum
Autor
Shane Strowmatt, LGT
Lesezeit
5 Minuten

Europe Euro
© Shutterstock

Die Inflation im Euroraum stieg im Juli im Jahresvergleich auf 2.6% (Juni: 2.5%) und übertraf damit die Schätzungen der Ökonomen und Ökonominnen. Die Kerninflation blieb unverändert bei 2.9%, was auf einen anhaltenden Preisdruck oberhalb des 2%-Ziels der Europäischen Zentralbank (EZB) hindeutet. Der Inflationsanstieg erschwert es der EZB, die Zinssätze zu senken, und hat dazu beigetragen, dass der Euro gegenüber dem US-Dollar ein Neunmonatshoch erreichte, was auf die Erwartung von Zinssenkungen der Federal Reserve zurückzuführen ist.

Die europäischen Aktienmärkte standen am Dienstag unter Druck: Der Euro Stoxx 50 fiel um 0.5%, der französische CAC 40 verlor 0.2% und der deutsche DAX fiel um 0.4%.

Japanisches Handelsdefizit grösser als erwartet

Die japanischen Exporte stiegen im Juli im Jahresvergleich um 10.3%, während die Importe um 16.6% zunahmen. Dies führte zu einem Handelsdefizit von JPY 622 Milliarden, fast doppelt so hoch wie von den Märkten erwartet. Die Daten für Juli sind die letzten verfügbaren Handelsdaten vor der Erhöhung des Leitzinses durch die Bank of Japan Ende Juli. In Tokio fiel der Nikkei 225 um 0.6%.

In der asiatisch-pazifischen Region entwickelten sich die anderen Aktienmärkte zur Wochenmitte uneinheitlich. In Südkorea notierte der Kospi um 0.2% höher, während der australische S&P/ASX 200 um 0.1% zulegte. Der Hang Seng Index in Hongkong fiel um 0.1%, während der CSI 300 um 0.2% nachgab.

US-Aktien beenden Gewinnsträhne

In New York legten die Aktienindizes eine Pause von den Gewinnen der letzten zwei Wochen ein. Die Händlerinnen und Händler warteten auf ein klares Signal des Vorsitzenden der US-Notenbank Jerome Powell, der Ende Woche in Jackson Hole über den Zeitpunkt und das Tempo von Zinssenkungen sprechen wird, bevor sie sich stärker positionieren. Der Dow Jones Industrial, der S&P 500 und der Nasdaq-100 beendeten den Handel am Dienstag jeweils 0.2% niedriger.

Kanadische Inflation kühlt sich ab

Die Inflationsdaten aus Kanada waren am Dienstag vielversprechender als in Europa. Die jährliche Inflationsrate Kanadas sank im Juli auf 2.5%, verglichen mit 2.7% im Juni, und erreichte damit ein 40-Monats-Tief und entsprach den Markterwartungen. Der Verbraucherpreisindex stieg im Juli wie erwartet um 0.4%, was am Markt die Erwartung einer Zinssenkung um 25 Basispunkte durch die Bank of Canada im September auslöste. Der Rückgang der Inflation sowie die Besorgnis über eine Abschwächung auf dem Arbeitsmarkt stützen die Erwartungen auf weitere Zinssenkungen.

Riksbank senkt Leitzins

Die schwedische Zentralbank hat ihren Leitzins von 3.75% auf 3.5% gesenkt. Dies ist bereits die zweite Senkung in diesem Jahr, die auf einen Rückgang der Inflation in der Nähe des 2%-Ziels und ein schwaches Wirtschaftswachstum zurückzuführen ist. Grund für die zurückhaltende Haltung der Zentralbank sind ein Rückgang des Bruttoinlandsprodukts um 0.8 % im zweiten Quartal und die Besorgnis über die hohe Arbeitslosigkeit. Die Inflation liegt seit zwei Monaten in Folge unter dem CPIF-Ziel der Zentralbank von 2% (Verbraucherpreisindex mit festem Zinssatz).

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Quelle: LGT Bank (Schweiz) AG

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