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Pfund schiesst in die Höhe - Inflation bleibt hartnäckig

Das britische Pfund schoss gegenüber dem US-Dollar in die Höhe, nachdem die am Mittwoch veröffentlichten Daten zeigten, dass sich die britische Inflationsrate im Juni nicht bewegte. Im Euroraum ging die Inflation leicht zurück, was jedoch nicht ausreichte, um die europäischen Aktienmärkte zu retten, die zur Wochenmitte überwiegend im Minus lagen. An der Wall Street setzte sich zur Wochenmitte die Rotation aus dem Technologiesektor fort, während die asiatischen Aktienmärkte am Donnerstag überwiegend im Minus lagen.

Datum
Autor
Shane Strowmatt, LGT
Lesezeit
5 Minuten

Pfund
© Shutterstock

Der Verbraucherpreisindex des Vereinigten Königreichs stieg im Juni um 0.1% gegenüber dem Vormonat bzw. um 2.0% gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres. Zu der monatlichen Veränderung trugen vor allem die im Vergleich zum Vorjahr höheren Hotelpreise bei, während die Preise für Bekleidung und Schuhe im Vergleich zum Vorjahr zurückgingen. Der Kern-Verbraucherpreisindex - der Energie, Nahrungsmittel, Alkohol und Tabak ausschliesst - stieg auf Jahresbasis um 3.5% und damit genauso stark wie im Mai.

Die Bank of England (BOE) beliess die Zinssätze im Juni unverändert auf einem 16-Jahres-Hoch, obwohl die Inflation vor dieser geldpolitischen Ankündigung auf das 2%-Ziel der Bank zurückfiel. Der Gouverneur der BOE, Andrew Bailey, begründete seine Entscheidung mit der Unsicherheit über die Zukunft des Preisanstiegs, und es sei möglich, dass die unveränderte Inflationsrate im Juni nicht ausreiche, um die Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger davon zu überzeugen, einen Zinssenkungszyklus einzuleiten. Da jedoch die Hauptursache für die höheren Preise - Hotel- und Transportkosten - möglicherweise mit zeitlich begrenzten Sonderveranstaltungen zusammenhängt, könnten die BOE-Beamten beschliessen, die zähe Inflation zu übersehen. Die Erwartungen der Marktteilnehmer und Marktteilnehmerinnen für eine Zinssenkung auf der nächsten geldpolitischen Sitzung der Zentralbank im August gingen nach der Ankündigung zurück, während das Pfund zum ersten Mal seit einem Jahr über USD 1.30 stieg. Die meisten Ökonominnen und Ökonomen gehen davon aus, dass die Lockerung im September oder November beginnen wird.

Inflation im Euroraum geht leicht zurück

Die Inflation im Euroraum ging im Juni auf 2.5% auf Jahresbasis zurück, gegenüber 2.6% im Mai. Belgien und Rumänien verzeichneten mit einem Anstieg von jeweils mehr als 5% gegenüber dem Vorjahr die höchsten nationalen Werte. Die Haupttreiber der Inflation im Euroraum waren Dienstleistungen und Nahrungsmittel. Die Europäische Zentralbank wird am Donnerstag ihre nächste geldpolitische Entscheidung bekannt geben. Der Euro Stoxx 50 fiel am Mittwoch um 1.1%, der französische CAC 40 verlor 0.1% und der deutsche DAX schloss 0.4% niedriger.

Chiphersteller unter Druck

Die Aktien von ASML brachen am Mittwoch im Amsterdamer Handel um fast 11% ein. Während das Unternehmen mit seinen am Mittwoch vorgelegten Ergebnissen für das zweite Quartal einen starken Auftragseingang verzeichnete, konzentrierten sich die Anleger auf einen Medienbericht, in dem ASML als einer der Verlierer eines US-Plans zur weiteren Einschränkung von Chipverkäufen nach China genannt wurde. Aktien von Chipherstellern wie AMD (-10.2%), TSMC (-8%) und Nvidia (-6.6%) standen am Mittwoch in New York ebenfalls unter Druck.

Die Bewegungen der vorangegangenen Börsensitzungen an der Wall Street setzten sich am Mittwoch fort, wobei die Aktien der Old Economy zu den grössten Gewinnern und die Technologiewerte zu den grössten Verlierern gehörten. Der Dow Jones Industrial durchbrach am Mittwoch die 41'000er-Marke und schloss 0.6% höher bei 41'198.08 Punkten. Der S&P 500 verlor 1.4%, während der Nasdaq-100 um 2.9% nachgab.

Asiatische Aktien ausserhalb Chinas auf Talfahrt

Im asiatisch-pazifischen Raum notierten die Aktienmärkte am Donnerstag überwiegend im Minus. Die Anleger und Anlegerinnen verdauten die japanischen Handelsdaten, die sowohl bei den Exporten als auch bei den Importen hinter den Markterwartungen zurückblieben. Die Ausfuhren stiegen im Juni um 5.4% im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, während sie im Mai noch um 13.5% gestiegen waren. Die Einfuhren stiegen dagegen um 3.2% und damit deutlich weniger als im Mai (9.5%). Der Nikkei 225 führte die regionalen Verluste an und notierte 2.3% niedriger. In Südkorea sank der Kospi um 1.3%. In Australien verlor der S&P/ASX 200 0.3%, nachdem das Land Arbeitsmarktdaten veröffentlichte, aus denen hervorging, dass die Arbeitslosenquote im Juni saisonbereinigt leicht auf 4.1% gestiegen war. Der Hang Seng Index in Hongkong und der CSI 300 auf dem Festland stiegen jeweils um 0.4%.

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Herausgeber: LGT Bank (Schweiz) AG, Glärnischstrasse 36, CH-8027 Zürich
Redaktion: Alessandro Fezzi
Quelle: LGT Bank (Schweiz) AG

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