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US-Produktionstätigkeit sinkt, Europas erholt sich

Der Einkaufsmanagerindex (PMI) des verarbeitenden Gewerbes in Asien und Europa signalisiert eine Erholung, während der Industrie-PMI in den USA den zweiten Monat in Folge zurückging. Die Wall Street tat sich schwer, eine klare Richtung zu finden, während die Renditen für US-Staatsanleihen am Montag fielen.

Datum
Autor
Shane Strowmatt, LGT
Lesezeit
5 Minuten

Automobilherstellung
© Shutterstock

Der vom Institute for Supply Management ISM ermittelte PMI für das verarbeitende Gewerbe in den USA lag im Mai bei 48.7 Punkten gegenüber 49.2 im April und damit zwei Monate lang unter der Marke von 50 Punkten, die eine Kontraktion anzeigt. Während die US-Wirtschaft den Prognosen der Ökonomen für eine Rezession im Jahr 2023 trotzte und Europa mit einem Wirtschaftswachstum kämpfte, signalisierten die PMIs vom Montag, dass sich das Blatt wenden könnte. Der PMI des verarbeitenden Gewerbes in der Eurozone, der seit fast zwei Jahren auf einem kontraktiven Niveau liegt, stieg im Mai auf 47.3 gegenüber 45.7 im Vormonat. Besonders hervorzuheben ist, dass Europas Wirtschaftsmacht und grösste Volkswirtschaft, Deutschland, die Talsohle durchschritten zu haben scheint, denn der PMI für das verarbeitende Gewerbe des Landes stieg im Mai auf 45.4 gegenüber 42.5 im April. Auch die Einkaufsmanagerindizes der grössten asiatischen Volkswirtschaften wie China und Japan stiegen an.

In New York tendierten die Aktienindizes uneinheitlich, da Händlerinnen und Händler auf den JOLTS-Stellenbericht vom Dienstag und den Arbeitsmarktbericht vom Freitag warteten. Der Dow Jones Industrial schloss 0.3% niedriger, während der S&P 500 am ersten Handelstag des Monats 0.1% zulegte. Der Nasdaq-100 beendete die Sitzung mit einem Plus von 0.4%. Die Renditen für US-Staatsanleihen gaben am Montag nach, da Anlegerinnen und Anleger die Möglichkeit in Betracht zogen, dass eine sich abschwächende US-Wirtschaft den Weg der Fed zu Zinssenkungen beschleunigen könnte. Die Renditen zehnjähriger Staatsanleihen wurden am Montag um 4.4% gehandelt, und die Renditen zweijähriger Staatsanleihen lagen knapp über 4.8%, nachdem sie in der vergangenen Woche noch bei fast 5% gelegen hatten.

In Europa wurden die Aktien am Montag gemischt gehandelt, wobei der Euro Stoxx 50 die Sitzung mit einem Plus von 0.4% beendete. Die Aktien des britischen Pharmariesen GSK stürzten um fast 10% ab, nachdem ein Gericht im US-Bundesstaat Delaware die Vorlage von Beweisen für das Sodbrennen-Medikament "Zantac" zugelassen hatte, das nach Ansicht einiger ehemaliger Anwender Krebs verursacht.

In der Türkei stieg die Inflation im Mai im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um über 75% und im Vergleich zum April um 3.4%. Wirtschaftswissenschaftlerinnen und Wirtschaftswissenschaftler gehen davon aus, dass die derzeitige Inflation in etwa den Höchststand erreicht haben sollte, da die Zentralbank die Zinssätze bereits erhöht hat, um die Inflation unter Kontrolle zu bringen. Seit März hat die Notenbank ihren Leitzins aber bei 50% belassen.

In der asiatisch-pazifischen Region lagen die Aktienmärkte am Dienstag überwiegend im Minus. Die indischen Aktien standen unter Druck, da die Wahlumfragen darauf hindeuteten, dass Premierminister Narendra Modi wahrscheinlich eine dritte Amtszeit in Folge gewinnen würde. Der indische Nifty 50 notierte 4.5% niedriger. In Tokio fiel der Nikkei 225 um 0.5% und in Südkorea wurde der Kospi 0.7% niedriger gehandelt. Der australische S&P/ASX 200 verlor 0.3%. Der Hang Seng Index in Hongkong gewann 0.3%, während der Shanghai Composite mit einem Minus von 0.1% gehandelt wurde.

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Quelle: LGT Bank (Schweiz) AG

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