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Aktien setzen Ausverkauf aufgrund geopolitischer Spannungen und höherer Zinsen fort

Die Entwicklungen im Nahen Osten und die höheren Zinsen setzten die Aktienmärkte zum Ende der Woche weiter unter Druck. Die Renditen zehnjähriger Staatsanleihen fielen wieder unter die 5%-Marke, nachdem sie am Donnerstag zum ersten Mal seit 16 Jahren kurz die psychologisch wichtige Marke erreicht hatten. Der Goldpreis dürfte die Woche stark beenden und notierte knapp unter 2000 Dollar pro Unze am Freitag.

Datum
Autor
Shane Strowmatt, LGT
Lesezeit
5 Minuten

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Die Spannungen im Nahen Osten blieben zum Ende der Woche hoch, da ein US-Kriegsschiff in der Nähe des Jemen Geschosse abfing, die wahrscheinlich auf Israel gerichtet waren. Die vermütlich von den iranfreundlichen Houthis entsandten Drohnen und Raketen würden die ohnehin schon komplizierte Lage in der Region um eine weitere Front erweitern. Auch im Irak und in Syrien sind US-Truppen angegriffen worden.

Im asiatisch-pazifischen Raum waren die geopolitischen Spannungen an allen Märkten zu spüren, und die Aktienmärkte notierten durchweg im Minus. Die japanische Kerninflation ging zum ersten Mal seit mehr als einem Jahr auf unter 3% zurück, was die japanischen Aktien am Freitag jedoch nicht vor Verlusten bewahren konnte. Der Nikkei 225 in Tokio schnitt mit einem Minus von 0.2% besser ab als die meisten grossen asiatischen Indizes. Die chinesische Zentralbank liess am Freitag ihren Leitzins unverändert und entsprach damit den Markterwartungen. Der Hang Seng Index in Hongkong und der Shanghai Composite gaben beide um 0.5% nach. In Südkorea war der Kospi mit einem Minus von 1.3% der grösste Verlierer in der Region. In Australien notierte der S&P/ASX 200 um 1.1% niedriger.

In New York setzten die Aktienindizes am Donnerstag ihre Talfahrt fort, obwohl der Arbeitsmarkt weiterhin Stärke bewies. Die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung lagen in der vergangenen Woche bei 198'000 und damit unter den 210'000 der Vorwoche. Der Vorsitzende der US-Notenbank, Jerome Powell, verstärkte am Donnerstag die Sorgen der Märkte mit der Aussage, dass die Stärke der US-Wirtschaft und des Arbeitsmarktes eine straffere Geldpolitik zur Eindämmung der Inflation erforderlich machen könnte. Der jüngste Anstieg der Renditen trage jedoch dazu bei, die finanziellen Bedingungen zu straffen und die starke Wirtschaft zu zügeln, stellte er fest. Eine Schwäche zeigte sich jedoch auf dem Immobilienmarkt, wo die Verkäufe bestehender Häuser im September auf ein 13-Jahres-Tief fielen. Der Dow Jones Industrial verlor am Donnerstag 0.8% und der S&P 500 fiel um 0.9%. Der Nasdaq-100 fiel ebenfalls um 0.9%.

Die Gewinnsaison wurde mit Berichten von Technologieunternehmen aus den USA fortgesetzt. Netflix schoss am Donnerstag um 16% in die Höhe, nachdem das Unternehmen ein Abonnentenwachstum und Erhöhungen der Abonnementpreise gemeldet hatte. Tesla-Aktien fielen um 9.3%, nachdem der Elektroautohersteller Ergebnisse für das dritte Quartal veröffentlicht hatte, die hinter den Markterwartungen zurückblieben. Die Aktien von Nokia fielen um 6.4%, nachdem das Unternehmen im dritten Quartal einen Gewinneinbruch von 69 % im Vergleich zum Vorjahr verzeichnete, was vor allem auf die schwache Nachfrage nach seinen 5G-Produkten zurückzuführen war. Das Unternehmen wird bis zu 14.000 Stellen abbauen müssen. Nach Bekanntgabe der Ergebnisse für das dritte Quartal legten SAP um 5% und Schindler um 3.3% zu. Nestlé-Aktien verloren 3.4% und Roche-Aktien fielen um 4.4%, nachdem sie ihre Umsatzzahlen für das dritte Quartal vorgelegt hatten.

Unternehmensnachrichten im Fokus: Q3-Zahlen von Sika, American Express, Schlumberger.

Konjunkturdaten im Fokus: Einzelhandelsumsätze Grossbritannien (08:00 Uhr), Erzeugerpreisindex Deutschland (08:00).

 

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